Deutsche Schule Tingleff
Seit Jahrzehnten verbunden: Die Abgangsjahrgänge 58/59 trafen sich erneut
Seit Jahrzehnten verbunden: Die Abgangsjahrgänge 58/59 trafen sich erneut
Eng verbunden: Die Jahrgänge 58/59 trafen sich erneut
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Sie waren die ersten Abgangsklassen an der Deutschen Schule Tingleff beim Wiederbeginn nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Jahrgänge 1958/59 treffen sich seither in regelmäßigen Abständen wieder. Treibende Kraft bei der Planung ist Erwin Iwersen. Er genießt das Wiedersehen mit den alten Weggefährtinnen und -gefährten und frischt mit ihnen immer gern alte Anekdoten auf.
Anfangs wurde alle fünf Jahre ein Ehemaligentreffen für die Abgangsjahrgänge 1958/59 der Deutschen Schule Tingleff auf die Beine gestellt, in jüngster Zeit wird jedes Jahr zum Wiedersehen eingeladen, „denn man wird nicht jünger. Wir sind alle an die 80 oder älter“, so Erwin Iwersen.
Iwersen aus Tondern (Tønder) ist einer der Premierenabgänger, der Ende der 50er-Jahre nach Wiederbeginn (1950) im Schatten des Zweiten Weltkrieges und der NS-Diktatur den Realschulabschluss an einer deutschen Schule machen durften. Das verbindet, und der Kontakt zu den Mitschülerinnen und Mitschülern wird seither gepflegt.
Große Wiedersehensfreude im kleinen Kreis
Im Jubiläumsjahr – die Tingleffer Schule feiert 100-jähriges Bestehen – traf man sich auf dem Anwesen von Klassenkamerad Fritz Matzen in Ekensund (Egernsund). „Fritz stellt sein Sommerhaus immer wieder gern für unsere Treffen zur Verfügung“, berichtet Erwin Iwersen, der das Beisammensein zusammen mit Matzen federführend plante.
Knapp zehn waren beim Wiedersehen dabei. Eigentlich wären es mehr gewesen, es habe kurzfristig aber leider einige Absagen gegeben, bedauert Erwin Iwersen.
Von den Schülerinnen und -schülern des Jahrgangs 58/59 sind einige mittlerweile verstorben. Bei den Treffen wird stets eine Gedenkminute eingelegt, und beim jüngsten Treffen legte man auf dem Friedhof von Broacker (Broager) Blumen für Verstorbene des vergangenen Jahres nieder.
Auf dem Anwesen von Fritz Matzen wurden dann wie immer Fotos aus vergangenen Schultagen herausgekramt. „Den Schulbetrieb nahmen wir damals im Gebäude am Grønnevej auf“, erinnert sich Iwersen.
Freude an den Anekdoten
An den heutigen Standort – ebenfalls am Grønnevej – kamen Iwersen und Klassenkameradinnen und -kameraden erst später.
Die Fotos von einst frischten auch dieses Mal die Erinnerungen auf. „Gesprächsthema sind immer wieder die Klassenfahrten, die wir damals in der Oberstufe unternahmen. Mit dem Verzehr von Alkohol wurde es nicht so eng genommen, und wir lachen heute immer noch darüber, dass unsere Lehrkräfte Dethlefsen (Henning Dethlefsen, red. Anm.) und Brase (Schulleiter Hubert Brase) trinkfester waren als wir,“ erzählt Erwin Iwersen mit einem Lachen.
An der Schule wurde aber auch gelehrt und gelernt. Der aus Brauderup (Broderup) stammende Erwin Iwersen wechselte seinerzeit an das deutsche Gymnasium für Nordschleswig in Apenrade.
Nach dem Abitur studierte er Lehramt und interrichtete bis zu seiner Pensionierung viele Jahre an der Ludwig-Andresen-Schule in Tondern (Tønder).
Vielleicht noch ein Wiedersehen im August
Thema beim Treffen in Ekensund waren unter anderem auch die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Schule. Für August sind ein offizieller Empfang mit geladenen Gästen und ein Fest für alle geplant, die sich mit der Schule verbunden fühlen.
Es sei durchaus denkbar, dass Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 58/59 bei den Feierlichkeiten dabei sind. „Eine Einladung zum Empfang haben wir als Jubiläumsjahrgang allerdings nicht erhalten. Vielleicht kommt da noch was“, so Iwersen mit einem Augenzwinkern.
Ob nun Empfang oder Familienfeier: Er wolle selbst in Tingleff vorbeischauen, da er sich sehr für die digitalisierte Chronik mit Fotos interessiere, die der ehemalige Lehrer Peter Blume erstellt hat und die zum Jubiläumsfest gezeigt wird, so Iwersen.
Rätselraten um den gestifteten Pokal
Und die Jahrgänge 58/59 könnten in einer anderen Sache aus dem Jahr 2010 noch einmal nachhaken. Erwin Iwersen: „Bei den Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen nach Wiederbeginn stifteten wir der Schule einen Pokal, der an die Sportlerin oder den Sportler des Jahres vergeben werden sollte. Wir nannten ihn Hubert-Brase-Pokal in Erinnerung an den verstorbenen Schulleiter. Seine Frau Ingrid, die Lehrerin an unserer Schule war, war davon ganz angetan. Wir haben von dem Pokal allerdings nie wieder etwas gehört.“
Iwersen richtet den Ehemaligenblick bereits auf das kommende Jahr. Das nächste 58/59-Treffen soll dann im Juli stattfinden. „Denn es richtet sich immer danach, wann die ehemalige Klassenkameradin Elke Hofmeyer, geborene Johannsen, aus Cape Town wieder im Lande ist“, erwähnt Wiedersehensplaner Iwersen.