Eishockey

Champions League ist für Sønderjyske keine Goldgrube

Champions League ist für Sønderjyske keine Goldgrube

Champions League ist für Sønderjyske keine Goldgrube

Woyens/Vojens
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Der ehemalige SønderjyskE-Stürmer Matt Salhany jubelt über sein Tor in der CHL gegen Red Bull München – am Wochenende wartet die nächste Red-Bull-Mannschaft. Foto: Karin Riggelsen

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Die Fußballklubs scheffeln in der Königsklasse Geld, doch das ist im Eishockey anders. Der dänische Meister wird nur mit Glück ein Minus vermeiden. Der SønderjyskE-Sportdirektor investiert aber gerne eine sechsstellige Summe in die internationale Teilnahme und erklärt warum.

Vier Spiele innerhalb von elf Tagen stehen für die Eishockeyspieler von SønderjyskE in der Königsklasse an. Zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte nehmen die Hellblauen an der 2014 eingeführten Champions Hockey League (CHL) teil. Weder sportlich noch finanziell hat SønderjyskE Erfolge feiern können, dennoch hat sich die Teilnahme immer gelohnt.

„Es ist schwer, mit der Teilnahme an der CHL ein gutes Geschäft zu machen. Ein hohes Preisgeld gibt es in der Hauptrunde nicht, da müsste man schon in die K.-o.-Runde einziehen. Und man ist auf eine geografisch gute Auslosung angewiesen, um hohe Ausgaben zu vermeiden. Schwarze Zahlen erwarten wir nicht“, sagt Klaus Rasmussen, Direktor und Sportdirektor von SønderjyskE Ishockey.

Stolz bei SønderjyskE

Aktuelle Zahlen liegen uns nicht vor, aber in der Saison 2023/24 lag das Preisgeld für die Teilnehmer an der Gruppenphase bei 65.000 Euro (485.000 Kronen). Bei sportlichem Erfolg steigt das Preisgeld von 80.000 Euro (600.000 Kronen) für die Teilnahme am Achtelfinale auf 500.000 Euro (3,7 Millionen Kronen) für den Sieger der Champions Hockey League.

„Die Teilnahme kostet uns ein wenig Geld, das wir aber gerne investieren. Die CHL gibt uns so viele andere Dinge. Wir stärken unsere Marke, die Leute wissen international, wer wir sind. Wir können leichter neue Spieler anlocken, die international spielen wollen und nicht nur unser Trainerstab, sondern auch wir in der Organisation lernen dazu. Wir sind stolz, dass wir für Dänemark in der Champions League am Start sind. Das wird ein Riesenerlebnis“, meint Klaus Rasmussen.

Anders Førster (links) sammelte 2015 als Spieler Erfahrungen in der Champions Hockey League und wird dies nun auch als Cheftrainer tun. Foto: Karin Riggelsen

Die SønderjyskE-Mannschaft ist bereits am Mittwochmorgen um 7 Uhr in den Bus gestiegen und bestreitet die ersten beiden Auswärtsspiele der CHL am Freitag ab 19.30 Uhr gegen die Straubing Tigers in Bayern und am Sonntag ab 15 Uhr gegen den EC Red Bull Salzburg in Österreich.

„Wir haben eine attraktive Auslosung bekommen“, so der Direktor, der mit den Eisbären Berlin als drittem Auswärtsgegner eine wirtschaftliche Ohrfeige vermeidet. Mit Flugreisen wäre es weitaus teurer geworden, so kommt SønderjyskE vermutlich mit einem Minus im niedrigen sechsstelligen Bereich (in Kronen) davon.

Neues Liga-Format

Dies könnte sich aber mit einem sportlichen Erfolg ändern, wobei es bei den ersten drei Anläufen mit einem Einzug in die K.-o.-Runde nicht geklappt hat. Auch dieses Mal muss der dänische Meister über sich hinauswachsen, wenn er zu den 16 der insgesamt 32 teilnehmenden Teams gehören will, die ins Achtelfinale einziehen. 

Gespielt wird neuerdings wie in der Champions League im Fußball – nicht in einer Grupenphase, sondern mit allen Mannschaften in einer Liga. Die 16 punktbesten Teams stehen im Achtelfinale.

SønderjyskE hat seit der Einführung der Champions Hockey League 2014 dreimal an der Königsklasse teilgenommen.

Bei der Premiere 2014/15 holte der dänische Meister einen Sieg gegen die Krefeld Pinguine aus der Deutschen Eishockey Liga und einen Punktgewinn gegen HIFK Helsinki und wurde überraschend Tabellendritter hinter Skellefteå AIK (Schweden) und den Finnen.

Null Punkte in der „Todesgruppe“

Beim zweiten Anlauf 2015/16 gab es einen höchst unerwarteten 4:1-Heimsieg gegen Red Bull Salzburg, und es fehlte nach der abschließenden 1:2-Heimniederlage gegen HV 71 Jönköping nur ein Punkt zum Weiterkommen.

Deftige Schlappen gab es zuletzt in der Saison 2021/22, als SønderjyskE als amtierender Continental-Cup-Sieger in der „Todesgruppe“ der CHL gelandet war und gegen Rögle BK (Schweden), EV Zug (Schweiz) und Red Bull München (Deutschland) ohne Punktgewinn blieb.

Rögle BK gewann danach die Champions Hockey League, Red Bull München scheiterte erst im Halbfinale. 

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