Gesundheitsreform

Der Weg zum Arzt soll in Nordschleswig kürzer werden

Der Weg zum Arzt soll in Nordschleswig kürzer werden

Der Weg zum Arzt soll in Nordschleswig kürzer werden

Kopenhagen
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Sophie Løhde
Gesundheitsministerin Sophie Løhde (Venstre) präsentierte am Freitag die neue Absprache zur Gesundheitsreform. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

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In der Fläche soll es mehr Ärztinnen und Ärzte geben und Menschen mit chronischen Krankheiten sollen bessere Behandlungsmöglichkeiten bekommen. Das sind zwei Kernpunkte der neuen Gesundheitsreform.

Die SVM-Regierung hat die Gesundheitsreform am Freitag präsentiert, die sie gemeinsam mit den Dänemarkdemokraten, der Sozialistischen Volkspartei, den Konservativen und der Radikalen Venstre ausgehandelt hat. Ziel der Reform sei es, das Gesundheitssystem zu stärken und für die Zukunft zu rüsten

Viele Maßnahmen und eine Fusion

Dies soll durch vier Regionen und 17 neue Gesundheitsräte mit gewählten Vertreterinnen und Vertretern aus Kommunen und Regionen erreicht werden. Die Gesundheitsräte werden mit eigenen Finanzen und Entscheidungsbefugnissen ausgestattet und sollen das lokale Gesundheitssystem ausbauen und die Koordination der Behandlung in Krankenhäusern und darüber hinaus sicherstellen. 

Dazu gehört auch eine bessere Verteilung von Allgemeinmedizinerinnen und Krankenhausärzten, damit Bürgerinnen und Bürger im ganzen Land Zugang zur ärztlichen Versorgung in ihrer Nähe haben. 

Die Vereinbarung enthält auch eine Vielzahl konkreter Initiativen, die zu einer besseren Versorgung und besseren Behandlungsmöglichkeiten für Bürgerinnen und Patienten beitragen sollen.

Die wichtigsten Initiativen auf einen Blick

  • Die Region Seeland und die Hauptstadtregion werden zur Großregion Ostdänemark (Østdanmark) zusammengelegt, in der mit rund 2,8 Millionen Einwohnenden knapp die Hälfte der Gesamtbevölkerung Dänemarks leben wird.
  • Mindestens 5.000 Ärzte soll es 2035 in der Allgemeinmedizin geben – 1.500 mehr als heute.
  • Zusätzliche Studienplätze an den medizinischen Fakultäten in Aalborg, Esbjerg und Køge werden eingerichtet.
  • Chroniker-Pakete (Kronikerpakker) für Menschen mit COPD (KOL), Rückenschmerzen und Typ-2-Diabetes werden eingeführt.
  • Es soll neue Patientenrechte und mehr Wahlfreiheit geben, darunter das Recht auf schnellen Zugang zu Allgemeinmedizinern und das Recht auf digitale Gesundheitsdienste.
  • Neue Gesundheits- und Pflegeplätze ohne Zuzahlung werden eingerichtet.
  • Teams für die Behandlung zu Hause (Hjemmebehandlingsteams) im ganzen Land.
  • Ständig zugewiesene Ärztinnen und Ärzte in stationären Pflegeeinrichtungen.
  • Digital Sundhed Danmark soll die Nutzung digitaler Lösungen und Daten im Gesundheitssystem stärken

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit bleibt bei Region

Die Gesundheitsreform verändert somit die Struktur, die Aufgabenteilung und die Finanzen im Gesundheitssystem. Daher fallen auch Zuständigkeiten bei den Regionen weg. 

Das sorgte im Vorfeld im Grenzland für Kritik. Denn die Regionen sollten im ersten Entwurf künftig nicht mehr für grenzüberschreitende Zusammenarbeit zuständig sein. Stattdessen sollte die Aufgabe den Kommunen übertragen werden. Doch dieses Vorhaben ist nach massivem Gegenwind nicht mehr in der Absprache enthalten.

Das Parlament behandelt den Gesetzentwurf im Februar.

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