Kommunalpolitik
Tondern bewirbt sich um die Behörde Siri
Tondern bewirbt sich um die Behörde Siri
Tondern bewirbt sich um die Behörde Siri
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Die Westküstenkommune ist direkt bei der Behörde vorstellig geworden. Bürgermeister Jørgen Popp Petersen: „Der Verbleib in Nordschleswig ist ein gutes Signal."
Da die Ausländerbehörde Siri für internationale Rekrutierung und Integration Ende Februar in Nordschleswig heimatlos wird, bringt sich die Kommune Tondern als neuer Standort ins Rennen.
Integrationsminister Mattias Tesfaye (Soz.) hatte dem „Nordschleswiger“ am Donnerstag schriftlich den Verbleib der Niederlassung im Landesteil versichert.
Siri, „Styrelsen for International Rekruttering og Integration“, soll sich in ein Zentrum für Internatioal Citizen Service (ITC) verwandeln. Diese Einrichtung hat im Vergleich zu Siri ein erweitertes Angebot.
Tondern hat Platz
Seit 2019 war das Büro im Rathaus in Apenrade (Aabenraa) angesiedelt, die Ostküsten-Kommune hat aber den Vertrag mit der Behörde gekündigt.
Mit der räumlichen Nähe der staatlichen und kommunalen Instanz ist eine vereinfachte Sachbearbeitung angestrebt. Durch die Zusammenarbeit sollte die Bedienung der ausländischen Bürgerinnen und Bürger, die in Dänemark arbeiten und studieren oder sich häuslich niederlassen wollen, besser koordiniert werden.
„Wenn wir staatliche Arbeitsplätze in Nordschleswig haben, dann meine ich auch, dass wir dafür kämpfen müssen, sie im Landesteil zu halten“, sagt Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei).
„Ein gutes Signal"
„Es wäre interessant, Siri in die Kommune Tondern zu holen. Dies nicht zuletzt wegen unserer tüchtigen Unternehmen. Wir wissen, dass viele von ihnen außerhalb der Landesgrenzen Ausschau nach qualifizierter Arbeitskraft halten“, so Popp Petersen.
Der Bürgermeister bezeichnet es als gutes Signal, dass der Integrationsminister angekündigt hat, dass die Behörde nicht aus Nordschleswig wegzieht. „Das ist das Allerwichtigste. Es ist eine unentbehrliche Funktion, und es ist keine Alternative, dass man Hunderte von Kilometern fahren muss“, sagt Popp Petersen zum „Nordschleswiger“.
In der gegenwärtigen Lage würde es sich um zwei Arbeitsplätze handeln.
Verschiedene Platzierungen im Spiel
„Wir haben verschiedene Adressen in der Kommune Tondern, die wir ins Spiel bringen können. Siri ist bei uns sehr willkommen, und wir werden Platz für die Behörde und ihre Mitarbeitenden finden“, so der Bürgermeister.
Zu den staatlichen Funktionen in Tondern gehöre die Landwirtschaftsbehörde, die Behörde für das Eintreiben von Schulden in der früheren Kaserne und auch AsylSyd.
Zur Frage, ob ein Domizil in der früheren Kaserne eine Möglichkeit sein könnte, sagt Popp Petersen: Wir haben keinen konkreten Vorschlag gemacht. Eine Platzierung dort wäre aber nicht unlogisch“, erklärt er.
Es wäre nicht zuletzt wegen unserer tüchtigen Unternehmen interessant, Siri in die Kommune Tondern zu holen. Wir wissen, dass viele von ihnen außerhalb der Landesgrenzen Ausschau nach qualifizierter Arbeitskraft halten.
Jørgen Popp Petersen, Bürgermeister
Apenrade wollte nicht mehr
Die Kommune Tondern ist bereits vor einer Woche offiziell bei der Behörde vorstellig geworden. Eine Rückmeldung gibt es noch nicht.
Im August 2021 hatte der Finanzausschuss in Apenrade beschlossen, dass im Rathaus kein Platz mehr für Siri ist. Dies wurde unter anderem mit einem größeren Platzbedarf im Bürgerservice aufgrund der Covid-19-Maßnahmen begründet.
Damals hieß es außerdem, dass die Aufgaben in der Praxis von jeder Instanz für sich gelöst werden würden. Zudem färbe eine kritische Auffassung von Siri auf die Kommune Apenrade ab.
„In dem Umfang, in dem Siri weiterhin eine Platzierung in der Kommune Apenrade wünscht, wird untersucht, ob die freien Räume im früheren Rathaus in Bau angewandt werden können“, geht aus dem damaligen Beschluss hervor.
Keine Besorgnis um den Ruf
„Übergeordnet gesehen, habe ich auch von vielen Beispielen gehört, wo es umständlich gewesen ist. Ich habe aber auch Meldungen gehört, dass es anders geworden ist“, so Popp zur Frage, ob Tondern nicht die gleichen Befürchtungen wie Apenrade hat, dass eventuelle negative Erlebnisse mit der Kommune in Verbindung gebracht würden.