Infrastrukturpläne
Alsen-Fünen-Verbindung: „Wir sind aufgestiegen in eine neue Liga“
Alsen-Fünen-Verbindung: „Wir sind aufgestiegen in eine neue Liga“
Alsen-Fünen-Verbindung: „Aufgestiegen in eine neue Liga“
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Die Regierung hat am Montag den Infrastrukturplan der Zukunft präsentiert. Vorgesehen ist darin eine Voruntersuchung über eine
feste Verbindung zwischen Fünenshaff und Bøjden.
Eine feste Verbindung über den Kleinen Belt: Seit Montag ist dieses Verkehrsprojekt offiziell in den Bereich des Machbaren gerückt. Die Politiker auf Christiansborg haben beschlossen, eine offizielle Voruntersuchung durchzuführen und sie haben für dieses Projekt 20 Millionen Kronen reserviert.
„Wir sind aufgestiegen in eine neue Liga“
„Das ist eine fantastische Nachricht für ganz Fünen und Nordschleswig, dass es eine staatliche Voruntersuchung geben wird“, sagt der Vorsitzende des Vereins „AlsFynBroen“, Jørgen Mads Clausen.
„Wir sind nun in eine ganz neue Liga von Infrastrukturprojekten aufgestiegen und haben einen ersten Schritt hin zu einer festen Querung gemacht“, so Clausen, der auch Aufsichtsratsvorsitzender des Danfoss-Konzerns ist, der seinen Hauptsitz auf der Insel Alsen hat.
„Ein Projekt, dass staatliche Priorität hat“
Sonderburgs Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.) sagt zur getroffenen Infrastrukturabsprache: „Mit der Voruntersuchung kommen wir einen entscheidenden Schritt weiter, hin zu einer festen Querung zwischen Fünen und Alsen, das haben wir uns seit vielen Jahren gewünscht.“
Dass zehn Parteien hinter der Absprache stehen, gibt dem Vorhaben eine breite politische Rückendeckung, sagt Lauritzen.
„Die Alsen-Fünen-Brücke ist nun ohne jeden Zweifel ein Projekt, das staatliche Priorität hat. Wir sind noch nicht im Ziel, aber wir befinden uns auf einem guten Weg und wir werden unsere Arbeit fortsetzen, um den Wert einer Brücke oder eines Tunnels zwischen Alsen und Fünen aufzuzeigen.“
Seit sechs Jahren setzt sich Inge Dahl für eine feste Querung zwischen Alsen und Fünen ein. Seit Februar 2020 ist sie Vorsitzende des Vereins „Als-Fyn-Broen“. Dass die Regierung mitgeteilt hat, das brückenschlagende Infrastrukturprojekt zwischen den beiden Landesteilen in einer Untersuchung näher zu analysieren, ist laut Inge Dahl ein „großer Schritt in die richtige Richtung“.
Am Montag hat sich die Regierung mit allen Parteien des Folketings auf einen neuen Infrastrukturplan geeinigt.
Teil der Vereinbarung ist, dass für 20 Millionen Kronen eine Voruntersuchung einer festen Verbindung zwischen Alsen und Fünen in Form einer Brücke oder eines Tunnels durchgeführt werden soll.
Brücke oder Tunnel wird konkret geprüft
Bereits im August 2020 hatte sich eine politische Mehrheit für eine Voruntersuchung abgezeichnet. Mit dem am Montag präsentierten Plan ist es nun amtlich: Die Möglichkeit einer Brücke oder eines Tunnels zwischen Alsen und Fünen wird konkret geprüft.
„Schon im Sommer haben die Parteien Zustimmung bekundet, seitdem haben wir gewartet, gewartet und gewartet“, sagt Inge Dahl. „Dass es die Voruntersuchung nun wirklich in die Pläne der Regierung geschafft hat, ist einfach fantastisch.“
Sie kennt den langen Weg über die Kleine-Belt-Brücke aus eigener Erfahrung, ist zwischen ihrem Wohnort Assens auf Fünen und Nordschleswig gependelt. Sie weiß, wie umständlich es ist, Vorstandstreffen des Vereins von den Fährzeiten abhängig machen zu müssen.
„Eine feste Verbindung würde so vieles erleichtern. Der Arbeitsmarkt zwischen Nordschleswig und Fünen würde sich enorm vergrößern. Patienten könnten viel schneller zur Untersuchung ins Krankenhaus von Odense gebracht werden. Studierende können von Fünen nach Sonderburg an die Süddänische Universität pendeln, und wir Bewohner von Fünen sind so viel schneller in Deutschland“, nennt Inge Dahl einige Vorteile einer festen Querung.
Gerade auf Fünen gibt es Bedenken, dass die Verkehrsführung auf Fünen im Anschluss an eine feste Verbindung die Natur zerstört. Eine Voruntersuchung kann klären, in welchem Maße die bestehenden Straßen erweitert werden können.
Inge Dahl, Vorsitzende des Vereins „Als-Fyn-Broen“
Die Voruntersuchung komme auch den Skeptikern des Projektes entgegen, sagt Inge Dahl.
„Gerade auf Fünen gibt es Bedenken, dass die Verkehrsführung auf Fünen im Anschluss an eine feste Verbindung die Natur zerstört. Eine Voruntersuchung kann klären, in welchem Maße die bestehenden Straßen erweitert werden können. Man kann die Möglichkeit untersuchen, die bestehenden Landstraßen auszubauen, statt einen langen neuen Autobahnabschnitt zu bauen. Man könnte beispielsweise an vielen Stellen eine ausgebaute Landstraßenvariante mit drei Spuren ins Auge fassen.“
Bodenverhältnisse näher untersuchen
Sie ist gespannt darauf, ob die Tunnelführung neben der Möglichkeit einer Brücke untersucht wird. „Jetzt kann untersucht werden, wie die Bodenverhältnisse vor Ort sind, wie die Natur beschaffen ist und ob eine Brücke oder ein Tunnel am meisten Sinn ergibt. Bislang haben wir die Verhältnisse nur geschätzt, jetzt erhalten wir Fakten“, freut sich Inge Dahl.
Ein Tunnel, so die Vorsitzende, könnte im Kleinen Belt eine naturfreundliche Lösung darstellen.