Natur und Umwelt

Storchenjunges in Schmedagger wird beringt

Storchenjunges in Schmedagger wird beringt

Storchenjunges in Schmedagger wird beringt

Schmedagger/Smedager
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Das Küken im Storchennest in Schmedagger ist deutlich gewachsen und es hat ein dichtes Gefieder bekommen. Foto: storkene.dk/TV Syd (Bildschirmfoto)

Nach dramatischem Wechsel des Brutpaares hat sich das Küken der jungen Storcheneltern „Bonnie und Clyde“ gut entwickelt. Der Storchenverein erwartet weitere Brutpaare in Nordschleswig.

Im vergangenen Frühjahr spielte sich in Schmedagger rund um das Storchennest des dort zunächst brütenden angestammten Paares „Tommy und Annika“ ein wahres Drama ab. Zunächst ist vermutlich das Männchen umgekommen, anschließend wurde die zurückgebliebene Störchin „Annika“ durch ein anderes Storchenpaar von ihrem Gelege vertrieben.

Später Brutbeginn

Relativ spät begann das „Bonnie und Clyde“ getaufte Paar mit dem Brutgeschäft. Beim Storchenverein herrschte Skepsis, ob das junge Duo es schaffen würde, das schließlich geschlüpfte Küken aufzuziehen. „Es ist geglückt. Wir hatten es nicht erwartet“, so der Vorsitzende des Vereins „storkene.dk“, Jess Frederiksen.

Beringung in Schmedagger

„Am Sonnabend, 25. Juli, um 12 Uhr, wird das Storchenjunge beringt“, so Frederiksen gegenüber dem „Nordschleswiger“. Es werden sicher auch viele Zuschauer dabei sein. Der Ring ist auch aus der Ferne ablesbar, so kann der weitere Lebensweg des Tieres verfolgt werden. Frederiksen und viele Storchenfreunde, die das Geschehen im Storchnest über die Kamera des regionalen Fernsehsenders „TV Syd“ oder bei einem Besuch in Schmedagger verfolgen, freuen sich über die bisher erfolgreiche Brut.

Trockenheit war gefährlich

„Zunächst war es in Nordschleswig sehr trocken, dass es für die relativ unerfahrenen Storcheneltern sicher nicht einfach war, Regenwürmer als Futter für das Küken zu finden. Und später war es sehr regnerisch, was den jungen Storchen auch nicht guttut“, so der Vereinsvorsitzende, der mit Unterstützung von Naturfreunden rund um Schmedagger durch Anlage von Tümpeln und Feuchtwiesen die Nahrungsgrundlage für die Störche im Bereich der Geest und um Schmedagger zu verbessern versucht, wo der Großteil des Agrarlandes für Getreideanbau genutzt wird. 

Zuwachs in Schleswig-Holstein

Frederiksen geht davon aus, dass sich in den kommenden Jahren noch mehr Störche zum Brüten in Nordschleswig ansiedeln, nachdem es in diesem Jahr bereits mehrere Brutversuche gegeben hat. „In Südschleswig gab es in diesem Jahr 80 neue Storchenpaare“, so Federiksen, der Kontakt zu den Storchenschützern in Schleswig-Holstein hält.

Allerdings gab es dort in diesem Jahr relativ geringen Bruterfolg, aufgrund der Trockenheit im Frühjahr. Pro Brutpaar im Schnitt nur ein Junges. Dennoch profitiert Dänemark vom seit Jahren positiven Trend bei der Storchenpopulation in Norddeutschland, der sich durch Klimawandel und gezielte Förderung von Feuchtgebieten in Nachbarschaft von Storchennestern erklären lässt.

Ein positiver Aspekt ist auch die Überwinterung vieler Störche im Brutgebiet. Dadurch sterben weniger Störche auf dem früher obligatorischen Flug in afrikanische Winterquartiere.

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Leitartikel

Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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