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Mehr Geld – höhere Ziele

Mehr Geld – höhere Ziele

Mehr Geld – höhere Ziele

Hadersleben/Haderslev
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Die SønderjyskE-Mannschaft vor dem Europa-League-Qualifikationsspiel in Plzen. Foto: David W Cerny/Reuters/Ritzau Scanpix

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Mit dem neuen US-Investor im Rücken spuckt man beim dänischen Pokalsieger größere Töne. SønderjyskE-Sportchef Hans Jørgen Haysen will dauerhaft zur Top 6 gehören – langfristig aber noch mehr.

Müde und ausgelaugt tauchten Spieler und Funktionäre von Fußball-Superligist SønderjyskE am Freitagvormittag zum Training auf. Um 2 Uhr nachts waren die Hellblauen wieder in Hadersleben gelandet. Die 0:3-Niederlage in der Europa-League gegen Viktoria Plzen saß noch in den Knochen.

„Wir sind hingefahren, um zu gewinnen. Das haben wir nicht getan. Wir sind enttäuscht und irritiert“, sagt der SønderjyskE-Sportchef Hans Jørgen Haysen zum „Nordschleswiger“: „Wir haben die ersten beiden Tore hergeschenkt. Deswegen sind wir irritiert. Wir hatten das Gefühl, dass wir mithalten konnten, und hätten in Führung gehen müssen, entweder bei der Chance für AK oder beim verweigerten Handelfmeter. So sind wir leider ausgeschieden und müssen nach vorne blicken.“

Mehr als 30 Millionen Kronen hätte laut SønderjyskE-Direktor Klaus Rasmussen eine Teilnahme an der Gruppenphase der Europa League eingebracht. Mindestens. Einnahmen, die nicht eingeplant waren, aber für ein aggressiveres Verhalten in der bis zum 5. Oktober um 23.59 Uhr laufenden Transferperiode gesorgt hätten.

Geld von der UEFA gibt es nach dem Aus nur in bescheidenem Umfang. Geld bahnt sich aber vom neuen amerikanischen Investor an.

Hans Jørgen Haysen will in diesem Transferfenster noch einen oder zwei Spieler holen. Foto: SønderjyskE

„Wir haben mit unseren neuen Eigentümern Gespräche geführt, ob wir es zeitlich noch schaffen können, in diesem Transferfenster eine Neuverpflichtung zu tätigen, wenn wir den Richtigen finden. Und das können wir“, so der Sportchef: „Wir versuchen, einen oder zwei Spieler zu finden, die zu uns passen und die um einen Platz in der Startelf kämpfen können. Wir haben Kandidaten, jetzt müssen wir sehen, ob es umgesetzt werden kann.“

Haysen unterstreicht aber, dass der Gehaltsrahmen nicht gesprengt wird.

„Wir werden jetzt keine Spieler holen, die das Doppelte von den Spielern im aktuellen Kader verdienen, Langfristig werden wir aber den Etat erhöhen können und auch in Sachen Ablösesummen mehr ausgeben können, als es bislang der Fall gewesen  ist. Alle fragen mich, wie viel Geld ich in die Superliga-Mannschaft stecken kann, aber für mich ist genauso wichtig, dass wir auch andere Pläne verwirklichen und uns in den Bereichen Akademie, Platzverhältnisse und Rahmenbedingungen verbessern können“, sagt der Sportchef, der in Sachen Etat keine konkreten Angaben machen will.

Nach Informationen des „Nordschleswigers“ lag der Etat in der vergangenen Saison bei 30 Millionen Kronen und musste in diesem Sommer ein wenig reduziert werden. Der Etat muss kräftig erhöht, vielleicht sogar verdoppelt werden, wenn die neuen Ziele erreicht werden wollen.

„Es ist klar, dass unser Ambitionsniveau mit einem neuen Investor im Rücken steigen wird. Wir wollen dorthin, wo es realistisch ist, dass wir dauerhaft zu den Top-6-Mannschaften gehören. Das erfordert aber richtig viel Arbeit und auch sehr viele Ressourcen“, so Hans Jørgen Haysen, der langfristig aber noch weiter nach oben will: „Alle träumen davon, die Besten in Dänemark zu sein. Wir auch. Wir sind aber realistisch und stehen mit beiden Beinen auf dem Boden. Es kann aber sein, dass wir noch wildere Träume haben, wenn wir in drei oder vier Jahren wieder hier sitzen und über die Zukunft sprechen.“ 

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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
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