Artenvielfalt
Drawitter Wald wird eingezäunt
Drawitter Wald wird eingezäunt
Drawitter Wald wird eingezäunt
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Große weidende Tiere sollen die Artenvielfalt erhöhen. Ein Zaun soll sie von den Feldern fernhalten. Er wird so niedrig, dass Rotwild darüberspringen kann.
Der Drawitter Wald (Draved Skov) ist ein unberührter Wald – einer der wenigen in Dänemark. Künftig soll er gemeinsam mit dem angrenzenden Kongsmoor (Kongens Mose) noch besser geschützt werden. Er wird zu einem der 15 Naturnationalparks, die im ganzen Land verteilt entstehen.
Fünf der Parks waren bereits ausgewiesen, am Donnerstag gab Umweltministerin Lea Wermelin (Soz.) die Platzierung von weiteren zehn bekannt.
„Viel zu lange haben wir die Natur gezähmt, jetzt setzen wir sie frei“, so Wermelin bei einer Pressekonferenz.
In den Naturnationalparks soll sich die Natur ohne Eingriffe durch den Menschen entwickeln können. Im Drawitter Wald findet man Reste eines Naturwaldes. Seit 2000 ist der ganze Wald unberührt.
Vieh und Zaun
Was sich vor allem ändert, ist, dass große weidende Tiere, vermutlich Ochsen, ausgesetzt werden, und das gesamte Gebiet wird eingezäunt. Es wird ein niedriger Viehdraht werden, der es dem Rotwild ermöglicht, weiterhin zu passieren.
Auf die Frage des „Nordschleswigers“, wie das Freisetzen von Natur mit dem Einzäunen von Natur zusammenhängt, antwortete Wermelin, es gehe nicht darum, die Entfaltung der Natur zu begrenzen, sondern die Felder der Landwirte vor den weidenden Tieren zu schützen.
„Die Experten sagen uns, dass die Tiere eine neue Dynamik in den Gebieten schaffen und dadurch eine größere Biodiversität entsteht“, so die Ministerin.
Kommune gegen Einzäunung des ganzen Gebiets
Vor allem der Zaun um den Drawitter Wald hat lokal zu Diskussionen geführt. So meint der Technische Ausschuss der Kommune Tondern (Tønder), man solle nur einen kleineren Teil des Waldes einzäunen.
„Die Naturwerte und die Biodiversität im Drawitter Wald und Kongsmoor sind bereits in großen Teilen des Gebiets spitzenmäßig. Die bisherige Verwaltung hat bewirkt, dass sich die Naturtypen günstig entwickelt haben“, heißt es in der Begründung der Verwaltung für Technik und Umwelt der Kommune, warum sie eine Einzäunung nicht empfehlen kann.
Weidetiere zentral
Ministerin Wermelin versprach, lokale Interessenten bei der weiteren Planung der Naturnationalparks einzubeziehen. Sie ließ jedoch keine Zweifel daran, dass die großen Weidetiere und damit die Zäune ein ganz zentrales Element der Strategie der Regierung sind.
„Wir erleben eine globale Artenkrise, und nach Expertenmeinung tragen die Tiere entscheidend zur Förderung der Biodiversität bei“, betonte sie ein weiteres Mal.
Bei der Frage, ob man mit dem Vieh letztlich nicht doch die natürliche Entwicklung beeinflusse, schaltet sich der umweltpolitische Sprecher der Volkssozialisten (SF), Rasmus Nordquist, in das Gespräch ein.
„Die großen weidenden Tiere gibt es ja nur deshalb nicht, weil wir sie aus der Natur entfernt haben. Wir stellen den ursprünglichen Zustand wieder her“, meint er.