Minderheiten-EM im Fussball
Das sagen die Fans der Europeada in Sonderburg
Das sagen die Fans der Europeada in Sonderburg
Das sagen die Fans der Europeada in Sonderburg
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Mit einem Endergebnis von 2:2 erlebten die rund 50 Fans beim Europeada-Spiel der Frauen am Dienstag in Sonderburg ein torreiches und spannendes Spiel des Teams Nordschleswig. Warum waren sie da?
95 Minuten lang gaben die Spielerinnen von Team Nordschleswig und aus Oberschlesien alles, bis zur letzten Minute kämpften sie um jeden Ball. Das Europeada-Gruppenspiel im Sonderburger Stadion endete 2:2 und die rund 50 Fans rund um das Fußballfeld erlebten ein spannendes Spiel mit guter Stimmung und leidenschaftlichem Einsatz auf beiden Seiten.
Woher kamen die Besucherinnen und Besucher an der Seitenlinie und weshalb verfolgen sie die Europeada?
Sally Flindt-Hansen ist Kommunikationskonsulentin des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) und war aus Woyens (Vojens) nach Sonderburg gefahren: „Ich konnte gestern leider beim Spiel der Männer nicht dabei sein, insgesamt möchte ich mir mehrere Spiele der Europeada anschauen. Ich bin hauptsächlich hier, um die Mannschaften zu unterstützen. Unsere eigene, aber auch die anderen. Das hier ist ein Nischen-Event, und ich finde, wenn man dabei sein kann, sollte man das tun.“
Birthe Andresen war mit ihrer Schwester Wencke Andresen und Christian Jepsen aus Bülderup-Bau (Bylderup-Bov) und Tingleff (Tinglev) nach Sonderburg gekommen. „Wir sind ein Teil der deutschen Minderheit, sind hier aufgewachsen und haben die deutschen Schulen in Buhrkall, Bülderup-Bau und Tingleff besucht. Ein paar Freundinnen spielen im Team Nordschleswig mit und die wollten wir anfeuern.“
Hinrich Jürgensen ist Hauptvorsitzender des BDN und kam aus Tingleff. „Ich bin hier, um die Mannschaften anzufeuern und weil Fußball mich sehr interessiert. Ein solches Event hier in Nordschleswig, das muss man einfach unterstützen. Ich finde es so toll, dass hier vier Minderheiten grenzüberschreitend zusammenarbeiten und Europa zeigen, wie weit wir gekommen sind in 100 Jahren von Feindschaft zu Freundschaft. Das ist es, was wir hier symbolisieren. Diese Vielfalt, die Offenheit und Toleranz zeigt, das möchte ich unterstützen. Ich will alle Spiele sehen, mindestens alle die, die mit unserer Mannschaft zu tun haben. Und natürlich bin ich auch beim Finale und mache am Kulturtag auf dem Knivsberg mit.“
Christine Gärtner kam aus Varde nach Sonderburg. „Ich bin die große Schwester von der Nummer zehn und ich wollte Anne Cathrine anfeuern. Wir sind als Teil der deutschen Minderheit in Hadersleben aufgewachsen, mein Vater ist Teil der Minderheit. Das ist mein erstes Spiel der Europeada, beim ersten Spiel der Frauen am Sonntag hatte ich Geburtstag und ich habe meinen Neffen und meine Nichte betreut, sodass die Mama Fußball spielen konnte. Heute sind die Kinder woanders und ich konnte dabei sein. Nach dem Spiel fahre ich wieder zurück nach Varde.
Susanne Heigold, Musikkonsulentin des BDN, war mit ihren drei Kindern Vitus, Jakob und Leona von ihrem Zuhause in Sonderburg ins Sonderburger Stadion gefahren. „Ich will allen Dreien zeigen, dass auch Frauen Fußball spielen können. In der Schule ist das immer mal wieder ein kleiner Schnack, dass Mädchen keinen Fußball spielen können. Hier können sie sehen, dass das nicht stimmt. Es ist das erste Fußballspiel mit Frauen, das sie sehen und es ist einfach cool zu sehen, dass sie richtig gut spielen. Außerdem ist es ein schöner Ausflug, ohne Bildschirm, die Kinder können spielen und nebenbei essen und etwas erleben.“
Jurij Bogovic, Ira Bogovic und ihr Sohn Antonio leben in Wollerup (Vollerup) und kamen gemeinsam ins Sonderburger Stadion, um mitzuhelfen und zuzuschauen. Jurij Bogovic sagt: „Sport ist gesund und gehört zu einem vernünftigen Leben. Es fördert die Intelligenz, produziert Glückshormone. Sport macht glücklich und verbindet Menschen. Fußball ist Teamgeist und Leidenschaft und im Sport gibt es noch eine gewisse Gerechtigkeit und Solidarität.“
Simon Wenzel kam mit seiner Mutter aus Schleswig (Slesvig) nach Sonderburg: „Meine Mutter arbeitet für die deutsche Minderheit und ich wollte auch mal ein Spiel von der Europeada sehen. Ich bin an der A. P. Møller Schule, mal sehen, ob ich noch weitere Spiele sehen werde.“
Simons Mutter Kerstin Gosch sagt: „Ich arbeite im Haus Nordschleswig und da ließ es sich nicht vermeiden, dass man von der Europeada hört. Das gehört für mich einfach dazu, dass man sich die Fußballspiele anschaut.
Annette Lorenzen kam aus Apenrade (Aabenraa) nach Sonderburg. „Ich arbeite beim Deutschen Schul- und Sprachverein, und da ich mich nicht als Freiwillige gemeldet hatte, wollte ich wenigstens zuschauen kommen und dabei sein.“
Simone Sippel Pedersen arbeitet am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig in Apenrade. „Ich bin hier, weil ein paar Schülerinnen von mir aufgestellt sind und ich sie hier unterstützen wollte.“