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Krankenhäuser in Nordschleswig Spitze – mit Ärzten aus Deutschland
Krankenhäuser in Nordschleswig Spitze – mit Ärzten aus Deutschland
Krankenhäuser in Nordschleswig Spitze – mit deutschen Ärzten
Behandlungsqualität und Patientenzufriedenheit: Sind ausländische Ärzte ein Gewinn oder ein notwendiges Übel? Der Leitung vom Sygehus Sønderjylland geht es vor allem um die Qualität – auch bei der Kommunikation.
Die Hospitäler in Apenrade und Sonderburg liegen in insgesamt zehn von 61 Behandlungsbereichen in ihrer jeweiligen Krankenhauskategorie landesweit an der Spitze. Zu diesem Ergebnis kommt eine umfangreiche Untersuchung des Fachmagazins „Dagens Medicin“.
„Es ist toll, dass wir so viele erste Plätze bekommen haben, aber wir fokussieren auch genau darauf und wollen weiter nachbessern und auf Qualität setzen“, sagt Bjarne Dahler-Eriksen, ärztlicher Leiter des Krankenhausverbandes Sygehus Sønderjylland, dem neben Apenrade und Sonderburg auch das Hospital in Tondern angehört, das nicht bewertet wurde.
Patientenzufriedenheit ein Faktor
Sowohl in Apenrade als auch in Sonderburg arbeiten, wie im Gesundheitswesen im ganzen Land, zahlreiche ausländische Fachkräfte. Ein Umstand, der in dänischen Medien in der Vergangenheit immer wieder unter der Prämisse aufgegriffen wurde, dass dies bei den Patienten zu Unsicherheit und Unzufriedenheit führen könne.
Die Untersuchung geht auf diesen Aspekt zwar nicht konkret ein – zeigt aber eine generell sehr hohe Patientenzufriedenheit – gerade auch in Nordschleswig.
Gewertet wird einerseits die fachliche Qualität in den verschiedenen Bereichen – 1.248 Ärzte haben hier ihr Urteil abgegeben – es wird aber auch das Patientenerlebnis ins Gesamturteil miteinbezogen. Und bei der Patientenzufriedenheit erreichen Apenrade und Sonderburg jeweils 98 von 100 möglichen Punkten.
Sonderburger Neurologie ganz vorne – mit ausländischen Ärzten
Im fachlichen Bereich sticht unter anderem die Neurologie in Sonderburg heraus. Und sie gehöre zu jenen Abteilungen, in denen besonders viele ausländische Mitarbeiter, auch aus Deutschland, beschäftigt sind, sagt Pressesprecher Mikkel Dybtved-Ntarampa Andersen. „Die Abteilung für Nerven- und Hirnerkrankungen ist zu Dänemarks bester erkoren worden“, unterstreicht er.
Eine Statistik darüber, wie viele ausländische Mitbürger in den Krankenhäusern in Nordschleswig arbeiten, gebe es nicht, so Andersen. Aber der Eindruck, dass es viele sind, täusche nicht – und, sagt er diplomatisch darüber, ob dies die Qualität beeinflusse: „Wir haben eine ganze Reihe deutscher Ärzte angestellt. Und wir erleben es häufig, dass die deutschen Ärzte, die zu uns kommen, mindestens so qualifiziert sind wie die, die wir bekommen könnten, wenn es dänische Ärzte wären.“
Hohe Anforderungen an Sprachkenntnisse
Um das Personal aus dem Ausland schnell zu ertüchtigen, den dänischen Standards gerecht zu werden, gebe es Sprachkurse, und, sagt Andersen, einen Mitarbeiter, der einzig und allein die Aufgabe hat, Sprachunterricht zu geben.
„Die Kommunikation zwischen Patienten und Ärzten muss so gut wie überhaupt möglich laufen, und deshalb sorgen wir auch dafür, dass die Ärzte, die zu uns kommen, dahingehend ausgebildet werden. Ganz viele Ärzte sind unheimlich gut darin, relativ schnell Dänisch zu lernen. Und es gibt auch einige, wo es etwas länger dauert“, sagt er.
Und die, bei denen es einfach nicht klappt mit der Kommunikation? „Es kommt schon vor, dass wir feststellen, dass jemand die Sprache nicht gut genug lernt. Von diesen Mitarbeitern müssen wir uns dann wieder verabschieden“, so Mikkel Dybtved-Ntarampa Andersen. „Das ist einfach eine Voraussetzung. Wir wollen, dass sie sich Mühe geben, Dänisch zu lernen.“
Ehrgeizige Ziele
Und diesen Einsatz setze die Krankenhausführung auch insgesamt voraus. „Selbst, wenn wir gut abgeschnitten haben, gibt es andere, die in manchen Bereichen noch besser sind. Und selbst, wenn wir in einem Jahr führend waren, können wir im nächsten da schon wieder überholt werden. Das ist ein gesunder Wettbewerb, und wir lernen immer dazu, auch von den anderen“, sagt Andresen.
Er geht davon aus, dass der jüngst durch Kronprinz Frederik eröffnete Neubau in Apenrade durchaus einen Ausschlag bei kommenden Untersuchungen geben wird. Denn allein der Umstand, dass die Patienten Einzelzimmer und somit einen vertraulicheren Umgang mit den Ärzten und eine insgesamt modernere Umgebung bekommen, könne sich positiv auswirken, glaubt er.