Schulabschluss 2024
Abi geschafft – und jetzt? So unterschiedlich sind die Wege
Abi geschafft – und jetzt? So unterschiedlich sind die Wege
Abi geschafft – und jetzt? So unterschiedlich sind die Wege
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Die letzte Prüfung liegt hinter ihnen, der Abschlussball naht: Ida, Lina, Anastasia und Emma haben ihr Abitur am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig bestanden. Im Interview erzählen die jungen Frauen, wie es nun für sie weitergeht.
Für die Schülerinnen und Schüler des Abschlussjahrgangs ist die Zeit am DGN – dem Deutschen Gymnasium für Nordschleswig – vorbei. Anfang vergangener Woche fanden die mündlichen Abiturprüfungen statt. Wer bestanden hat, durfte sich über die wohlverdiente Studierendenmütze (Studenterhue) freuen.
Unter den Glücklichen befanden sich auch Ida Koch, Lina Poul, Anastasia Naeve und Emma Peuster. Für die vier endet ein Lebensabschnitt. Im Interview mit dem „Nordschleswiger“ erzählen die Absolventinnen, wie unterschiedlich die Wege sind, die sie nun einschlagen.
Ida wird studieren
Ida Koch hat sich an der Europa-Universität Flensburg (Flensborg) beworben. Sie möchte dort Grundschullehramt studieren. „Ich arbeite ehrenamtlich in Zeltlagern. Dort habe ich gemerkt, dass mir die Arbeit mit Kindern Spaß macht“, sagt sie.
Ida habe kurz darüber nachgedacht, erst einmal Pause zu machen und ein Sabbatjahr einzulegen. Doch diesen Gedanken habe sie schnell wieder verworfen. „Das Studium dauert ziemlich lang: Fünf Jahre Uni und dann noch eineinhalb Jahre Referendariat. Da möchte ich jetzt direkt starten“, sagt sie.
Ida stammt aus Flensburg und möchte zurück in ihre Heimat ziehen. Eine berufliche Perspektive in Dänemark kann sich die 19-Jährige eher weniger vorstellen: „Stand jetzt möchte ich in der Nähe meiner Familie bleiben. Doch: Man weiß nie.“
Stand jetzt möchte ich in der Nähe meiner Familie bleiben. Doch: Man weiß nie.
Ida Koch
Lina macht Pause – nach der Europeada
„Ich möchte ein wenig abschalten, Neues entdecken und mich inspirieren lassen“, begründet Lina Poul ihre Entscheidung, ein Sabbatjahr einzulegen. Ob es nur bei einem Jahr bleiben wird, weiß die 18-Jährige noch nicht genau.
„Zunächst werde ich ein paar Monate arbeiten. Danach möchte ich mit dem Interrail durch Europa reisen“, erzählt sie. Im Anschluss daran plane sie, Sport- oder Ernährungswissenschaften zu studieren. Während ihres Sabbatjahrs wolle sie sich Zeit nehmen, um diesen Plan zu konkretisieren und weitere Optionen in Betracht zu ziehen.
Linas Leidenschaft für Sport zeigt sich besonders auf dem Fußballfeld: Bei If Stjernen Flensborg steht sie regelmäßig auf dem Platz. Während der Europeada wird sie das Team Nordschleswig als Torhüterin unterstützen.
Ich möchte ein wenig abschalten, Neues entdecken und mich inspirieren lassen.
Lina Poulsen
Anastasia geht zum Militär
Die 19-jährige Anastasia Naeve plant, zum Militärdienst nach Aalborg zu gehen. Dort wird sie eine Grundausbildung absolvieren, die vier Monate andauern wird. „Ich hoffe, dass ich an meinen äußersten Grenzen getestet werde“, sagt sie.
Im Anschluss an den Militärdienst möchte sie die Welt bereisen. Beginnend in Spanien, will sie danach in einem buddhistischen Tempel in Mannheim leben. Anschließend soll es nach Afrika, Neuseeland und Südostasien gehen. Vorher möchte sie sich aber gerne ein wenig „foltern lassen“, wie sie es nennt.
Zurück in ihrer Heimat plant Anastasia, ein Studium aufzunehmen. „Ich habe großes Interesse an Neurowissenschaft. Ich kann mir vorstellen, das zu studieren“, sagt sie.
Ich hoffe, dass ich an meinen äußersten Grenzen getestet werde.
Anastasia Naeve
Emma will ins Ausland
„Für mich war immer klar, dass ich nach der Schule die Welt sehen will“, sagt Emma Peuster. Mit dem Abi in der Tasche geht es für die 19-Jährige ab September für zwölf Monate nach Botswana. Sie wird dort ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren.
Das Projekt, in dem sie mitarbeiten wird, leistet Präventionsarbeit vor sexualisierter Gewalt gegenüber Frauen. In Botswana wird sie in einer Gastfamilie leben. „Da lerne ich die Kultur hautnah kennen, anstatt in einer Wohnung zu sitzen und Pesto-Nudeln zu essen“, sagt sie.
Und im Anschluss? „Weiter reisen“, sagt Emma. Nach ihrem Aufenthalt in Afrika wird sie mit dem Rucksack durch Südostasien und Australien reisen. „Die übliche Route“, sagt sie lachend.
Für mich war immer klar, dass ich nach der Schule die Welt sehen will.
Emma Peuster