Mehr Draufgängertum unter nordschleswigern Existenzgründern. Das fordert Rasmus Banke, der 2010 Banke Aps gegründet hat. Dabei meint er die Beschaffung von Kapital, wo man seiner Ansicht nach im Landesteil zu vorsichtig sei.

Die Worte fielen bei einem Talk mit dem Existenzgründer, Investor und Politiker Tommy Ahlers (Venstre) im Rahmen der Nordschleswigschen Botschaft in Kopenhagen.

Banke produziert Elektromotoren für schwere Fahrzeuge wie Kräne, Abfallsammelfahrzeuge und Betonmischer.

Gutes Umfeld

Rasmus Banke ist auf Fünen geboren und aufgewachsen, doch nach dem Studium zum Ingenieur lockte ihn Danfoss nach Nordschleswig. Und genau das war das richtige Sprungbrett, um seinen eigenen Betrieb in Sonderburg zu gründen. Es war kein Zufall, dass er in Nordschleswig blieb.

„Hier war alles vorhanden: die Mitarbeiter, die Kompetenzen und die Betriebe, die mich unterstützen konnten“, erzählte er bei dem Talk.

Und gerade Letztere waren in den Anfangsjahren entscheidend, denn was fehlte, war Kapital. Die Betriebe lieferten ihm Teile für die Motoren gegen das Versprechen, dass sie beteiligt werden, sollte sich das Geschäft entwickeln.

Heute ist Banke in Europa marktführend in seiner Nische, hat 15, 16 Mitarbeiter. Dass er Sonderburg als Standort gewählt hat, hat er zu keinem Zeitpunkt bereut.

„Hier existiert genau die richtige Grundlage für Betriebe wie meinen“, betonte er.

„Zu Wenige werden groß“

Es gebe die Ingenieure und die Universität, und es sei genau richtig, dass Danfoss dies fördere.

Doch gebe es ein Aber: „Zu Wenige von uns werden groß und vermarkten eigene Produkte.“

Es brauche mehr Kapital, um das notwendige Wachstum der Betriebe zu fördern.

Die Batteriefabrik

Auf die Frage, wo er vor allem Handlungsbedarf sieht, lautete seine Antwort: „Die Existenzgründer in Nordschleswig müssen größer denken, denn wir haben ein einzigartiges Potenzial“, meinte er.

Banke sieht das Problem nicht nur regional, sondern auch als ein generelles Problem im Land. Er verweist darauf, dass derzeit eine große Batteriefabrik im Norden Schwedens gebaut wird.

„Warum wird diese Fabrik nicht in Tingleff direkt beim Gleis gebaut? Schweden hat keine besseren Chemiker, keine besseren Materialexperten, keine bessere Logistik. Trotzdem würde es keinem einfallen, so eine Fabrik in Tingleff zu bauen, weil die Rahmenbedingungen in Dänemark nicht so gut sind, dass jemand so viel Geld in eine Batteriefabrik stecken möchte“, sagte er.

Tommy Ahlers sprach auch mit Thomas Dinesen von Dinesen Gulve und dem Gründer von Trustpilot, Peter Mühlmann. Aufzeichnungen dieser Gespräche sind hier unterhalb zu sehen: