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Das bewirkt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Kirchen
Das bewirkt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Kirchen
Das bewirkt die grenzüberschreitende Arbeit der Kirchen
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Erstmals waren alle drei Grenzlandbischöfe zu Gast im nordschleswigschen Konvent. Anlässlich dazu heben Matthias Alpen und Antje Wendt noch einmal die Wichtigkeit der deutsch-dänischen Zusammenarbeit hervor.
„Die Zusammenarbeit und Begegnungen werden von allen Beteiligten als große Bereicherung angesehen. Sie stärkt die Region, die ja auch europaweit als Beispielregion gesehen wird“, so Antje Wendt, Pressereferentin der Nordkirche Schleswig.
Als Beispiel für einen greifbaren ‚Mehrwert‘, den die Zusammenarbeit biete, nennt die das deutsch-dänische Gesangsbuch, das von verschiedenen Geistlichen zusammengestellt und 2015 herausgegeben wurde. „Es ermöglicht, dass in Gottesdiensten in der Region Lieder in beiden Sprachen gesungen werden können.“
Ziel: Verständnis füreinander ausbauen
Um die Zusammenarbeit der Kirchen auf beiden Seiten der Grenze noch weiter zu stärken, waren die drei Grenzlandbischöfe Marianne Christiansen (Hadersleben/Haderslev), Elof Westergaard (Ribe) und Gothart Magaard (Schleswig/Slesvig) zu Gast im nordschleswigschen Konvent. Zwar treffen sich Geistliche aus den vier Kirchen der Grenzregion – dänische Volkskirche, Nordkirche, Nordschleswigsche Gemeinde und dänische Gemeinde in Südschleswig – regelmäßig, aber noch nie zuvor waren alle drei Grenzlandbischöfe gleichzeitig mit dabei.
„Die Zusammenarbeit hat eine große Bedeutung dafür, dass Menschen sich begegnen und austauschen. Und aus der Geschichte, die früher von nationalen Gegensätzen geprägt war, die auch von den Kirchen beflügelt wurden, lernen wir, wie wichtig es ist, im Austausch zu sein, um so das Verständnis füreinander auszubauen“, sagt Matthias Alpen, Senior der nordschleswigschen Gemeinde Lügumkloster-Hoyer (Løgumkloster-Højer).
Die drei Grenzlandbischöfe haben in einer Klausur Ende April ein Papier entwickelt, in dem sie die Bedeutung der Arbeit in den Minderheitenkirchen nördlich und südlich der Grenze unterstreichen. Dieses Papier wurde bei dem Treffen besprochen, und es soll bald in endgültiger Form erscheinen. Außerdem wurde Bischof Magaard, der am 8. Oktober aus seinem Amt verabschiedet wird, für seine langjährige Arbeit gedankt.
Gottesdienste in der Muttersprache
Ein Vorteil der Zusammenarbeit für die Menschen in den Grenzregionen ist zudem, dass sie die Möglichkeit bekommen, Gottesdienste in ihrer Muttersprache zu besuchen. Außerdem sei laut Antje Wendt das Ziel gemeinsamer Aktivitäten „das Miteinander und den vertrauensvollen Umgang in der Region, die lange von Misstrauen, auch Feindseligkeit und Abgrenzung geprägt war, zu stärken und zu fördern.“ Die Kirchen würden sich als „Brückenbauer“ in der Region verstehen, die die Zweisprachigkeit und die unterschiedlichen Traditionen als große Bereicherung ansehen würden.
Aus der Geschichte, die früher von nationalen Gegensätzen geprägt war, die auch von den Kirchen beflügelt wurden, lernen wir, wie wichtig es ist, im Austausch zu sein, um so das Verständnis füreinander auszubauen.
Matthias Alpen
Gemeinsame Aktionen, die grenzüberschreitend geplant und durchgeführt wurden, waren beispielsweise ein gemeinsam abgehaltener Friedensweg-Gottesdienst im November 2018 anlässlich der 100. Jahrestags des Endes des Ersten Weltkrieges oder gemeinsame Angebote zum Grenzjubiläum 2020, zu dem unter anderem eine Fahrradtour entlang der Grenze gemacht wurde.