Europeada
Ein stolzer Abschluss für die Nordschleswigerinnen
Ein stolzer Abschluss für die Nordschleswigerinnen
Ein stolzer Abschluss für die Nordschleswigerinnen
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Ein Sieg und eine Niederlage: Die Nordschleswigerinnen haben das Spielfeld der Europeada nach dem letzten Spiel mit einem Erfolg verlassen. Wie die beiden Spiele am Freitagnachmittag liefen und was das eigentlich Besondere an diesem Turnier ist, beschreiben Teamleiterin Friederike „Lulu“ Kuhrt und Trainer Kristian Arentsen.
Die letzten beiden Spiele für die Nordschleswigerinnen bei dieser Europeada (der Fußball-EM der nationalen Minderheiten) sind abgepfiffen. Am Freitagnachmittag hieß es für die Damen, sich gegen die Les Ladins – sie vertreten die ladinische Sprachminderheit im Dolomitengebiet – zu behaupten. Nach einstündiger Verschnaufpause, in der es galt, die Muskeln warmzuhalten, ging es abermals für 45 Minuten aufs Spielfeld des Fußballvereins „Stjernen“ in Flensburg, um gegen die letzten Gegnerinnen, die Las Rumantschas – Vertreterinnen der Rätoromanen aus der Schweiz –, anzutreten.
Foul beflügelt
Das erste Spiel gegen die Les Ladins endete 3:1, zum Vorteil der Damen aus den Dolomiten. „Das bedeutet aber jetzt erst einmal noch gar nichts“, berichtete Teamleiterin Friederike „Lulu“ Kuhrt im Anschluss an das Spiel, welches sie gespannt vom Spielfeldrand verfolgte. Die beiden Mannschaften standen bei Anpfiff punktgleich in der Tabelle – nun mussten die Nordschleswigerinnen sich den Ladinerinnen geschlagen geben.
Die Führung der Les Ladins kam einem Zufall gleich. „Beim ersten Tor hatten sie Glück“, meint „Lulu“ nach dem Abpfiff. „Da war ein bisschen Chaos im Strafraum, und der Ball konnte dann so ins Tor ,reinpurzeln'.“ Mit dem zweiten Treffer baute die gegnerische Mannschaft dann ihre Führung aus. „Der zweite Treffer war ein langer Schuss, schön ins Eck. Der war nicht zu halten“, erkennt Kuhrt die Leistung der Torschützin an.
Auch im Repertoire einer Landinerin: ein „ordentliches Foul“. Beim Start eines Angriffs lief eine Gegenspielerin mit voller Wucht in Torjägerin Rikke Bøttcher hinein. Dafür gab es eine gelbe Karte und einen Schwung Extra-Energie für die Nordschleswigerinnen, die kurz vor Schluss den Anschlusstreffer zum 2:1 erzielten.
Nach einem dritten Treffer der Les Ladins endete das erste Spiel des Nachmittags dennoch mit einer 3:1-Niederlage für das Team Nordschleswig, das unabhängig von dem Ausgang eine gute Stimmung in die zweite Begegnung mitnahm.
Wir haben unser Bestes gegeben, und es ist schön, mit einem Sieg abzuschließen. Das gibt Extra-Energie. Und in vier Jahren greifen wir wieder an.
Kristian Arentsen
… und zum Abschluss ein Sieg
Die gute Stimmung und die Freude am Spiel beflügelten. So sehr, dass der letzte Spieltag der Nordschleswigerinnen mit einem klaren Sieg im zweiten Spiel gegen die rätoromanische Mannschaft aus der Schweiz, die Las Rumantschas, endete.
Die Partie konnte erst mit einiger Verzögerung beginnen. Zunächst musste geklärt werden, wie damit umzugehen sei, dass die Gegnerinnen der Nordschleswig-Frauen nur insgesamt elf Spielerinnen zur Verfügung hatten. Entschieden wurde sich dann dafür, die Spielzeit auf 30 Minuten zu verkürzen. Bei den Rätoromaninnen fand außerdem in der Begegnung kein Spielerinnenwechsel statt.
Es war total schön, dabei zu sein, aber ich glaube, diese neuen Freundschaften, die sind das Besondere.
Kristian Arentsen
Die Glückszahl dieser Begegnung: die 2. Nach gerade einmal zwei Minuten kam Rikke Bøttcher auch in diesem Spiel zum Abschluss und besiegelte die 1:0-Führung. Das zweite Tor fiel zwei Minuten vor Abpfiff – erzielt von Anne Cathrine Schoop Petersen.
Die Nordschleswigerinnen begeisterten – nicht zuletzt ihre Teamleiterin: „Die Verteidigung war echt stark“, lobt sie. Und auch Torhüterin Lina Louisa Poulsen habe tolle Paraden geboten, wenn sie musste. „Sie hat ihren Kasten komplett sauber gehalten“, so Kuhrt.
Aus Mannschaft wird Freundschaft
Auch Trainer Kristian Arentsen zeigt sich zufrieden: „Wir werden immer besser – vor allem, da wir vorher kein einziges Trainingsspiel und auch wegen einiger Verletzungen ein paar Herausforderungen hatten.“ Er hält fest: „Wir haben unser Bestes gegeben, und es ist schön, mit einem Sieg abzuschließen. Das gibt Extra-Energie. Und in vier Jahren greifen wir wieder an.“
Es war ein großes Erlebnis für uns. So etwas machen wir gerne wieder.
Friederike „Lulu“ Kuhrt
Somit beendet die Mannschaft aus Nordschleswig ihr Europeada-Abenteuer mit einem 2:0-Erfolg. „Es ist richtig toll, mit dem Sieg abzuschließen. Die Stimmung ist super“, gibt Kuhrt einen Eindruck von dem Miteinander der Gruppe. Und das macht Lust auf mehr: „In vier Jahren greifen wir wieder an. Einige haben schon zugesagt. Es war ein großes Erlebnis für uns. So etwas machen wir gerne wieder“, freut sich Kurth.
Und die Spielerinnen nehmen aus dieser Europeada noch mehr mit als ein tolles Fußball-Event, weiß Arentsen. „Es war total schön, dabei zu sein, aber ich glaube, diese neuen Freundschaften, die sind das Besondere.“