Unwetter
Klimawandel vor der Haustür: Fohl kämpft mit den Fluten
Klimawandel vor der Haustür: Fohl kämpft mit den Fluten
Klimawandel vor der Haustür: Fohl kämpft mit den Fluten
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Der Wolkenbruch am Donnerstagabend hat die kleine Ortschaft Fohl erneut unter Wasser gesetzt. Nur: „Diesmal war es so schlimm wie noch nie“, sagt Carsten Leth Schmidt. Der Klimaausschussvorsitzende sieht nur einen Weg aus der Misere: kommunales Vollgas für mehr Klimaschutz.
Ganze Straßenzüge standen am Donnerstag in Fohl (Fole) unter Wasser, als heftige Niederschläge über die Region einbrachen.
Am Tag danach besichtigte Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei (SP) und Vorsitzender des kommunalen Klimaausschusses die Schäden in der kleinen Ortschaft unweit der Schlossstadt Gramm (Gram).
SP-Politiker: So verheerend wie nie zuvor
„Die anderen Male war es schon schlimm, aber so verheerend wie diesmal ist es noch nie gewesen“, so der SP-Politiker nach seinem Ortstermin.
Über 106 Millimeter Regen ergossen sich am Donnerstagabend binnen kürzester Zeit über das Dorf und setzten Keller und Straßenzüge unter Wasser. Schäden gab es auch an den Straßen: Der Wolkenbruch riss stellenweise Löcher in die Asphaltdecke.
Landwirtschaft: „Ein Teil des Problems“
„Die Probleme sind dem Klimawandel geschuldet. Wir brauchen daher eine Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft, um mehr Marginalflächen zu bekommen, die Wassermassen bei Wolkenbrüchen zurückhalten können. Die jüngsten Schäden in Fohl sind enorm, ungeachtet der bereits ergriffenen Maßnahmen. Die Unterführungen sind im Vorfeld des Unwetters gereinigt worden“, so Leth Schmidt.
Die Landwirtschaft sei wegen ihrer intensiven Drainage ein Teil des Problems, wie der Öko-Landwirt hinzufügt.
Land unter auch am Wall
Der Wall, den die Einwohnerschaft nördlich des Dorfes gebaut hatte, ist durch die Regenschauer überspült worden.
Fragt man den Klimaausschussvorsitzenden wäre eine Möglichkeit aus der Misere ein großes Feuchtgebiet nördlich der Ortschaft: „Es könnte als Rückhaltebecken dienen, sodass die Wassermassen das Dorf nicht auf einmal, sondern verzögert erreichen.“
Mit Vollgas für mehr Klimaschutz
Ferner stehe die Kommune Hadersleben vor enormen Herausforderungen mit Blick auf die Klimaänderungen: „Das bedeutet, dass wir Vollgas geben müssen, mehr als bisher, um der Lage Herr zu werden“, so der SP-Politiker.
Verwaltung unterbesetzt
Leth betont, dass die technische Verwaltung angesichts dessen hoffnungslos überfordert sei: „Diese Tatsache sollte bei den bevorstehenden Haushaltsverhandlungen oberste Priorität genießen.“