Minderheitengeschichte
Erste Fotos aus dem „Deutschen Archiv Nordschleswig“ online
Erste Fotos aus dem „Deutschen Archiv Nordschleswig“ online
Erste Fotos aus dem „Deutschen Archiv Nordschleswig“ online
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Mueumsleiter Hauke Grella: Erstes im Deutschen Museum Nordschleswig digitalisiertes Material ist jetzt über arkiv.dk einsehbar. Das Archiv der Minderheit kooperiert im Rahmen der Beteiligung am Verband der dänischen Archive mit „Arkibas Aps“.
Die Leiterin des Deutschen Archivs Nordschleswig, Nina Jebsen, hatte bereits vor einiger Zeit über die Kooperation der Einrichtung der deutschen Minderheit mit der Institution „Arkibas Aps“ berichtet, die das Online-Portal arkiv.dk betreibt.
Im Verbund mit anderen Archiven
Über das Portal können Interessierte auf Foto-Bestände von fast 600 Lokal- und Stadtarchiven in ganz Dänemark zurückgreifen. „Ab sofort können erste Fotos aus den umfangreichen Sammlungen des Deutschen Archivs Nordschleswig in Sonderburg online aufgerufen werden“, berichtet Hauke Grella, der Leiter des Deutschen Museums Nordschleswig in Sonderburg.
Unter dem Dach des Museums ist das Archiv der deutschen Nordschleswiger seit dem Umzug aus dem Haus Nordschleswig in Apenrade im Jahre 2020 untergebracht. „Rund 50 Bilder sind jetzt zugänglich“, so Grella. Es werde laufend an einer Vergrößerung des digital zugänglichen Bestandes des Deutschen Archivs Nordschleswig gearbeitet.
Ein Dank an Ehrenamtliche
„Es ist seit Monaten dafür wichtige Vorarbeit geleistet worden“, so der Museumsleiter und spricht den Ehrenamtlichen im Einsatz für Museum und Archiv seinen Dank aus: „Sie haben schon jede Menge Fotos gescannt.“ Hauke Grella hat zunächst eine Reihe von Fotos bei arkiv.dk „hereingelegt“. „Es werden aber auch Ehrenamtliche geschult“, berichtet er. Das Deutsche Archiv Nordschleswig ist bei der Digitalisierung und der Beteiligung am öffentlich zugänglichen System arkiv.dk an Vorschriften der Datenschutzgesetzgebung gebunden. „Wir haben in unseren Beständen auch viele Fotos, bei denen erst herausgefunden werden muss, wer überhaupt abgebildet ist“, erläutert Grella den Einsatz der Haupt- und Ehrenamtlichen in Museum und Archiv.
Fotos des „Nordschleswigers“ im Archiv
„Einfacher ist es beim Papierfotoarchiv des ‚Nordschleswigers‘, das im Archiv verwahrt wird“, so der Museumsleiter und erläutert, dass von den rund 50.000 Fotos nicht alle relevant sind, aber durchweg beschriftet sind, sodass ablesbar ist, wer, wann und was auf dem Foto „verewigt“ worden ist. „20.000 bis 50.000 Fotos des ,Nordschleswigers‘ sind noch nicht erfasst“, fügt er hinzu. Die Ausgaben des „Nordschleswigers“ seit der Gründung der Zeitung der deutschen Minderheit im Februar 1946 sind digital über die Homepage nordschleswiger.dk zugänglich.
Bei den Fotos von arkiv.dk sind online die Fotos nicht in hoher Qualität zugänglich. „Für Veröffentlichungen wird zu Kontakt zum Deutschen Archiv Nordschleswig geraten“, so der Museumsleiter. Auf diesem Wege kann dann gegebenenfalls Fotomaterial in besserer Qualität vermittelt werden.
Offene Fragen bei gesetzlichem Rahmen
Wie die vielen lokalhistorischen Archive in ganz Nordschleswig hofft auch das Deutsche Archiv Nordschleswig auf neue Regelungen im Bereich Bildrechte. Der Verband „Sammenslutningen af Lokalarkiver“ strebt Regelungen an, die eine Nutzung des Fotomaterials erleichtern, wie sie bisher nur für staatliche Archive und Museen gelten. Bei dem aktuell neu zugänglichen Fotomaterial der deutschen Nordschleswiger handelt es sich überwiegend um Fotos von Rudolf Gimm, die dieser während der NS-gelenkten Epoche der deutschen Minderheit während des Zweiten Weltkriegs bei Veranstaltungen mit Erwachsenen und Kindern aufgenommen hat.