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Wegen Alsen-Fünen-Brücke: Analyse für dritte Belt-Verbindung gestoppt

Wegen Alsen-Fünen-Brücke: Analyse für dritte Belt-Verbindung gestoppt

Alsen-Fünen-Brücke stoppt Analyse für dritte Belt-Verbindung

Fünenshaff/Fynshav
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Alsen-Fünen-Brücke
Die Alsen-Fünen-Verbindung soll nachhaltig gebaut werden. Zwei Analysen sollen Ende des Jahres vorliegen. Foto: Dissing+Weitling

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Eine Analyse für eine dritte Querung über den Kleinen Belt bei Middelfart läuft bereits, wurde aber nun gestoppt. Zunächst sollen die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie für die Alsen-Fünen-Verbindung abgewartet werden, die Ende 2024 vorliegen soll.

Eine strategische Analyse einer dritten Verbindung über den Kleinen Belt (Lillebælt) bei Middelfart ist zunächst auf Eis gelegt worden. Das haben die Parteien hinter dem Infrastrukturplan 2035 beschlossen, schreibt die Verkehrsbehörde (Vejdirektoratet) in einer Pressemitteilung. Der Grund: Zunächst soll die Machbarkeitsstudie für eine feste Verbindung zwischen Alsen (Als) und Fünen (Fyn) abgewartet werden.

Es gibt heute bereits zwei feste Verbindungen, die dem Straßenverkehr dienen: die alte Brücke über den Kleinen Belt von 1935 und die neue Brücke über den Kleinen Belt von 1970. 

Erste Analyse-Ergebnisse liegen vor

2021 hatte sich die Dialoggruppe darauf geeinigt, dass eine Studie über eine mögliche dritte Verbindung über den Kleinen Belt bei Middelfart durchgeführt werden sollte. Vejdirektoratet und Banedanmark wurden beauftragt, eine strategische Analyse durchzuführen, um die Chancen und Herausforderungen einer neuen Verbindung zu ermitteln. Die Screening-Phase, die den ersten Schritt der strategischen Analyse darstellt, ist abgeschlossen. Doch jetzt wird abgewartet, welche Chancen eine Alsen-Fünen-Verbindung haben könnte. Diese wurde in dem Screening-Report nicht berücksichtigt.

Alsen-Fünen-Verbindung soll mit einbezogen werden

In der Screening-Phase einer neuen Verbindung wurden sechs verschiedene Trassenführungen im Großraum Middelfart untersucht, erklärt Andreas Egense, Abteilungsleiter bei der Verkehrsbehörde. „Wir haben die verschiedenen Lösungen berechnet und verglichen. Es hat sich herausgestellt, dass eine Straßenverbindung südlich von Middelfart die Lösung ist, die den größten verkehrlichen Nutzen in Form von eingesparter Reisezeit und Fahrkosten bringt“, sagt er in der Pressemitteilung.

Auf dieser Grundlage ist der Vermittlungsausschuss der Ansicht, dass die Strecke südlich von Middelfart „im Zusammenhang mit den Ergebnissen der laufenden Machbarkeitsstudie für eine feste Verbindung zwischen Alsen und Fünen gesehen werden muss.“

Kein dringender Bedarf für dritte Querung

Aktualisierte Berechnungen für die Nutzung der beiden derzeitigen Verbindungen über den Kleinen Belt zeigen, dass kein dringender Bedarf für eine neue Verbindung besteht. Sie zeigen, dass eine „kritische Überlastung“ der neuen Brücke über den Kleinen Belt erst nach 2040 zu erwarten ist, so Vejdirektoratet.

Gleichzeitig wird geschätzt, dass die alte Brücke über den Kleinen Belt noch mindestens 50 Jahre halten kann, heißt es in der Pressemitteilung.

Das Projekt „Als-FynBroen“

  • Das Projekt „Als-FynBroen“ ist 2017 in Zusammenarbeit der Kommunen Sonderburg und Faaborg-Midtfyn entstanden. Ziel ist es, den Effekt einer festen Verbindung mit Analysen zu untersuchen und das Wissen zu vermitteln.
  • Derzeit besteht zwischen Bøjden und Fünenshaff/Fynshav eine Fährverbindung. Die Überfahrt dauert 50 Minuten. Eine Brückenüberfahrt würde ersten Analysen nach rund 7 Minuten dauern.
  • Die Strecke von Küste zu Küste kann als Tunnel oder Brücke gebaut werden und wird je nach Ausführung voraussichtlich zwischen 11 und 15 Kilometer lang sein. Im Vergleich dazu besteht die Verbindung über den Großen Belt aus einer 6,6 Kilometer langen Westbrücke und einer 6,8 bzw. 8 Kilometer langen Ostbrücke und einem Tunnel. Es wäre somit eines der größten Infrastrukturprojekte in Dänemark. 
  • Wäre die Brücke zwischen 2035 und 2038 fertig, sollen täglich 17.000 Fahrzeuge über sie rollen. Die Fährverbindung nutzen aktuell 350 Fahrzeuge täglich.
  • Auf Alsen und Fünen werden bis zu 50 Kilometer Straße verbreitert, und auf Horne Land westlich von Faaborg wird ein kleiner Abschnitt einer neuen Straße gebaut.
  • Unter der Schirmherrschaft der Regierung wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die 2021 von einer breiten politischen Mehrheit auf Christiansborg als Teil des Infrastrukturplans 2035 beschlossen wurde. Die Machbarkeitsstudie wird ab 2022 laufen und soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein. 20 Millionen Kronen werden dafür investiert.
  • Erst Mitte April 2024 hatte der Verein „Als-Fyn-Forbindelsen“ mitgeteilt, dass eine Nachhaltigkeitsanalyse aufzeigen soll, wie das gesamte Projekt so gestaltet werden kann, dass es zu 100 Prozent umwelt- und klimaverträglich ist. Die Analyse wird aus dem Budget der Interessenorganisation bezahlt und soll ebenso wie die Machbarkeitsstudie Ende 2024 vorliegen.
  • Danach muss 2025 das Folketing entscheiden, ob das Projekt fortgeführt werden soll. Bis 2030 müssten dann eine Beurteilung der Folgen für die Umwelt (miljøkonsekvensvurdering) ausgearbeitet und öffentliche Anhörungen durchgeführt werden. Eine solche Untersuchung ist detaillierter als die Voruntersuchung und würde erneut in eine Beschlussgrundlage für das Folketing münden. Veranschlagt dafür sind fünf Jahre. Entscheidet das Folketing für das Projekt, geht es in die Umsetzungsphase. Für den Bau der Verbindung sind bisher sechs Jahre veranschlagt.
  • Die Anlage wird voraussichtlich über die Nutzenden finanziert. Bei einer Gebühr von 70 Kronen für Pkw und 290 Kronen für Lkw würden im ersten Jahr 560 Millionen Kronen eingenommen. Eine staatliche Mitfinanzierung wäre notwendig.
https://alsfynbroen.dk/de/uber-die-alsen-funen-brucke/
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