Infrastrukturprojekt

Alsen-Fünen: Warum eine Querung bei Norburg im Spiel ist

Alsen-Fünen: Warum eine Querung bei Norburg im Spiel ist

Alsen-Fünen: Warum eine Querung bei Norburg im Spiel ist

Sonderburg/Sønderborg
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Die Küste bei Lavensby Strand auf Nordalsen. Hier könnte die Querung an Land gehen, falls eine alternative Streckenführung beschlossen wird. Foto: Finn Frandsen/Ritzau Scanpix

Im Norden der Insel Alsen könnte eine viel befahrene Schnellstraße entstehen, falls Tunnel- oder Brückenbau zwischen Alsen und Fünen einen alternativen Standort erfordert. Die Vorsitzende des Vereins erläutert den Stand der Dinge.

Der Traum von einer festen Querung zwischen der Insel Alsen (Als) und Fünen (Fyn) ist über zehn Jahre alt. Bislang gingen die meisten davon aus, dass die Brücke (oder ein Tunnel) auf der Strecke der jetzigen Fährverbindung zwischen Fünenshaff (Fynshav) und Bøjden entstehen würde.

Doch ein Blick in neue Unterlagen zeigt, dass auch alternative Platzierungen im Spiel sind, falls der Meeresboden im Kleinen Belt vor Fünenshaff eine Querung zu teuer oder gar unmöglich macht.

Fünf mögliche Anschlusspunkte auf Alsen

In dem Dokument, das der kommunalpolitische Ökonomieausschuss kürzlich behandelte, sind fünf verschiedene Platzierungen einer festen Verbindung vorgeschlagen. Die Pläne zeigen, dass Nordalsen zur Transitroute für Durchfahrtsverkehr werden könnte.

Angedacht ist eine Verbindung zwischen Pöhl (Pøl) und Ebberup oder zwischen Lavensby und Ebberup. Ein weiterer Vorschlag für eine alternative Streckenführung ist von Himmark nach Faldsled. Zu sehen sind die fünf möglichen Anschlussstellen auf Alsen in der folgenden Skizze.

Diese Streckenführungen werden nun konkret untersucht. Foto: Transportministerium

Seit zehn Jahren setzt sich der Verein „Foreningen Als-Fyn-Broen“ dafür ein, eine Brücke oder einen Tunnel zwischen Fünen und Alsen zu bauen.

Die dänische Regierung unterstützt dieses Vorhaben mit einer konkreten Voruntersuchung. 2024 soll das Ergebnis der Studie vorliegen – und die Frage beantworten, ob eine Querung zwischen den Landesteilen Sinn ergibt, wo sie platziert werden kann und welche Straßen an Land dafür gebaut oder erweitert werden müssen.

Warten auf die Ergebnisse der Untersuchung

Inge Dahl ist seit drei Jahren Vorsitzende des Vereins „Foreningen Als-Fyn-Broen“. Sie möchte zunächst die Ergebnisse der Voruntersuchung abwarten, die im Laufe von 2024 vorgelegt werden.

„Wo genau die feste Verbindung am Ende entsteht, ist für mich nebensächlich. Wichtig ist, dass eine Verbindung geschaffen wird, die Fünen an Nordschleswig und Deutschland anbindet.“

Inge Dahl ist seit drei Jahren Vorsitzende des Vereins, der sich für eine feste Verbindung zwischen Alsen und Fünen einsetzt. Foto: Michael Bager/Jysk Fynske Medier/Ritzau Scanpix

Am Ende sollte die Entscheidung aufgrund von Fachlichkeit und Sachlichkeit getroffen werden.

Inge Dahl, Vorsitzende „Foreningen Als-Fyn-Broen“

Sie hat die fünf verschiedenen und möglichen Streckenführungen zur Kenntnis genommen. „Aber wir können und wollen jetzt noch keine Streckenführungen diskutieren, bevor die Voruntersuchung abgeschlossen ist. Das hängt am Ende von der Beschaffenheit des Meeresbodens ab. Wir mischen uns nicht ein, sondern hören zu, zu welchem Schluss die Experten kommen“, so die Vorsitzende. „Am Ende sollte die Entscheidung aufgrund von Fachlichkeit und Sachlichkeit getroffen werden.“

Derzeit seien Entscheidungen über mögliche Landanbindungen noch kein Thema. „Es dreht sich noch alles um die Beschaffenheit des Meeresbodens. Erst wenn das Ergebnis dazu vorliegt, wird man näher auf die Anbindung zu Land schauen“, erläutert Dahl.

„Tatsächlich gibt es vor Ort Herausforderungen mit dem Untergrund“

Was sagt Sonderburgs Bürgermeister zu einem möglichen Schnellstraßenanschluss auf Nordalsen? „Ich habe die Pläne gesehen und weiß, dass alternative Routen aufgezeigt werden. Das würde aber nur aktuell werden, falls sich der Untergrund bei Fünenshaff als absolut untauglich erweist“, sagt Erik Lauritzen (Sozialdemokratie).

„Tatsächlich gibt es vor Ort Herausforderungen mit dem Untergrund. Die Untersuchung muss zeigen, wie groß diese Herausforderungen sind. Erst dann können wir zu alternativen Routen Stellung nehmen. Prinzipiell denke ich, dass eine Brückenanbindung von den Menschen vor Ort mitgetragen werden muss, und ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Schnellstraße über Nordalsen auf Unterstützung treffen würde.“

Mit einem Ergebnis der Voruntersuchung wird im Laufe von 2024 gerechnet. Wann genau und ob gegen Anfang oder Ende des kommenden Jahres, kann derzeit noch niemand sagen.

Eine mögliche Streckenführung von Pöhl nach Ebberup Foto: Google Maps
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