Minderheiten

FUEN-Kongress in Husum: Friesische Minderheit im Fokus

FUEN-Kongress in Husum: Friesische Minderheit im Fokus

FUEN-Kongress in Husum: Friesische Minderheit im Fokus

Camilla Sørensen, Flensborg Avis
Husum/Hüsem
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Vergangenes Jahr fand der Kongress in Pecs, Ungarn, statt. In diesem Jahr sind die Nordfriesinnen und Nordfriesen Gastgeber. Zum zweiten Mal in der 75-jährigen Geschichte der FUEN wird der Kongress in Nordfriesland stattfinden. Foto: FUEN/László Mihály

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Am Donnerstag beginnt der Jahreskongress der Minderheitenunion FUEN. In diesem Jahr treffen sich die Minderheiten in Husum, Gastgebende sind die Nordfriesinnen und Nordfriesen.

Europas Minderheiten machen sich in Kürze auf den Weg nach Husum, denn am Donnerstag beginnt der Jahreskongress der Föderalen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN), die die Interessen der Minderheiten vertritt.

Die Nordfriesinnen und Nordfriesen sind in diesem Jahr Gastgebende des Kongresses, zu dem sich nach Angaben des FUEN-Vizepräsidenten Bahne Bahnsen, der selbst Nordfriese ist, rund 200 Teilnehmende aus den Mitgliedsorganisationen der FUEN angemeldet haben.

Es ist das zweite Mal, dass der Kongress in Nordfriesland (Nordfraschlönj) stattfindet. Das letzte Mal fand er 1957 statt, als sich die Minderheiten in Westerland auf Sylt (Sild) trafen.  

„Es ist eine große Ehre für uns, dass sie hierherkommen. Wir schätzen es sehr, ins Rampenlicht zu rücken. Das bringt uns auf die Landkarte der europäischen Minderheitenpolitik“, sagt Bahne Bahnsen. 

Bahne Bahnsen, Vizepräsident der FUEN Foto: Cornelius von Tiedemann

Programm von Donnerstag bis Sonntag

Der Kongress findet von Donnerstag bis Sonntag statt. Neben einer Reihe von politischen und kulturellen Podiumsdiskussionen und der jährlichen Delegiertenversammlung haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, die Nordfriesinnen und Nordfriesen besser kennenzulernen.

Das Programm beginnt am Donnerstag unter anderem mit einer Begrüßung durch Bahne Bahnsen. Danach stellen sich die Nordfriesinnen und Nordfriesen in einer Podiumsdiskussion vor, die aus Vorsitzenden und Leitenden nordfriesischer Institutionen und Vereine besteht.

Auf Tour durch Nordfriesland

Die Minderheiten werden nicht nur etwas über die Nordfriesinnen und Nordfriesen erfahren. In Gruppen aufgeteilt, werden sie auch durch Nordfriesland reisen und Orte besuchen, die für die friesische Minderheit von Bedeutung sind.

Eine Gruppe wird das Informationszentrum Multimar Wattforum in Tönning (Tønning) besuchen, während eine andere Gruppe eine Einführung in die nordfriesische Sprache, Geschichte und Kultur in der Ausstellung Nordfriisk Futuur in Bredtstedt (Bredsted) erhält. Eine dritte Gruppe wird die Schule in Risum (Risem Schölj) besuchen, die auch als Begegnungsstätte für die friesische Minderheit dient.  

Bahne Bahnsen sieht die friesische Gastfreundschaft als Gelegenheit, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Volksgruppe zu lenken. Er erwartet anlässlich des Kongresses ein verstärktes Medieninteresse an den Friesinnen und Friesen.  

„Die Profilierung wird erheblich sein. Als Minderheit bekommen wir einen europäischen Blick auf unsere Arbeit. Das ist sehr wichtig, weil wir im Vergleich zu anderen Minderheiten in Deutschland unterschätzt werden“, sagt Bahne Bahnsen. 

Die FUEN wird 75 Jahre alt

Der diesjährige Kongress ist insofern etwas Besonderes, als die FUEN in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen feiert. Dies wird während des Kongresses ein Thema sein, bei dem mehrere Podiumsdiskussionen über die Geschichte der Minderheitenunion stattfinden werden.

Mit Vorträgen von Fernand de Varennes, dem ehemaligen UN-Berichterstatter für Minderheitenfragen, und Professor Paul Videsott vom Südtiroler Volksgruppen-Institut wird es auch einen Ausblick auf die nächsten 75 Jahre geben.

In diesem Jahr hat die friesische Minderheit eine ihrer großen Persönlichkeiten verloren. Ilse Johanna Christiansen, Präsidentin der Friesinnen und Friesen, ist im Mai plötzlich verstorben. Während des Kongresses soll ihrer gedacht werden. 

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