Nach 22 Jahren in Deutschland – davon zehn Jahre als Korrespondent des dänischen Fernsehsenders „DR1“ – beschloss Michael Reiter, im vergangenen Jahr, mit seiner Familie von Berlin nach Kopenhagen umzuziehen.

Am Montag, 7. Oktober, wird er nach Tondern kommen, um auf Einladung des deutschen Teils der Kirchengemeinde einen Vortrag über die derzeitige Situation in Deutschland zu halten. Die Veranstaltung, die von 19 bis 21 Uhr im Brorsonhaus durchgeführt wird, ist ein Teil der Kulturtage, die in der Kommune Tondern vom 30. September bis zum 13. Oktober gefeiert werden.

Michael Reiter, der ab 2012 die Däninnen und Dänen über die südlichen Nachbarn informierte, kennt den Weg nach Tondern. Er wurde in Sonderburg (Sønderborg) geboren, wuchs aber in Tondern auf.

Der in Berlin wohnhafte Sohn eines deutschen Vaters und einer dänischen Mutter war in der Bundeshauptstadt zunächst als freiberuflicher Journalist tätig. Bei seinem Dienstantritt als Korrespondent in Deutschland wurde das Land noch als europäische Lokomotive bezeichnet. Diese Zeiten haben sich geändert, hin zu einer Wirtschaft in der Krise und öffentlich streitenden Regierungsparteien der Ampel.

Kompass verloren?

„Bundeskanzler Scholz scheint, den politischen Kompass in einer Zeit verloren zu haben, in der Konflikte und Kriege die Welt prägen. Er gibt seine Einschätzung von dem einst so starken Nachbarland, dessen Selbstvertrauen derzeit im Keller ist“, so Reiter.

Sein Vortrag beschränkt sich nicht auf die politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Situation Deutschlands. Reiter berichtet auch über seine Kindheit in Tondern.

Anekdoten aus Tondern

„Aus dieser Zeit wird er vermutlich einige Anekdoten erzählen können“, meint Kirchengemeinderatsmitglied Dirk Andresen.

Michael Reiter hält seinen Vortrag auf Deutsch. Der Eintritt ist kostenlos. Alle sind willkommen. Anmeldungen nimmt Dorothea Lindow, dl@km.dk, entgegen.