Deutsche Minderheit
Lachendes und weinendes Auge: Abschied am DGN
Lachendes und weinendes Auge: Abschied am DGN
Lachendes und weinendes Auge: Abschied am DGN
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Die Aula des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig war am Freitagabend gefüllt. Die Abiturientinnen und Abiturienten erhielten ihre Zeugnisse – und einige wurden sogar für ihre Leistungen geehrt.
Pünktlich um 18 Uhr am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig (DGN) in Apenrade: Die Schülerinnen und Schüler laufen zu dem Song „We didn’t start the fire“ in den gefüllten Saal ein, während alle Namen in den Strophen vorgelesen werden. Rektor Jens Mittag begrüßt alle Anwesenden – und insbesondere seine Abgangsklassen.
In eurem Leben nach dieser Veranstaltung wird es Veränderungen geben.
Jens Mittag
In seiner Rede stellt Jens Mittag fest, dass der Jahrgang zu der ersten Smartphone-Generation gehört. Doch obwohl die Generation Z von der Elterngeneration oft als faul angesehen werde, sollen die Schülerinnen und Schüler sich das nicht zu Herzen nehmen. Menschen tun sich schwer mit Veränderungen, begründet er das.
Zum Schluss appelliert er an die Jugendlichen: „Lasst euch nicht sagen, dass ihr faul seid, erst recht nicht von der Generation X, die sich mit Smartphones so gar nicht auskennt.“
Nach Pop kommt Klassik: Anschließend wird das Lied „Lobe den Herren gesungen“.
Auch Ingo Sander, der Bürgermeister der Gemeinde Kronshagen, begrüßt die Absolventinnen und Absolventen und spricht ihnen Mut zu: „Wir sind uns sicher, dass die Zukunft der Generation offensteht.“
Der Abend wird immer wieder von musikalischen Schülerbeiträgen aufgelockert. So spielt die Schülerin Hannah Sølbeck Fink ein Stück von Bach auf der Querflöte, oder es wird gemeinsam gesungen.
Auch die Klassenlehrerinnen und -lehrer kommen zu Wort. In drei herzlichen Abschiedsreden lassen die Lehrkräfte die gemeinsame Zeit Revue passieren.
Antje Beckmann und Karin Asmussen halten eine Rede über „Das 3a-Gebiss,“ das im Allgemeinen in einem guten Zustand sei, aber gerade in der Corona-Zeit seien ein paar Löcher durch vernachlässigte Pflege entstanden. Sogar die Weisheitszähne hätten der Klasse erhalten bleiben können, sagen die zwei Klassenlehrerinnen.
Für die 3b beginnt die Rede mit einem Rückblick auf das Buch „Die Vermessung der Welt“ von Daniel Kehlmann. Simone Sippel Pedersen und Ida Marie Krogh Skau treten als Naturwissenschaftler Alexander Humboldt und Mathematiker Carl Friedrich Gauß auf und unterhalten sich über das Können der Klasse. Die 3b bestehe aus so intelligenten Köpfen, dass sie immer zu sehr in sich versunken seien, um etwas sagen zu können, scherzen sie. Anschließend wird ein personalisiertes Lied für die Klasse gesungen.
Mit „You gotta fight for your right to party” legen Nathalie Liefke und Anne Rytter eine Rapnummer hin, um ihre Klasse zu verabschieden. Mit Sonnenbrillen, Base-Caps und dicken Ketten rappen sie so authentisch wie möglich für ihre Klasse.
Tränen fließen
Bei den Ansprachen der Abiturientinnen für ihre Klassen fließen Tränen. In sehr persönlichen Reden erinnern sich die jungen Absolventinnen an gemeinsame Klassenfahrten, Gruppenarbeiten und viel Spaß im Unterricht. Das Fazit aller: Sie werden sich gegenseitig sehr vermissen.
Danach ist es so weit: Endlich bekommen die Schülerinnen und Schüler ihre Abiturzeugnisse. In ihren weißen Outfits stehen die Klassen auf der Bühne und recken ihre Zeugnisse glücklich in den Himmel. Jetzt haben sie es geschafft und werden dafür mit tosendem Applaus belohnt.
Neben den Zeugnissen werden wie in den Jahren zuvor auch Auszeichnungen und Stipendien verliehen.
Zu guter Letzt wird die Kollegin Ulrike Sønderbek vor allen Anwesenden in den Ruhestand verabschiedet, und der Abend klingt mit musikalischer Begleitung der Band des DGN aus.
In der Vorhalle findet noch ein Sektempfang statt. Die Jugendlichen werden bald in die Stadt ziehen – das Abitur wird noch einmal gefeiert. Weder zum ersten noch zum letzten Mal in diesen Wochen.