Deutsche Minderheit
Bald autark: Sporthalle Tingleff für die Zukunft gerüstet
Bald autark: Sporthalle Tingleff für die Zukunft gerüstet
Bald autark: Sporthalle Tingleff für die Zukunft gerüstet
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Nach Erdwärme ist die deutsche Sporthalle Tingleff mittlerweile auch mit einer Solaranlage ausgestattet. Der Vorstand um Hans Holm junior, der den Vorsitz vor etwas mehr als einem Jahr übernahm, sieht die Halle für die Zukunft gut aufgestellt, hat aber noch einiges auf der Wunschliste.
Die Sporthalle Tingleff ist mit Baujahr Ende 1960 in die Jahre gekommen, geht aber mit der Zeit. Energetische Optimierungen sind zunehmend in den Fokus gerückt.
Die Halle ist vor einigen Jahren mit einem eigenen Erdwärmenetz unter dem Sportplatz versehen worden. Hinzugekommen ist nun eine Solaranlage auf der großen Dachfläche, mit der die Sporthalle auf bestem Weg ist, autark zu werden.
„Das sind wichtige Projekte, die die Betriebsausgaben erheblich verringern werden“, sagt Hans Holm junior.
Der Maschinenhändler aus Tingleff ist seit rund einem Jahr Vorsitzender des „Sport- und Kulturzentrums“, so der Name des Trägervereins der Sporthalle.
Multikulturelle Stätte
Die Immobilie ist seit eh und je nicht nur Sportstätte für Schulen und Vereine, sondern auch eine kulturelle Begegnungsstätte der gesamten Volksgruppe. Einrichtungen und Vereine außerhalb der Minderheit nutzen freie Kapazitäten von Sporthalle und Schwimmbecken ebenfalls.
„Ganz wichtige Weichen wurden ja schon vor meiner Zeit gestellt“, zeigt sich der neue Vorsitzende bescheiden und verweist anerkennend auf die Ära seines Vorgängers Erwin Andresen.
In dessen Zeit fielen auch die Sanierung und der Umbau des Lehrschwimmbeckens in ein behindertengerechtes kleines Schwimmbad mit Warmwasserbecken. Auch der Betrieb dieses Gebäudetraktes profitiert aus wirtschaftlicher Sicht von der eigenen Energieversorgung.
Das sind wichtige Projekte, die die Betriebsausgaben erheblich verringern werden.
Hans Holm junior
Bei der Finanzierung der Solaranlage unterstützte der Bund Deutscher Nordschleswiger. Dessen Geschäftsführer Bernd Søndergaard verspricht sich viel von den energetischen Optimierungen.
Roten Faden der Volksgruppe verfolgt
Darauf sei in der Volksgruppe generell ein Fokus gerichtet worden, „und die Sporthalle steht diesbezüglich wirklich gut da“, sagt der Geschäftsführer.
Nach seinen Angaben sind etwa 600 Quadratmeter Dachfläche mit Solarpaneelen versehen worden. Mit der erwarteten Stromproduktion dürfte die Halle selbstversorgend sein, so die Einschätzung von Søndergaard, der dort einst selbst Handball spielte.
Neben den großen Energieprojekten sind auch kleinere, aber ebenfalls wichtige Maßnahmen in Angriff genommen worden. „Es sind einige Fenster ausgetauscht und Fugen im Mauerwerk ausgebessert worden. Darüber hinaus werden alle Leuchtmittel in der Halle durch Energiesparlampen ersetzt“, berichtet Hans Holm.
Obwohl die Zwischenbilanz für die Sporthalle gut ausfällt, hat der Vorstand noch so einiges auf der Wunschliste. Dazu gehört die Erneuerung des Sportplatzes und der Tartanbahn.
Wunschliste
Einen neuen Sportplatz wünscht sich allen voran Thore Naujeck, Geschäftsführer des Deutschen Jugendverbandes für Nordschleswig. Als Vertreter des Verbandes arbeitet er eng mit dem Sporthallenvorstand zusammen und bringt sich bei der Planung ein.
„Der Sportplatz ist uns schon länger ein Dorn im Auge. Faustball oder Fußball kann man dort nicht vernünftig spielen“, sagt Naujeck, der im „Team Nordschleswig“ selbst als Fuß- und Faustballer mitmischt.
Die Erneuerung des Rasens sei ganz oben auf der Erledigungsliste wie auch eine neue Tartanbahn. Was zuerst vorzunehmen ist, müsse der Vorstand entscheiden, wenn Gelder zur Verfügung stehen, so Naujeck, wohl wissend, dass es noch eine Weile dauern kann.
Zukunftsmusik
Das betrifft auch ein anderes Zukunftsprojekt. Man spiele mit dem Gedanken, ein paar E-Ladestationen an der Sporthalle einzurichten. Das sei aber noch „Kladde“. Es gelte viele Details und vor allem auch die Finanzierung zu klären, betont Naujeck.
Finanzierbar ist hingegen eine Einzäunung des Trainingsplatzes, der an den Parkplatz der Sporthalle grenzt. Dieses Vorhaben soll zeitnah umgesetzt werden. „Es kommt leider immer wieder vor, dass Rabauken mit Mofas auf den Rasen fahren und ihn kaputt machen. Darauf müssen wir reagieren“, so Naujeck.