Deutsche Minderheit
Junge Spitzen: „Sexismus wird bei uns nicht geduldet“
Junge Spitzen: „Sexismus wird bei uns nicht geduldet“
Junge Spitzen: „Sexismus wird bei uns nicht geduldet“
Der Vorstand der Jugendpartei der deutschen Minderheit stellt klar, dass er an der Vergangenheit nichts mehr ändern kann – an der Zukunft jedoch schon.
„Man muss sich nicht alles gefallen lassen“ – da sind sich Katharina Kley und Aylin Benkjer einig. Die beiden Frauen sind Teil des Vorstandes der Jungen Spitzen und melden sich nun gemeinsam mit Tobias Klindt in der Debatte um Sexismus bei der Jugendpartei zu Wort.
Am Wochenende haben sich die Jungen Spitzen getroffen, um über das Thema zu sprechen. Dabei haben sie festgestellt, dass Sexismus ein gesellschaftliches Problem ist. „Das macht es zu einem Thema für und bei den Jungen Spitzen“, so der Vorsitzende Tobias Klindt.
„Sexismus gibt es leider überall“, berichtet die zweite Vorsitzende Katharina Kley. Sie selbst hat ihn auch bei den Jungen Spitzen erlebt. Bei einer Feier habe es einen dummen Spruch gegeben. Katharina Kley habe ihn über sich ergehen lassen, ohne dem jungen Mann etwas entgegenzusetzen. Welche Worte genau gefallen sind, möchte sie nicht erzählen.
Nicht unter den Teppich kehren
Um so wichtiger findet Aylin Benkjer, dass das Thema Sexismus diskutiert wird. Sie ist seit fünf Jahren bei den Jungen Spitzen und seit drei Jahren im Vorstand. „Ich selbst habe keinen Sexismus in der Partei erlebt, aber das heißt nicht, dass es keinen gegeben hat“, erklärt die 21-Jährige, die bei ihren Nebenjobs als Postbotin und Kellnerin mit Sexismus konfrontiert wurde. In Bezug auf ihre Tätigkeit im Vorstand der Jugendpartei berichtet sie, dass sie sich nie unwohl gefühlt habe und keine Angst habe, aufgrund ihres Geschlechts nicht ernst genommen zu werden.
Gemeinsam wollen die Jungen Spitzen nun aktiv gegen Sexismus vorgehen und Lösungsansätze erarbeiten. „Sexismus wird bei den Jungen Spitzen nicht geduldet, wir wollen eine Kultur schaffen, in der Frauen keine Angst haben, ihre Probleme anzusprechen“, so Katharina Kley. „In der Vergangenheit können wir nichts mehr ändern, aber an der Zukunft schon“, ergänzt sie.
Thema auf die Tagesordnung setzen
Am kommenden Sonnabend wird sich die Jugendpartei erneut zusammensetzen und das Thema weiter besprechen. „Wir wollen auch mit dem Deutschen Gymnasium für Nordschleswig und dem Jugendausschuss für Nordschleswig zusammenarbeiten und Sexismus aus der Perspektive der Jugend aufarbeiten“, erklärt Katharina Kley. Alyin Benkjer ergänzt: „Sexismus passiert vor der Haustür und nicht irgendwo weit weg.“
Es sei wichtig über seine Erfahrungen zu sprechen, sonst werde sich nichts ändern, findet Katharina Kley. Sie selbst habe damals nichts gesagt. „Es muss klar sein, dass, wenn jemand Veranstaltungen oder Feiern der Jungen Spitzen besucht, dort Sexismus nicht toleriert wird“, betonen die drei Mitglieder des Vorstands abschließend.
Die Debatte und ihr Auslöser:
- Artikel „Junge Spitzen – Balance zwischen Party und Politik“ vom 28. August
- Artikel „Klindt: ,Junge Spitzen sind nicht sexistisch'“ vom 31. August
- Leitartikel „Der Ton macht die Musik“ vom 1. September
- Leserbrief von Marieke Heimburger „Wie der Herr, so’s G’scherr“ vom 2. September
- Leserbrief von Lasse Tästensen „Liebe Marieke Heimburger“ vom 3. September
- Leserbrief von Sabina Wittkop-Hansen „Kritik unerwünscht“ vom 6. September
- Leserbrief von Sofie Knauer „Statement“ vom 6. September