100 Jahre Deutsche Schule Tingleff
Kerstin und Birte sind die Jubiläumsredaktion
Kerstin und Birte sind die Jubiläumsredaktion
Kerstin und Birte sind die Jubiläumsredaktion
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Statt an einem Jahresheft arbeiten die Lehrkräfte Kerstin Westergaard und Birte Kristensen anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Deutschen Schule Tingleff an einem Jubiläumsheft. Das Durchsuchen, Sortieren und Auswählen von Archivmaterial verlangt einiges ab. Ein Besuch in der Jubiläumsredaktion.
Bei der Erstellung des Jahresheftes der Deutschen Schule Tingleff sind die beiden Lehrerinnen Kerstin Westergaard und Birte Kristensen ein eingespieltes Team. Die Produktion der Hefte mit 30 bis 40 Seiten haben sie in den vergangenen Jahren recht zügig und in der dafür zur Verfügung gestellten Arbeitszeit hinbekommen.
Seit geraumer Zeit sind sie mit einer anderen, weitreichenderen Mission befasst: Statt an der obligatorischen Jahresschrift arbeitet das Redaktions-Duo an einer Jubiläumsausgabe anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Schule.
Ganz anderer Umfang
Als Schulleiter Tim Nissen den „kleinen Switch“ vom Jahresheft zur Jubiläumsausgabe ins Spiel brachte, hatten sie sich nicht so viel dabei gedacht und fanden es naheliegend.
„Mittlerweile wissen wir, worauf wir uns eingelassen haben“, so Birte Kristensen im Lehrerzimmer der Schule mit einem Lächeln – und mit einem leichten Seufzer.
Bereits seit einigen Monaten durchforsten die beiden Redakteurinnen neben dem normalen Unterrichtsalltag das Fotoarchiv der Schule und auch andere Quellen, um den Werdegang der Einrichtung mit einer bunten Auswahl an Motiven und Daten Revue passieren zu lassen.
Keine lückenlose Chronik
Einen Anspruch auf Vollständigkeit gebe es dabei nicht. „Das würde die Arbeit und auch den Umfang sprengen“, so Birte Kristensen.
Das Jubiläumsheft soll das gleiche Format wie die Jahresausgaben haben, wird aber 70 Seiten umfassen. Da heißt es dennoch, gut zu sortieren und zu priorisieren, um 100 Jahre widerzuspiegeln.
Man habe die Jubiläumschrift zum 70-jährigen Bestehen als Ausgangspunkt der eigenen Recherche genommen und natürlich die schulinternen Fotos, die der pensionierte Lehrer Peter Blume digitalisiert hat.
Blume hat sich auch selbst auf Foto- und Materialerkundung für eine Power-Point-Galerie begeben, die zu den Feierlichkeiten im August präsentiert werden soll.
„Wir haben uns mit Peter getroffen und uns für das Jubiläumsheft abgestimmt“, erzählt Kerstin Westergaard.
Es werde die eine und andere Überschneidung geben, und es werde auch das eine und andere Foto zweimal zu sehen sein.
Themen ausgesucht
„Wir haben uns auf Schwerpunkte konzentriert und dafür Themenordner angelegt“, berichtet Westergaard.
Als Beispiel nennt sie den Ordner „Orchester“. Um dieses Schulkapitel kümmere sie sich, „zumal ich über meinen Vater ja quasi an der Quelle sitze“, so Kerstin Westergaard schmunzelnd.
Sie ist die Tochter von Helmut Fahl, der vor seiner Pensionierung jahrzehntelang Musiklehrer und Orchesterleiter war. Von ihm werde sie Infos zu Archivfotos und andere Orchesterdetails einholen, wie sie sagt.
Andere Themen sind Klassenfahrten, Busse, Hausmeister und Sekretärinnen, um nur einige zu nennen.
Redaktionelle Anmerkung: Die Seitenzahl der Jubiläumsschrift wurde am 15. April, 8.57 Uhr, korrigiert.
Nicht nur Bilder sprechen lassen
Lange Textpassagen sind aus Platzgründen nicht vorgesehen. „Das Heft wird vorrangig aus Fotos bestehen, mit Bildunterschriften. Uns schweben aber auch Interviewsequenzen vor, zum Beispiel mit der Familie Holm, die in vierter Generation an der Schule ist“, erwähnt Birte Kristensen.
Auch ein Beitrag mit Elke Bundgaard sei eingeplant. „Sie war hier ja Schülerin und später dann Lehrerin, bevor sie Schulleiterin in Rothenkrug wurde. Auch ihre Kinder gingen hier zur Schule“, ergänzt Birte Kristensen.
Sie selbst ist nicht nur in die Schul-, sondern auch in die Minderheiten- und Grenzlandgeschichte eingetaucht, um einen besseren Gesamtüberblick zu bekommen.
„Ich habe mich unter anderem mit dem Werk von Museumsleiter Hauke Grella ‚100 Geschichten aus dem Deutschen Museum Nordschleswig’ befasst. Ein lesenswertes und aufschlussreiches Buch“, so Birte Kristensen.
Finale Phase
Die Jubiläumsredaktion wird nun den Endspurt einleiten. Da die Ausgabe zusätzlich zur elektronischen Version in kleinerer Auflage in Druck gehen soll, ist Ende Mai Deadline.
„Wir werden uns ab jetzt wohl jede Woche treffen“, sagt Kerstin Westergaard. Dass das Stundenkontingent kaum einzuhalten sein wird, nehmen sie erst einmal so hin. Teilweise feilten die beiden Redakteurinnen auch in den Ferien an der Jubiläumsausgabe.
Das Jahrbuch soll in elektronischem Format auf der Schulhomepage erscheinen, wie es seit einigen Jahren bei den Jahresschriften der Fall ist. Von der Homepage könne die Jubiläumsversion dann heruntergeladen werden, so der Hinweis der beiden Chefredakteurinnen.
Früher wurden gedruckte Exemplare noch an ehemalige Schülerinnen und Schüler und an andere verschickt. Das ist eingestellt worden.
Gedruckt wird aber wieder, und Ausgaben sollen auch bei den Jubiläumsfeierlichkeiten im August kostenlos ausliegen. Wie viele Exemplare es werden, und für wen sie bestimmt sein sollen, sei noch nicht festgelegt, so die Rückmeldung von Schulleiter Tim Nissen.
Das Redaktionsteam Birte und Kerstin wird nach den ganzen Strapazen mit Sicherheit ein Exemplar bekommen!