Grüne Minderheit
Deutsche Bücherei mit nachhaltigem Angebot
Deutsche Bücherei mit nachhaltigem Angebot
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Nachhaltigkeit liegt angesichts des Klimawandels im Trend – und scheint auch nötig zu sein, da weder Dänemark noch Deutschland beim jährlichen „Erdüberlastungstag“ gut abschneiden. Doch wo anfangen im Alltag? Die Deutsche Zentralbücherei Apenrade hilft mit ihrer „Bibliothek der Dinge“ bei der Qual der Wahl.
Seit rund zwei Jahren gibt es eine „Bibliothek der Dinge“ auch in der Zentralbücherei Apenrade, die so auf dänischer Seite bisher nicht existiert. Insgesamt 28 Dinge sind derzeit hier ausleihbar. Von der Nietenzange über den Bohr- und Stemmhammer bis zum Popcorn-Automaten reicht dabei das Repertoire. Die nützlichen Haushaltshelfer sind auf Bestellung über den Verband Deutscher Büchereien Nordschleswig auch schnell in den Zweigstellen von Hadersleben (Haderslev), Sonderburg (Sønderborg), Tingleff (Tinglev) oder Tondern (Tønder) verfügbar.
Entstanden sei die Idee im Kreise der Kolleginnen und Kollegen, meint Büchereidirektorin Claudia Knauer, und man habe sich dabei vom Angebot der Büchereien in Deutschland inspirieren lassen. Die Direktorin sei zunächst skeptisch gewesen, denn ein Radon-Messgerät sei nun mal kein Buch, aber: „Ich habe mich schnell überzeugen lassen.“ Denn schließlich müsse man sich ja nicht für teures Geld den Keller voller Dinge stellen, die man dann nur einmal im Jahr benötigt.
Pragmatismus
Nachhaltigkeit spiele dabei schon eine Rolle, entscheidend für die gute Nachfrage ist nach Ansicht Knauers allerdings etwas anderes: „Die Leute hier in Nordschleswig sind im Allgemeinen sehr pragmatisch.“ Wenn man durchs Ausleihen von Geräten Geld und Raum einsparen könne, sei das sehr willkommen. „Und wenn es dann auch noch der Umwelt dient – super!“
Bisher seien die Dinge auch alle wieder in ordentlichem Zustand zurückgegeben worden, lobt Knauer die Nutzerinnen und Nutzer, und fügt hinzu: „Wer’s einmal entdeckt hat, kommt immer wieder.“ Erworben worden seien die Geräte bisher ausschließlich durch Spenden – entweder aus den eigenen Reihen oder aus denen der Benutzenden. „Wir haben keinen Anschaffungsetat dafür.“
Spenden willkommen
Mit Institutionen wie der „Library of Things“ (London) mit ihren inzwischen über 400 Dingen will und kann sich Apenrade nicht messen: „Wir haben überhaupt keinen Platz für so viele Dinge, und es ist auch nicht unsere vordringlichste Aufgabe“, betont die Direktorin. Dennoch nehme man gerne Spenden entgegen. Wichtig sei nur, dass die Geräte funktionieren und in einem sauberen Zustand sind. Gefragt nach Anschaffungswünschen, meint sie: „Derzeit suchen wir noch eine Slackline und eine Hängematte.“
Funktionstest
Kommen neue Dinge ins Haus, werden sie durch den Hausmeister auf ihre Funktion geprüft. „Das war’s dann aber auch. Der Nutzer unterschreibt, dass er die Dinge auf eigene Verantwortung entleiht“, betont Knauer. Da habe es bisher aber auch noch nie Probleme gegeben.
Und welches Ding wird am meisten ausgeliehen? „Ganz klar: die Heißluft-Fritteuse. Die ist immer ganz schnell weg“, meint Katja Hinz, leitende Bibliotheksassistentin, lachend.
Hier geht es zur Apenrader „Bibliothek der Dinge“: www.buecherei.dk.
Zum Thema gibt es auch einen lesenswerten Beitrag der Syddansk Universitetsbibliotek (dänisch).
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