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Jeppe Simonsen verpasst in Polen keine einzige Minute
Jeppe Simonsen verpasst in Polen keine einzige Minute
Jeppe Simonsen verpasst in Polen keine einzige Minute
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Der langjährige Sønderjyske-Fußballer kickt seit einem Jahr in der zweitbesten polnischen Liga und hat seinen Wechsel ins Ausland keineswegs bereut. Die neue Herausforderung hat ihm neue Motivation gegeben, und der befürchtete Rassismus ist ausgeblieben.
Für viele war es überraschend, als sich Jeppe Simonsen im Januar 2022 für ein Auslands-Abenteuer entschied. Achteinhalb Jahre hatte er bei Sønderjyske unter Vertrag gestanden, und das Arbeitspapier war noch im Januar 2021 um drei Jahre verlängert worden, doch der mittlerweile 27-Jährige suchte eine neue Motivation und fand sie bei TS Podbeskidzie in der zweitbesten polnischen Spielklasse.
„Für mich ist es sehr gut gewesen. Ich bin froh, dass ich mich dazu entschieden habe, etwas anderes zu probieren. Ich bin hier von guten Menschen umgeben und bereue meinen Wechsel nicht“, sagt Jeppe Simonsen zum „Nordschleswiger“.
Drei Trainer in elf Monaten
Der Koldinger gab im August 2014 sein Superliga-Debüt für Sønderjyske und machte sich in seinen insgesamt 106 Superliga-Einsätzen als Allzweckwaffe einen Namen. Auch in Polen hat sich das nicht geändert, hier wird er ebenfalls in verschiedenen Positionen eingesetzt: als Außenverteidiger, als Innenverteidiger in einer Dreierkette und auf der Außenbahn hat er schon gespielt – und zwar auf beiden Seiten.
„Ich habe viel als Außenverteidiger und in einer Dreierkette gespielt, aber mit dem neuen Trainer darüber gesprochen, dass ich gerne weiter vorne spiele. Ich bin die letzten sechs Spiele auf der Außenbahn eingesetzt worden und gehe davon aus, dass ich dort bleibe“, sagt Jeppe Simonsen, der in seinen ersten elf Monaten bei TS Podbeskidzie bereits drei Trainer gehabt hat.
„Die ersten beiden Trainer waren auch tüchtig, wir haben aber nicht ausreichend Spiele gewonnen. Der jetzige ist klar der Tüchtigste, er hat defensiv und offensiv Visionen“, so der 27-Jährige über den langjährigen Bundesliga-Profi Dariusz Zuraw (50), der von 2001 bis 2008 bei Hannover 96 kickte.
Aufstiegs-Playoff ist das Ziel
Alle drei Trainer hatten eines gemeinsam: Sie schenkten dem Legionär aus Dänemark ihr Vertrauen. Jeppe Simonsen ist in Polen zum Dauerbrenner geworden. Seit seinem Debüt im Februar stand er in der Saison 2021/22 14-mal in Folge in der Startelf, und in der laufenden Spielzeit hat er in der Liga keine einzige Minute verpasst. 18-mal 90 Minuten für seinen polnischen Klub, der bei Saisonhalbzeit einen etwas enttäuschenden neunten Tabellenplatz einnimmt.
TS Podbeskidzie hat allerdings nur einen Punkt Rückstand auf Arka Gdynia auf dem sechsten Tabellenplatz, der zu Aufstiegsspielen berechtigt. Zehn Punkte beträgt der Rückstand auf Tabellenführer LKS Lodz, der kurz davor steht, vom ehemalige Sønderjyske-Eigentümer Robert Platek aufgekauft zu werden. In dieser Angelegenheit hat die polnische Zeitung „LodzkiSport“ auch beim „Nordschleswiger“ angeklopft.
„Unser Ziel ist es aufzusteigen, wir wollen zumindest am Aufstiegs-Playoff teilnehmen. Mit dem neuen Trainer und der neuen Struktur glauben wir auch dran. Wir haben unter ihm nicht verloren und haben das Gefühl, dass wir eine gute Chance haben, zumindest Teil des Aufstiegs-Playoffs zu werden“, sagt Jeppe Simonsen.
Nicht nur sportlich, auch außerhalb des Spielfeldes hat sich der 27-Jährige in Polen schnell zurechtgefunden.
„Der Klub hat mir sehr viel Hilfe zukommen lassen, ob das jetzt bei der Wohnungssuche war, bei der Eröffnung eines Bankkontos oder dabei, mir ein Auto bereitzustellen. Alles läuft rund, und die Menschen sind alle superfreundlich. Wir sind auch recht viele Ausländer im Kader, wir treffen uns oft, trinken Kaffee, gehen essen oder gucken gemeinsam Fußball im Fernsehen“, freut sich Jeppe Simonsen, der aufgrund seiner Hautfarbe nicht ohne Bedenken das Angebot aus Polen angenommen hat.
Der Rassismus ist auf den Rängen polnischer Stadien ein Problem gewesen, doch der Däne hat keine Probleme erlebt.
„Selbstverständlich ist das für mich ein Thema gewesen. Ich habe auch mit Leuten aus dem Stab über dieses Thema gesprochen, und die haben gesagt, dass der Zeitpunkt ein guter ist. Die Entwicklung ist positiv, die Fans und die Klubs haben sich um die Probleme gekümmert. Ich habe keine negativen Erlebnisse“, berichtet der ehemalige Sønderjyske-Kicker.