Umwelt

Klimakonferenz in Tondern: Kopieren erwünscht

Klimakonferenz in Tondern: Kopieren erwünscht

Klimakonferenz in Tondern: Kopieren erwünscht

Tondern/Tønder
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Lars Møldrup, Kommunaldirektor der Kommune Tondern, führte durch das Programm. Foto: Helge Möller

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Wie lässt sich die Energieversorgung umstellen, was bewirkt der Klimawandel, und wie gelingt eine Reduktion des CO2-Ausschusses? Referentinnen und Referenten zeigten auf der Klima-Konferenz in Tondern Beispiele, wie diese und andere Fragen beantwortet werden können.

„Es muss nicht jeder alles neu probieren, wir können auch voneinander lernen und gute Dinge kopieren“, sagte Jördes Wüstermann am Donnerstagnachmittag zwischen den beiden Vortragsblöcken der deutsch-dänischen Klimakonferenz im Ecco-Konferenzzentrum in Tondern.

Jördes Wüstermann war nach Tondern gekommen, um vorzustellen, welche Folgen der Klimawandel vermutlich auf die Stadt Flensburg (Flensborg) hat.

Menschen einbeziehen, damit Klimaschutz Spaß macht

Zuvor konnten sich die gut 80 Teilnehmenden in kurzen Vorträgen ein Bild vom „Projekt Zero“ in Sonderburg (Sønderborg) machen, etwas über die Fernwärme in der Kommune Apenrade (Aabenraa) erfahren und hören, was der Verein „BobenOp“ macht – nämlich mit Landwirtinnen und Landwirten gemeinsam an einer klimafreundlicheren Landwirtschaft arbeiten, unter dem Motto: „Klimaschutz muss auch Spaß machen.“

Der Ansatz des Vereins kam auch in den beiden dänischen Beiträgen vor der Pause zur Geltung: Das Einbeziehen von Bürgerinnen und Bürgern scheint mit dazu beizutragen, dass das „Projekt Zero“ in Sonderburg offenbar so gut läuft, dass mittlerweile andere Städte auf die kleine Stadt am Alsensund aufmerksam werden und lernen wollen, wie nicht ganze Länder, sondern Städte den CO2-Ausstoß senken können. Offenbar verleiht der Ansatz auch den Fernwärmeprojekten der Kommune Apenrade Auftrieb.

Die Folgen des Klimawandels für Flensburg

Zurück nach Flensburg. Während die CO2-Reduktion auf der Konferenz zunächst im Vordergrund stand, machte Jördes Wüstermann auf die Folgen aufmerksam, die auf Flensburg vermutlich zukommen. Die Stadt hatte externe Dienstleister beauftragt, die Folgen des Klimawandels darzustellen. Für Wüstermann war persönlich überraschend, dass neben dem Hochwasser bei Ostwindlagen das Wasser vermehrt Probleme bereiten wird, das vom Himmel kommt, wenn es nämlich bei Starkregen die Stadt heimsucht und aus der Kanalisation hochdrückt.

Und dann wird es mittelfristig in einigen Gebieten der Innenstadt zur Bildung von Wärmeinseln kommen.

Sehr viel mehr Regen wird in Zukunft auf die Tonderner Marsch niedergehen, so eine vorgestellte Prognose. Für Walter Behrens, Präsident des Kreises Schleswig-Flensburg, war die Fahrt nach Tondern schon ein kleiner Vorgeschmack auf die Zukunft. Der viele Regen im November hat südlich und nördlich der Grenze die Wiesen in Seen verwandelt.

„Schon nach der Hälfte zeigt sich für mich, dass die Idee der Veranstaltung aufgeht, Wissen zu teilen.“ Behrens ist sich sicher, dass alle Teilnehmenden etwas mitnehmen können.

BDN-Hauptvorsitzender Hinrich Jürgensen (l.) im Gespräch mit Kreispräsident Walter Behrens Foto: Helge Möller

Der Kreis Schleswig-Flensburg ist Mitträger der grenzüberschreitenden Region Sønderjylland-Schleswig. Diese hat die Klimakonferenz organisiert.

Deutsche Minderheit präsent

Die deutsche Minderheit war zahlreich vertreten, zum einen natürlich durch Jørgen Popp Petersen, der als Bürgermeister der Kommune Tondern die Gäste willkommen hieß. Hinrich Jürgensen, Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Carsten Leth Schmidt und Stephan Kleinschmidt (beide Schleswigsche Partei) und die SP-Parteisekretärin Ruth Candussi lauschten ebenso den Vorträgen.

Ruth Candussi sagte vor der Veranstaltung dem „Nordschleswiger“, sie hoffe auf neues Wissen, da die Partei derzeit an einem Nachhaltigkeitspapier arbeite, nachdem sich eine Arbeitsgruppe mit dem Thema befasst hatte. Als Schlüssel zum Erfolg sieht die SP auch den in Sonderburg praktizierten Versuch an, die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen, sie einzubeziehen.

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