Kirchentagung
Nordschleswig bekommt Sonderstatus in der Nordkirche
Nordschleswig bekommt Sonderstatus in der Nordkirche
Nordschleswig bekommt Sonderstatus in der Nordkirche
Ein neues Kirchengesetz reduziert in Zukunft die Anzahl der Pfarrstellen in der Nordkirche. Die Nordschleswigsche Gemeinde kann aber weiterhin frei gewordene Stellen ausschreiben.
Die Nordkirche wird in den kommenden zehn Jahren bis 2030 die Zahl der Pastoren um rund ein Drittel reduzieren. Das bedeutet, dass kommende, frei gewordene Stellen nicht mehr ausgeschrieben werden. Das hätte für die Nordschleswigsche Gemeinde – die Kirche der deutschen Minderheit in Dänemark – schwerwiegende Folgen. Allerdings hat die Nordschleswigsche Gemeinde einen Sonderstatus bekommen, berichtete Senior Matthias Alpen am Donnerstagabend bei der Kirchenvertretertagung in Tingleff.
„Wir haben Leute in der Nordkirche, die uns sehr wohlgesonnen sind“, erklärte Alpen, wie der Sonderstatus für Nordschleswig zustande kommen konnte. „Das bedeutet sehr viel für uns, denn wir dürfen in Nordschleswig Stellen, die frei werden, weiterhin besetzen.“ Der Sonderstatus der Nordschleswigschen Gemeinde ist sogar schriftlich festgehalten worden, freute sich Alpen.
Ehrenamt und Kommunikation
Der Pastor aus Lügumkloster berichtete ebenfalls darüber, dass die Kirche das Thema Ehrenamt aufgegriffen hat, und dass dies in der kommenden Zeit lokal angesprochen werden wird. „Das ist ein sehr wichtiges Thema“, sagte Alpen.
Der neue Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit unter der Leitung von Andrea Kunsemüller nimmt in diesem Monat seine Arbeit auf. Der Ausschuss möchte für die Nordschleswigsche Gemeinde Kommunikationslösungen finden als Ersatz für die Tageszeitung „Der Nordschleswiger", wenn diese im Februar 2021 die Papierzeitung einstellt und ausschließlich ein digitales Angebot haben wird. „Wir gehen jetzt eigene Wege und planen ein kirchliches Konzept ohne Papierzeitung“, erklärte Matthias Alpen.
Weitere Berichte über die kirchliche Arbeit hielten die erste Vorsitzende der Nordschleswigschen Gemeinde, Mary Tarp, sowie Elke Hussmann als Synodenvertreterin.
Finanzen der Nordschleswigschen Gemeinde
Die Nordschleswigsche Gemeinde hatte 2018 Einnahmen in Höhe von 5 Millionen Kronen. Die Mitgliedsbeiträge lagen bei 3,1 Millionen Kronen – der bisher größte Betrag, den die Nordschleswigsche Gemeinde eingenommen hat. Dadurch hat die Kirche 2018 einen Überschuss in Höhe von 300.000 Kronen erwirtschaftet.
2018 wurden bei Kollekten 114.000 Kronen eingesammelt. Die größte Summe – 46.574 Kronen – ging an „Brot für die Welt“.
Kommende Veranstaltungen
Der diesjährige Nordschleswigsche Kirchentag findet am Sonntag, 26. Mai, statt. Auf dem Programm stehen zunächst eine Pilgerwanderung ab 9 Uhr vom Hof von Hans Hinrich Matzen in Apenrade und danach 10.30 Uhr ein Konzertgottesdienst mit der Mittelholsteinischen Weltkapelle in der Nicolaikirche. Dort findet ab 12.15 Uhr auch das gemeinsame Essen im Gemeindehaus statt. Nachmittags steht erst ein Vortrag von Oberst i. G. Michael Strunk an: „Dem Frieden nachjagen – aber wie? Frieden schaffen, gestalten und bewahren.“ Abschließend gibt es ein gemeinsames Singen mit Mirko Mach am Klavier. Anmeldungen werden bis zum 20. Mai entgegengenommen: mail@kirche.dk oder telefonisch unter 7464 4034.
Am 6. Juni gibt es in der Vortragsreihe „Gemeinsamkeiten in Grenzland“ einen Vortrag mit Jan Diedrichsen, Leiter des Sekretariats der deutschen Minderheit in Kopenhagen. Er spricht über die deutsch-dänische Politik der vergangenen zehn Jahre. Im September setzt die Reihe mit einem Vortrag von Andrea Kunsemüller fort.
Die Nordschleswigsche Gemeinde wird in diesem Jahr nicht zum Kirchentag (im Juni in Dortmund) fahren – es liegen nicht genug Anmeldungen vor. Dafür blickte Matthias Alpen auf 2020 voraus. Dort sei die Nordschleswigsche Gemeinde unter anderem zum Folkemøde-Treffen im Mai nach Ripen eingeladen, und darüber hinaus gebe es bereits Ideen für deutsch-dänische Begegnungen zu 2020.
Wahlen in der Nordschleswigschen Gemeinde
Mary Tarp wurde als Vorsitzende der Nordschleswigschen Gemeinde ebenso wiedergewählt (bei 35 Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und zwei Enthaltungen) wie der zweite Vorsitzende Carsten Pfeiffer (37 Ja-Stimmen und eine Enthaltung). Als neue stellvertretende Kirchenälteste in Buhrkall wurde Tina Bruun Sørensen (38 Ja-Stimmen) als Nachfolgerin von Elke Lorenzen gewählt.