Deutsche Minderheit

Klindt: „Junge Spitzen sind nicht sexistisch“

Klindt: „Junge Spitzen sind nicht sexistisch“

Klindt: „Junge Spitzen sind nicht sexistisch“

Apenrade/Aabenraa
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Der diesjährige Vorstand hat einen höheren Frauenanteil als die Jahre zuvor. Foto: Kim Malin Bethke

In einem Artikel über die Jugendpartei der deutschen Minderheit werden Sexismus-Vorwürfe laut. Der Vorsitzende Tobias Klindt bezieht Stellung zu dem Vorwurf und hebt hervor, dass mittlerweile viele Frauen Teil des Vorstands sind.

Der Artikel „Junge Spitzen ­– Balance zwischen Party und Politik“ hat auf Facebook eine Debatte über Sexismus in der Jugendpartei der Schleswigschen Partei (SP) ausgelöst, weil es in einem Abschnitt auch um Kritik und persönliche Erfahrungen von einer Außenstehenden aus der Vergangenheit ging. Im Artikel heißt es: „Es ist problematisch, wenn erwartet wird, dass Frauen bei sexistischen Sprüchen einfach mitlachen sollen. Und so habe ich es empfunden. Ich hoffe natürlich, dass es in diesem Punkt toleranter und weniger herablassend geworden ist.“

Unter dem Facebook-Post finden sich Kommentare wie „Eine Person zu Wort kommen lassen, die einfach mal einen Sexismusvorwurf in den Raum stellt, welcher eine ganze Organisation an den Pranger stellt, finde ich etwas dünn für eine kritische Berichterstattung“ und „Außerdem finde ich es schwierig eine Aussage einer Person, die nicht Mitglied war und somit auch nicht ein ganzheitliches Bild der tollen Arbeit der jungen Spitzen machen kann, alleine stehenzulassen.“

Mehr Frauen im Vorstand

Jetzt meldet sich der Vorsitzende der Jungen Spitzen, Tobias Klindt, zu Wort. Seiner Meinung nach sollte mit dem Wort Sexismus vorsichtig umgegangen werden. „Die Jungen Spitzen sind nicht sexistisch. Es kann sein, dass es auf einer Party eventuell mal einen dummen Spruch gegeben hat. Aber das darf nicht auf die ganze Partei zurückfallen.“ Aus seiner Zeit als Vorsitzender sei ihm nicht bekannt, dass Sexismus ein Problem sei – im Gegenteil, die Partei engagiere sich für Frauen in der Politik.

Tobias Klindt hebt hervor, dass immer mehr Frauen Teil der Jugendpartei geworden sind: „Zu meiner Anfangszeit gab es nur eine Frau im Vorstand. Mittlerweile sind es fünf. Das ist uns wichtig, weil es so viel ausgewogenere Debatten und Perspektiven gibt.“ Gemeinsam mit der Schleswigschen Partei setzt sich die Partei auch mit dem Thema Gleichstellung auseinander.

Thema auf Tagesordnung setzen

Als Vorsitzender der Jungen Spitzen hat er sich durch die Erfahrungen aus dem Artikel persönlich angegriffen gefühlt und deswegen liege es ihm am Herzen, klarzustellen, dass es keinen Sexismus gebe – weder in der Partei noch auf Führungsebene. „Ich kann die Kritik nicht nachvollziehen. Wir sind eine Partei für jeden und jeder ist bei uns gleichberechtigt.“

Obwohl sich die Kritik in dem Artikel auf die Vergangenheit bezieht, will Tobias Klindt das Thema Sexismus aktuell auf die politische Tagesordnung setzen, um zu untersuchen, inwieweit Sexismus ein generelles Problem bei Jugendlichen darstellt.

 

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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