Volkssport
Jørgen Schmidt gewinnt zum fünften Mal das Apenrader Ringreiten
Jørgen Schmidt gewinnt zum fünften Mal das Apenrader Ringreiten
Jørgen Schmidt gewinnt zum 5. Mal das Apenrader Ringreiten
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Insbesondere Ditte Jørgensen aus Düppel verlangte dem Wolleruper im spannenden Stechen das Äußerste ab. Sein 21-jähriger Wallach Landliebe ließ sich weder von der lauten Musik im Festzelt noch von den johlenden Karussellfahrenden aus der Ruhe bringen.
Das abschließende Stechen um den Königstitel beim Apenrader Ringreiten war am Sonnabendnachmittag wie immer spannend. 24 Frauen und Männer hatten sich mit jeweils 30 Ringen für das Finale qualifiziert.
In diesem Jahr konnten witterungsbedingt nur 30 Durchgänge geritten werden. Als sich am Sonnabendnachmittag eine heftige Gewitterfront über Apenrade legte, entschieden die Verantwortlichen, das Ringreiterturnier abzubrechen – primär zum Schutz von Rössern und Reitenden.
Das Pferd allein ist schon bei Unwetter gefährdet. Die erhöhte Position des Reitenden macht auch ihn oder sie einem guten Ziel für den Blitz.
Abbruch am Sonnabend
„Zu dem Zeitpunkt waren an einigen Galgen erst 10 Durchgänge geritten worden. An anderen waren sie schon bei Durchgang 16 angelangt. Wir haben uns entschieden, das Turnier abzubrechen und dann am Sonntag wieder genau dort aufzunehmen, wo man in den einzelnen Galgen angekommen war“, sagte Rittmeister Karsten Damm.
Gleichzeitig wurde entschieden, das Turnier auf insgesamt 30 Durchgänge zu reduzieren. „Normalerweise reiten wir sonnabends 30 Durchgänge und am Sonntag 20. So kommen wir auf insgesamt 50 Durchgänge. – In diesem Jahr haben wir es bei 30 Durchgängen belassen. Das ist übrigens nicht zum ersten Mal in der Geschichte des Apenrader Ringreitens vorgekommen, dass die Anzahl der Durchgänge reduziert werden musste. Die Sicherheit von Mensch und Tier kommt für uns natürlich an erster Stelle“, sagte Rittmeister Damm.
Das Stechen mit 24 Teilnehmenden
Entschädigt wurde das Publikum durch ein spannendes Stechen um die Königswürde, für das sich 24 der insgesamt 215 Reitenden qualifiziert hatten.
Der 25-Millimeter-Ring, der im ersten Durchgang am Galgen hing, wurde von allen Qualifizierten auf die Lanze gespießt. Im nächsten Durchgang hatte der Ring nur einen Durchmesser von 15 Millimetern. Nur drei schafften diese Aufgabe nicht und mussten fortan zuschauen. In der dritten Runde ließ Rittmeister Damm einen 10-Millimeter-Ring in den Galgen hängen. Das bedeutete für acht Teilnehmende das Aus.
Routine und Ruhe
In den folgenden Runden hatte der Ring einen Durchmesser von nur 7 Millimetern. Das Feld lichtete sich zusehends. In der sechsten Runde traten nur noch vier Reitende an. Nachdem Christian Thomsen, Schads (Skast), und Sofie Petersen, Schobüll (Gl. Skovbøl), in dieser Runde nicht den kleinen Ring auf die Lanze spießen konnten, musste die Entscheidung zwischen Ditte Jørgensen aus Düppel (Dybbøl) und Jørgen Schmidt aus Wollerup (Vollerup) fallen.
Die Düppelerin patzte in der achten Runde des Stechens, während Schmidt seine ganze Routine auspackte. Auch sein 21-jähriger Holsteiner-Wallach mit dem Namen „Landliebe“ behielt die Ruhe, und so schafften es die beiden – wie so viele Male zuvor – ein Ringreiterturnier für sich zu entscheiden. Zum fünften Mal gewann er das Turnier in Apenrade.
„Mein letzter Sieg war vor drei Jahren. Ich hatte auch beim Mal davor gewonnen“, erinnert er sich. Der Hattrick gelang ihm aber vor zwei Jahren nicht.
Starke Gegnerin
Auch in diesem Jahr hatte er hart zu kämpfen, bevor sein Sieg unter Dach und Fach war. „Insbesondere Ditte hat es mir sehr schwer gemacht. Es war schon sehr spannend“, bestätigte er.
Als Jørgen Schmidt und Ditte Jørgensen schon die ersten Gratulationen in Empfang nehmen konnten und auch schon erste Siegerinterviews gaben, mussten Sofie Petersen und Christian Thomsen noch im „kleinen“ Stechen ausmachen, wer in Apenrade den Prinz(essinn)entitel holt.
Auch hier wurde es noch einmal spannend: In den ersten drei Durchgängen gelang es keinem der beiden, den 7-Millimeter-Ring vom Galgen zu holen. Im vierten Durchgang patzte Christian Thomsen erneut, während die 19-jährige Schobüllerin den Ring sauber traf und sich vom Publikum bejubeln lassen durfte.
Unter den sogenannten Ponyreiterinnen und -reitern gab es nur einen Teilnehmenden unter 15 Jahren, der alle 30 Ringe vom Galgen holte. Hier gewannt Nicolai Nielsen aus Hellewatt (Hellevad) – ohne zusätzliches Stechen – den Königstitel.