Landwirtschaft
Dänische Landwirtschafts-Industrie im Aufschwung
Dänische Landwirtschafts-Industrie im Aufschwung
Dänische Landwirtschafts-Industrie im Aufschwung
Die positiven Trends der Landwirtschaft kommen inzwischen auch der Folgeindustrie zugute. Es wird wieder gebaut – aber auch getilgt. Gerade entsteht zudem das größte dänische landwirtschaftliche Bauvorhaben aller Zeiten.
Der Aufschwung in der Landwirtschaft im Zuge der besseren Preise für Agrarprodukte hinterlässt nun auch in der dänischen Folgeindustrie seine Spuren. So werden nach den vielen Krisenjahren wieder Ställe gebaut und Maschinen verkauft.
Das hängt auch damit zusammen, dass die Bauern diesbezüglich einen großen Nachholbedarf haben, weil ihr Produktionsapparat nach dem notgedrungen sparsamen Wirtschaften der letzten Jahre vielfach Verschleißerscheinungen zeigt. Nun ist es um die Liquidität der einzelnen Betriebe besser bestellt, und das frische Geld fließt in neue Traktoren, Ställe oder Inventar.
Laut Bauernverband Landbrug & Fødevarer sind die Zukunftserwartungen der Agroindustrie sehr positiv, sowohl was den heimischen als auch was den Exportmarkt angeht. Alles zeige laut einer aktuellen Konjunkturanalyse der Branche nach oben: Nachfrage, Produktion, Investitionen, Einnahmen und so weiter. Das liegt auch an der Prognose, dass die dänischen Bauern statt minus 3,2 Milliarden Kronen im letzten in diesem Jahr rund sieben Milliarden Kronen mehr verdienen werden und unterm Strich auf einem Gewinn von 3,8 Milliarden Kronen kommen sollen.
Gråkjær baut Dänemarks größtes Landwirtschaftsprojekt
Das große Bauunternehmen Gråkjær, dass sich auf Schweineställe spezialisiert hat, baut laut Jyllands-Posten aktuell gerade an 20 großen Ställen. Eines der Projekte ist das größte, das jemals in der dänischen Landwirtschaft gebaut wurde: Ein 32.000 Quadratmeter großer Stall in vier Einheiten für eine Produktion von 120.000 Mastschweinen pro Jahr auf dem Gut Bregentved.
Die meisten aktuellen Projekte seien Schweineställe, so Gråkjær. Die Firma rechnet damit, dass der Boom angesichts der guten Preise und der Entwicklung auch ohne staatliche Förderung wird anhalten können. Im Schweinesektor hat es einen besonderen Effekt gehabt, dass man hier für Projekte in einer Periode Staatszuschüsse hat bekomme können, um Arbeitsplätze in den Schlachtereien zu sichern und zu schaffen. Es bestehe aber auch ein riesiger Nachholbedarf hinsichtlich von Renovierungs- und anderen Bauvorhaben in der Landwirtschaft, so Gråkjærs Direktor Jan Larsen:
„Acht-neun Jahre lang war dafür kein Geld da. Nun ist der Sektor endlich wieder in Gang gekommen.“
Er denkt aber nicht, dass das Niveau von vor der Finanzkrise jemals wieder erreicht werden wird. Desweilen freut sich auch die Maschinenbranche über die Kauflust oder eher das -vermögen der Bauern. Aber, so Direktor Jens Skifter von Danish Agro Machinery, es werde da keine explosiven Wachstumsraten geben: „Denn die Banken fordern, dass ein bedeutender Teil des Gewinns der Bauern in die Tilgung von Schulden fließt, die während der Krise aufgebaut wurden.“ Danish Agro verkauft aber auch an andere Länder im Norden und hat dadurch schon markant mehr Maschinen verkauft als bisher.