Interview
Henrik Frandsen zur grünen Absprache: „Das wird eine gigantische Aufgabe für die Landwirtschaft“
Henrik Frandsen: „Gigantische Aufgabe für die Landwirtschaft“
Frandsen: „Gigantische Aufgabe für die Landwirtschaft“
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Der Fraktionsvorsitzende der Moderaten und ehemalige Bürgermeister von Tondern ist überzeugt, dass die Förden Nordschleswigs sauber werden, jedoch nicht sofort. Er setzt bei der Umsetzung auf lokale Absprachen.
Saubere Gewässer, geringere Klimabelastung aus der Landwirtschaft und größere Artenvielfalt.
Diese drei Ziele wollen die Regierung und vier Parteien mit einer grünen Drei-Parteien-Absprache erreichen. Kernstück der Vereinbarung ist die Stilllegung von zehn Prozent der landwirtschaftlichen Flächen. Die Absprache soll mithilfe von lokalen Vereinbarungen zwischen Landwirtschaft, Kommunen und Umweltverbänden umgesetzt werden.
Als Fraktionsvorsitzender hat Henrik Frandsen die Moderaten bei der Vorstellung am Montag vertreten. Er ist nicht nur ehemaliger Bürgermeister von Tondern (Tønder), sondern vor einigen Jahren auch zweiter Vorsitzender des Landwirtschaftsverbandes „Landbrug og Fødevarer“ gewesen. „Der Nordschleswiger“ sprach unmittelbar im Anschluss an die Pressekonferenz mit ihm.
Henrik Frandsen, wie groß wird die Aufgabe für die Landwirtschaft mit dieser Absprache?
„Das wird eine gigantische Aufgabe. Das wird es für die Landwirtinnen und Landwirte, das wird es für die Kommunen, und das wird es für die Naturverbände. Der Plan ist, dass wir jetzt 21 lokale, grüne Drei-Parteien-Verhandlungen einleiten, die die Pläne ausarbeiten, wie die heutige Absprache umgesetzt werden soll. Bei den Gesprächen haben die Landwirtinnen und Landwirte eine absolute Schlüsselrolle, und danach müssen sie es umsetzen.“
Die Förden in Nordschleswig sind bekanntlich besonders hart vom Sauerstoffschwund betroffen. Ab wann wird sich das mit dieser Absprache bessern?
„Jetzt müssen erst die Pläne erstellt werden, und das geschieht im Laufe von 2025. Somit kann man 2026 und 2027 die ersten Flächen stilllegen. Das ist der erste Schritt. Dann müssen Flächen vernässt und andere mit Bäumen bepflanzt werden. Das ist der nächste Schritt. Das bedeutet, dass man in den Förden vorläufig keinen Effekt messen kann. Aber man muss ja damit anfangen, um die geplanten Effekte zu erzielen. Es wird eine Zeit dauern, bevor wir die derzeitige miserable Entwicklung umkehren können. Aber mit dieser Absprache tun wir das Notwendige, um auf längere Sicht wieder saubere Förden zu bekommen.“
Was geschieht, wenn für die Gewässer wichtige Flächen nicht stillgelegt werden, weil die Besitzenden sich weigern?
„Die Absprache beinhaltet ein starkes Element der Freiwilligkeit, wenn man im kommenden Jahr die konkreten Pläne erarbeiten soll. Gelingt es jedoch bis 2027 nicht, die notwendigen Flächen stillzulegen, weil eine Landwirtin oder ein Landwirt sich weigert oder andere Hindernisse entstehen, dann werden wir für das gesamte Einzugsgebiet eine gezielte Regulierung einführen. Somit wird die Einleitung von Nährstoffen auf das Niveau gesenkt, was notwendig ist, um wieder eine gesunde Meeresumwelt zu schaffen. Das bedeutet also, dass es zunächst freiwillig ist. Löst man jedoch die Aufgabe nicht freiwillig, kommt eine Regulierung.“