Team Nordschleswig – Faustball

Unklarheiten und gemischte Gefühle nach dem Saisonabschluss

Unklarheiten und gemischte Gefühle nach dem Saisonabschluss

Unklarheiten und gemischte Gefühle nach dem Saisonabschluss

Tingleff/Tinglev
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Mit einem Sieg und einer Niederlage konnten die Nordschleswiger ihren Heimspieltag in Tingleff abschließen. Foto: Karin Riggelsen

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Die Faustballer des Teams Nordschleswig haben sich den Klassenerhalt gesichert, und dennoch steht offen, in welcher Liga und mit welchem Trainer sie nach den Sommerferien antreten. Am vergangenen Wochenende haben die Grenzland-Faustballer ihre abschließenden Saisonspiele in der 2. Bundesliga bestritten.

Die Faustballherren vom Team Nordschleswig haben den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga geschafft. Wenn Trainer Peter Diedrichsen die Saison Revue passieren lässt, tut er dies trotzdem mit gemischten Gefühlen. In den vergangenen Spielzeiten haben die Nordschleswiger phasenweise in der oberen Tabellenhälfte mitgemischt, in dieser Saison steht das Team unter den neun Mannschaften (mit 12 Punkten aus 16 Spielen) auf dem sechsten Platz. 

Foto: Faustball.com

„Die anderen Mannschaften absolvieren noch einen Spieltag, aber da wird nichts mehr anbrennen. Der sechste Platz ist aus meiner Sicht sicher. Trotzdem habe ich sehr gemischte Gefühle. Jedes Wochenende sind wir mit einer anderen Truppe angetreten, da es immer wieder Ausfälle gegeben hat. Nur an einem Wochenende hatte ich meine normale Starting-Five zusammen. Hätte ich immer alle Spieler zusammengehabt, wäre sicherlich mehr als ein sechster Platz möglich gewesen“, erklärt der Trainer.

Ich habe eine ganz klare Haltung. Ich fände es traurig, wenn man die 2. Bundesliga sausen lässt.

Peter Diedrichsen

Zugleich hat Diedrichsen aber auch Verständnis dafür, dass beispielsweise das Teilnehmen an den Auswärtsspielen in Berlin an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden, wie es in dieser Saison der Fall war, für mehrere Spieler nicht möglich war. „Die Jungs kriegen ja kein Geld dafür. Es ist ihre Freizeit, die sie opfern und das ist auch aus familiärer Sicht nicht leicht für alle“, so Diedrichsen.

Handshake nach dem Match: Peter Diedrichsen erlebte am Wochenende Höhen und Tiefen mit seiner Mannschaft. Foto: Karin Riggelsen

Saisonabschluss mit Chaos und Jubel

Wie schon während der gesamten Saison gab es auch bei den abschließenden vier Saisonspielen des Teams Nordschleswig am vergangenen Wochenende sowohl Licht als auch Schatten. 

„Der Sonnabend begann chaotisch. Wegen der deutschen Grenzkontrollen haben wir drei Stunden bis nach Hamburg gebraucht, und wenig später fing schon das erste Spiel an. Wir waren hier auch nur zu fünft unterwegs, und die Jungs haben es eigentlich ganz gut gemacht. Wir haben einfach gegen zwei an dem Tag stärkere Mannschaften verloren“, sagt Diedrichsen.

Während die Grenzland-Faustballer am Sonnabend auswärts beim TuS Wakendorf sowohl den Gastgebern mit 1:3 (8:11, 13:11, 9:11, 8:11) unterlagen, war für die Mannen von Diedrichsen auch beim 0:3 (9:11, 3:11, 11:13) gegen Stern Kaulsdorf kein Kraut gewachsen. Am Sonntag konnte beim Heimspieltag in Tingleff hingegen neben einer erneuten 1:3-Niederlage (9:11, 11:7, 9:11, 8:11) gegen TuS Wakendorf auch ein starker 3:1-Erfolg (9:11, 11:6, 11:5, 13:11) über den Großenasper SV bejubelt werden.

Rune Hinrichsen und seine Mitspieler freuten sich am Sonntag über die Unterstützung in Tingleff. Foto: Karin Riggelsen

„In Tingleff, vor heimischer Kulisse, habe ich mich sehr darüber gefreut, dass doch so einige Zuschauer gekommen waren, um sich die Spiele anzusehen. Die Jungs haben hier super gespielt. Die Abwehrspieler haben toll gekämpft und noch viele Bälle rausgekratzt, und im Angriff hat mich vor allem der junge Lucas Søndergaard beeindruckt“, lobt Diedrichsen den 16-Jährigen, der für die Angaben zuständig war.

Lucas Søndergaard zählt mit seinen 16 Jahren zu den größten Faustball-Talenten Nordschleswigs. Foto: Karin Riggelsen

„Ich habe ihm nach dem Spieltag noch eine SMS geschickt, weil er das mit so einer breiten Brust gegen erfahrene Mannschaften aus der zweiten Bundesliga gemacht hat. Das war hervorragend“, so der Trainer, der noch nicht weiß, ob er auch in der kommenden Spielzeit an der Seitenlinie stehen wird, und ob das Team Nordschleswig zukünftig wieder in der 2. Bundesliga antreten wird. 

Große offene Fragen 

Laut Thore Naujeck, dem Jugendverbandschef, Faustballer und sportlichen Leiter des Teams Nordschleswig, müsse in den kommenden Wochen diskutiert werden, ob eine Teilnahme in der 2. Bundesliga weiterhin Sinn ergebe. 

„Das werden wir mit dem Vorstand gemeinsam besprechen. Die Teilnahme an der 2. Bundesliga bedeutet einen enormen organisatorischen und zeitlichen Aufwand, und wir müssen uns jetzt auch überlegen, ob ein Umbruch im Team Sinn macht, um vielleicht mehr junge Spieler ranzulassen“, erklärt Naujeck.

Für Diedrichsen ist hingegen klar, dass er sich wünschen würde, das Team Nordschleswig weiterhin in der 2. Bundesliga zu sehen. 

„Ich habe eine ganz klare Haltung. Ich fände es traurig, wenn man die 2. Bundesliga sausen lässt. Beim Vorstandstreffen im September werde ich für den Verbleib in der 2. Bundesliga stimmen und kämpfen“, meint Diedrichsen, der die Frage, ob er aber definitiv auch nach den Sommerferien Faustball-Trainer des Teams Nordschleswig bleibt, zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten kann: „Das steht noch in den Sternen“, so Diedrichsen.

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