Landwirtschaft
„Deutsche Kultur hält LHN am Leben“
„Deutsche Kultur hält LHN am Leben“
„Deutsche Kultur hält LHN am Leben“
Der kleinste Landwirtschaftsverein in Nordschleswig denkt gar nicht an eine Fusion – Pläne, die einen Direktor den Job kosteten.
Der kleinste Landwirtschaftsverein in Nordschleswig denkt gar nicht an eine Fusion – Pläne, die einen Direktor den Job kosteten.
„Die deutsche Kultur hält den LHN am Leben. Da gibt es gar keinen Zweifel. Ohne unsere deutschen Wurzeln wären wir schon vor 15, 16 Jahren Teil einer dänischen Beratungsorganisation. Aber der LHN hat überhaupt keine Fusionspläne. In 50 oder 100 Jahren sieht das womöglich anders aus, aber aktuell peilen wir erstmal unser 100-jähriges Bestehen 2020 an!“
Der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig, Jørgen Popp Petersen aus Seewang, schiebt allen Fusions-Spekulationen sofort einen Riegel vor. Anlass ist die Tatsache, dass der Direktor der Konkurrenz von Landbo Syd, Klaus Andersen, gefeuert worden ist, weil er in Landbrugsavisen angemahnt hat, es werde Zeit, dass sich die Landwirtschaftsvereine zusammentun.
Vier Landwirtschaftsvereine mit aktiven Beratungszentren in Nordschleswig seien zu viele, so der Tenor von Andersen, der bisher auch Boss des Branchendachverbandes DLBR war, dem der LHN auch angeschlossen ist. Seiner Ansicht nach ist es höchste Zeit, dass die Gewählten der Vereine sich zusammensetzen und handeln. Der Aufsichtsrat bei Landbo Syd feuerte den Direktor sofort, und Jørgen Popp Petersen will nicht eindeutig sagen, ob das auch beim LHN ein Kündigungsgrund wäre.
„War ja vielleicht nicht der einzige Grund, aber ich kann sagen, dass wir beim LHN überhaupt nicht daran denken, unsere Selbstständigkeit aufzugeben. Wir arbeiten ja schon vielfach mit den Kollegen zusammen, wo dies Sinn macht – statt dass jeder für sich allein wirtschaftet. Wir sitzen in gewisser Weise alle in einem Boot – und doch in kleinen selbstständigen Kästen, weil es ja große Unterschiede gibt, wie man agiert“, so Popp auf Geschäftspraktiken einiger Kollegen hindeutend.
Der LHN, so Popp, versuche nicht, anderen die Kunden abzuwerben, sondern mache seine Arbeit so gut, dass er auch für andere interessant werde: „Während andere Mitglieder verlieren, halten wir in etwa den Status quo, obwohl das schon schwierig ist bei der rasanten Strukturveränderung in der Landwirtschaft“, so der LHN-Boss.
Sein Verein arbeite primär in Nordschleswig, während das Geschäft einiger Kollegen schon auf Beratung außerhalb des Landesteils abzielt.
„Man könnte sagen, dass wir auf unserer Scholle bleiben, und ich möchte nochmals betonen, dass wir ohne unsere Kultur schon lange nicht mehr da wären“, so Bauer Jørgen Popp als Boss des kleinsten Landwirtschaftsvereins im Landesteil.