Vom 28. Juni bis 7. Juli 2024 findet die fünfte Europeada, die Fußball-Europameisterschaft der autochthonen nationalen Minderheiten, im deutsch-dänischen Grenzland statt. Über 1.000 Teilnehmende werden erwartet, darunter auch das Team Nordschleswig, das erstmals mit sowohl einem Männer- als auch einem Frauenteam antritt. Besonders hervorzuheben ist Anne Cathrine Petersen, die in der Vergangenheit bereits für Sønderjyske in der 1. dänischen Frauenliga gespielt hat. Im Interview mit dem Nordschleswiger schätzt die 31-Jährige das Niveau der Frauen vom „Team Nordschleswig - Æ Mannschaft“ ein und erklärt, was sie bezüglich der Teilnahme an der Europeada besonders reizt.

Warum hast du dich dafür entschieden, an der Europeada teilzunehmen?

Als ich das erste Mal von der Europeada gehört habe, fand ich sofort, dass sich das total spannend und nach einem Riesen-Erlebnis anhört. Außerdem finde ich es gut, dazu beitragen zu können, dass die deutsche Minderheit in Dänemark durch ein solches Ereignis mehr Aufmerksamkeit erhält. Ein weiterer ausschlaggebender Punkt ist natürlich, dass ich Fußball liebe.

Du hast einst in der obersten dänischen Spielklasse für die Sønderjyske-Fußballerinnen gespielt. Wie ist es für dich, nun mit Spielerinnen verschiedener Leistungsstärken im Team Nordschleswig zusammenzuspielen?

Dass ich in der ersten Liga gespielt habe, ist inzwischen schon einige Jahre her. Das müsste in den Jahren 2012 und 2013 gewesen sein. Inzwischen bin ich 31 und betrachte es als ein Erlebnis, bei der Europeada dabei zu sein. Wenn ich antrete, versuche ich immer zu gewinnen, aber ich kann das Niveau der anderen Minderheiten nicht einschätzen. Wir wissen bisher nur, dass Südtirol, mit denen wir sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen in einer Gruppe sind, sehr stark ist. Ich kenne ansonsten nur unser eigenes Niveau, und das ist nicht schlecht. Ich habe unter anderem auch dafür gesorgt, dass eine Spielerin wie Lena Hymøller für uns antritt, mit der ich bei Sønderjyske zusammengespielt habe und deren Opa Deutscher ist. Ansonsten ist unser Team eine bunte Mischung aus erfahrenen und weniger erfahrenen Spielerinnen, was ich völlig okay finde. Mein größter Wunsch ist, wie gesagt, dass die Europeada als Event ein großes Erlebnis für unsere Mannschaft wird. 

Worauf freust du dich bezüglich des Events Europeada am meisten?

Ich freue mich am meisten darauf, die tolle Turnierstimmung mit so vielen Menschen verschiedener nationaler Minderheiten zu erleben. Da habe ich ganz viel Positives gehört. Allein aufgrund der Stimmung rund um die Europeada wird es schon ein besonderes Erlebnis, dabei zu sein. Was die Stimmung betrifft, habe ich auch bei Sønderjyske tolle Momente erleben dürfen. Seitdem hat sich der Frauenfußball aber noch einmal weiterentwickelt und noch mehr Aufmerksamkeit erhalten. Deshalb ist es mein Wunsch, bei der Europeada zu unterstreichen, dass auch Frauen einen guten Fußball spielen. 

Was für ein Gefühl wird es für dich sein, die deutsche Minderheit zu repräsentieren?

Ich habe den deutschen Kindergarten und die Deutsche Schule in Hadersleben besucht. Danach habe ich meine schulische Ausbildung an der Handelsschule in Hadersleben fortgesetzt. In den vergangenen Jahren hat mein Deutsch deshalb ein bisschen darunter gelitten, dass ich es nicht mehr täglich anwende. Ich habe mich der deutschen Minderheit aber aufgrund meiner Kindheit und meines Aufwachsens in der Minderheit immer verbunden gefühlt. Die Jahre in der deutschen Schule haben mich sehr geprägt. Deshalb bin ich stolz, nun als Repräsentantin bei der Europeada dabei sein zu dürfen.