Minderheiten-EM im Fußball
Europeada: Kuriositäten rund um die Gruppenspiele
Europeada: Kuriositäten rund um die Gruppenspiele
Europeada: Kuriositäten rund um die Gruppenspiele
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Schon in der Gruppenphase der Europeada 2024, der Fußball-Europameisterschaft der nationalen Minderheiten, gab es in den Spielstätten in Süd- und Nordschleswig Begegnungen voller Dramatik, Überraschungen und teilweise mit spektakulär hohen Torausbeuten. Drei der kuriosesten Momente der bisherigen Spiele können hier nachgelesen werden.
Effizienz von einem anderen Stern
Die Frauen aus Südtirol, die Titelgewinnerinnen von 2016, wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und gewannen am Sonntag in Tondern (Tønder) gegen das Team Nordschleswig mit 6:1. Bemerkenswert war jedoch, dass den Nordschleswigerinnen in ihrem ersten Europeada-Spiel überhaupt ein einziger Torschuss zum Torerfolg reichte. Damit haben sie in ihrem ersten Gruppenspiel direkt die Gesamt-Torausbeute der nordschleswigschen Herren bei der Europeada 2016 in Südtirol erreicht, die dort nur ein einziges Tor erzielten.
Anzeigetafel ging in die Knie
Ein weiteres Ergebnis mutet eher unglaublich an: Den bisher höchsten Europeada-Sieg gab es in Krusau (Kruså) für die Slowaken in Ungarn mit einem 28:0 gegen das erst unmittelbar vor der Minderheiten-EM zusammengestellte Team FC Pomak, das in zwei Spielen nunmehr keinen eigenen Treffer erzielte, dafür aber 52 Gegentore einstecken musste. In Krusau zeigte die Anzeigetafel leider nur bis 19 Treffer an. Die Mannschaft vom FC Pomak scheint aber in gewisser Weise mit hohen Niederlagen gerechnet zu haben, denn sie haben jeden Treffer mit Humor genommen.
Dreimal Rot in einem Spiel
Die Minderheiten-EM verbindet den sportlichen Wettbewerb mit kulturellem Austausch. Auf dem Platz geht es jedoch mitunter hoch her. Am Montag trafen die südschleswigschen Mitfavoriten auf einen Titelkonkurrenten, das Team Armânamea, das tags zuvor ebenfalls mit einem hohen Sieg ins Turnier gestartet war.
Auf der Anlage von DGF Flensburg lieferten sich die beiden Mannschaften eine hart umkämpfte Partie: Fünf Spieler der Aromunen erhielten vornehmlich wegen Unsportlichkeit Gelb, drei von ihnen wegen weiterer Unsportlichkeit Gelb-Rot.
Mediales Echo
Das internationale Echo war schon vor dem ersten Spieltag am 30. Juni bemerkenswert. Mehrere Medien, nicht nur der jeweiligen Minderheiten, berichten seit Tagen fortlaufend von der Europeada 2024.
Besonderes Augenmerk lag bisher auf den vielen, teilweise kleineren Minderheiten, die unter schwierigen, besonders finanziell knappen Bedingungen den Weg in die Grenzregion im Norden gefunden haben.
Hervorgehoben wird neben den sportlichen Aspekten der ideelle Wert der Europeada, die durch den kulturellen Austausch zwischen den Minderheiten mehr ist als nur Sport. Erwähnenswert ist auch, dass mittlerweile neun Frauenteams am Turnier teilnehmen. Generell ist das Medieninteresse an der Ausgabe 2024 im deutsch-dänischen Grenzland besonders hoch, nicht zuletzt auch abzulesen an der Zahl akkreditierter Fernsehanstalten.
Für alle Begegnungen wird unter Europeada.eu ein Livestream angeboten. Die offiziellen Spielergebnisse, Tabellenstände und mehr findet man unter dieser Adresse: https://europeada.eu/de/
Die Finalrunden werden am Dienstagabend um 20.30 Uhr in Flensburg (Flensborg) ausgelost, ebenfalls live zu sehen auf Europeada.eu .