100 Jahre Grenzziehung
„Nordschleswig hat unsere Kunst geprägt“
„Nordschleswig hat unsere Kunst geprägt“
„Nordschleswig hat unsere Kunst geprägt“
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In der Nordschleswigschen Botschaft hat sich der Regisseur Frelle Petersen mit der bildenden Künstlerin Mette Winckelmann unterhalten.
Dass Nordschleswig für den Regisseur Frelle Petersen eine große Rolle spielt, ist offensichtlich. Schließlich wird in seinem Film „Onkel“ nicht lediglich „æ Sproch“ gesprochen, sondern ausschließlich in der Prägung, die in maximal 15 Kilometern Abstand von dem Hof gesprochen wird, auf dem der Film gedreht ist.
Bei Mette Winckelmann ist der Bezug bei Weitem nicht so offensichtlich. Denn wie erkennt man Nordschleswig in abstrakter Kunst? Doch sie kann sich ihre Kunst ohne die Kindheit und Jugend auf Alsen (Als) nicht vorstellen.
„Die einzige Möglichkeit, sich dort kreativ zu betätigen, war das Porzellanmalen. Und so habe ich das als Kind gemeinsam mit den älteren Damen gemacht. Das war ein anderer Geist, als der, den ich später auf der Kunstakademie in Kopenhagen angetroffen haben“, erzählt sie im Gespräch mit Frelle Petersen, dem nordschleswigschen Botschafter des Tages und dem Moderator Adrian Hughes, der das Gespräch leitete.
Ausstellung mit Kuchen
Um den Bezug zu Nordschleswig zu betonen, hat sie 2009 bei einer Ausstellung statt Sekt das „sønderjyske Kaffebord“, alle 14 Kuchen und Kekse selbstverständlich hausgemacht.
„Das kam sehr gut an, ich werde heute noch darauf angesprochen“, berichtet Winckelmann.
Mittlerweile kommt ihre lokal verankerte Kunst auch international an. Aktuell stellt sie in Paris aus.
Sønderjysk in Japan
Überraschender ist es vielleicht, dass auch Frelle Petersens Film im Ausland gut angekommen ist. Bei einem Filmfestival in Tokyo erzählten im Zuschauer, dass sie das Thema, dass jemand zu Hause bleibt, um die ältere Generation zu pflegen, aus der eigenen Kultur kennen.
„Uns wurde vorher erzählt, dass man in Japan bei einer Vorführung keine Gefühle zeigt. Aber bei ‚Onkel‘ hat das Publikum gelacht aber auch Taschentücher hervorgeholt“, erzählt er.
Der Film gewann bei dem Festival sogar den Hauptpreis, was ihm dann auch vor der dänischen Premiere eine Woche später Publicity verschaffte.
„Als ich mit dem Film begann, dachte ich, dass vielleicht nur meine Familie ihn ansehen würden, aber nun gab es plötzlich Diskussionen über den Film und über das Thema Dialekte“, sagt Petersen dem „Nordschleswiger“.
Derzeit dreht Frelle Petersen den zweiten Teil „Resten af Livet“, er plant eine Trilogie.