Naturschutz
Apenrade hat „wilde“ Pläne
Apenrade hat „wilde“ Pläne
Apenrade hat „wilde“ Pläne
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Unter anderem kurzgeschorene Rasenflächen und gepflasterte Flächen sollen der Vergangenheit angehören. Deshalb nimmt die Kommune Apenrade an zwei Projekten teil, damit die privaten Gärten mehr Lebensraum für Tiere, Insekten und Pflanzen bieten und die kommunalen Gebiete wilder werden, erklärt der zuständige Biologe.
Viele Tier-, Insekten- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht, auch bei uns im Land. Ein Grund dafür ist, dass die Lebensräume zerstört werden. Die Biodiversität geht verloren.
Wettbewerb für Kommunen
Deshalb forderte unter anderem die sozialdemokratische Umweltministerin Lea Wermelin die Kommunen im Land dazu auf, am Wettbewerb „Vild med Vilje“ (Wild mit Willen) teilzunehmen. Im Mittelpunkt des Projekts steht, Gebiete wild wachsen zu lassen, um so möglichst vielen Arten einen Lebensraum zu bieten. Das Stichwort ist Biodiversität. Die „wildeste“ Kommune wird 2022 gekürt. Die Kommune Apenrade gab nun kürzlich bekannt, auch an diesem Projekt teilzunehmen.
Kommunales Projekt
In Apenrade gibt es allerdings noch ein anderes Projekt, mit dem ein ähnliches Ziel verfolgt wird. Bei „Ellevilde Egne“ sorgen Dorfgemeinschaften dafür, dass es mehr Biodiversität geben soll. Die Umsetzung erfolgt lokal und kann ganz unterschiedlich aussehen.
So geht der Apenrader Bürgermeister in seinem Garten mit gutem Beispiel voran: Er hat einen Teil der Rasenfläche aufgegraben und legt dort nun Beete mit wildwachsenden Pflanzen an, die möglichst vielen Insekten und Tieren als Lebensraum dienen sollen.
Während andere Kommunen schon länger versuchen, für mehr Biodiversität zu sorgen, gibt es in Apenrade nun erst einen Vorstoß.
Davon berichtet der Agronom Søren Byskov Nielsen, der in Apenrade für die kommunalen Grünflächen verantwortlich ist. Er gesteht, dass die Pläne erst am Anfang stehen. „Wir haben eine halbe Million Kronen zur Verfügung gestellt bekommen, um die Biodiversität auf den kommunalen Grünflächen zu steigern. Mit dem Geld soll ein Ideenkatalog entstehen, an dem die Bürger mitwirken können“, berichtet der Agronom.
Im Herbst sollen die Vorschläge im Stadtrat diskutiert und – wenn sie gefallen – gutgeheißen werden. Es sei eine politische Entscheidung, so Søren Byskov Nielsen.
Aufklärungsarbeit leisten
Bis dahin bleibt die Kommune bei ihrem bisherigen Vorgehen. Das lässt sich derzeit überall gut beobachten. Viele Seitenabschnitte an Straßen werden von Büschen und Bäumen befreit. Auch Knicks (levende hegn) werden zum Teil rigoros bis auf die Wurzeln kahlgeschoren. „Dort, wo die Knicks nicht unter Naturschutz stehen, steht meist das Interesse der Landwirte im Vordergrund. Sie wollen ihre Felder besser bearbeiten und die Fläche effektiver ausnutzen können“, erklärt Byskov Nielsen.
Doch die Kommune wolle nun im Zuge des Projektes Aufklärungsarbeit leisten, berichtet der Agronom.