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Dicke Patzer brechen SønderjyskE das Genick

Dicke Patzer brechen SønderjyskE das Genick

Dicke Patzer brechen SønderjyskE das Genick

Plzen
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Johan Absalonsen ist nach dem Elfmeterpfiff vor dem 1:0 fassungslos. Foto: David W. Cerny/Ritzau Scanpix

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Der dänische Pokalsieger hat auf der europäischen Bühne Lehrgeld gezahlt. Die SønderjyskE-Kicker dürfen nach der Niederlage in Tschechien mit dem Schiedsrichter, aber in erster Linie mit sich selbst hadern.

Das Wunder von Plzen ist ausgeblieben und der Traum von der Gruppenphase in der Europa League geplatzt. Die SønderjyskE-Fußballer   haben in der dritten Qualifikationsrunde eine nicht unerwartete 0:3-Niederlage gegen Viktoria Plzen einstecken müssen.

Die Hellblauen können sich mit Fug und Recht  von einem litauischen Schiedsrichter verschaukelt fühlen, der beim Stande von 0:0 SønderjyskE einen Handelfmeter verwehrte, Plzen einen Foulelfmeter schenkte und ein Abseitstor zum 3:0 gab, doch unterm Strich hat der dänische Pokalsieger zu viele individuelle Fehler gemacht.
Fehler, die man auf diesem Niveau nicht machen darf und die den Hellblauen gegen Ende der ersten Halbzeit das Genick brachen. 

Viktoria Plzen nahm die Geschenke dankend an und bog auf die Siegerstraße ein, nachdem der tschechische Vizemeister in der ersten halben Stunde eine böse Überraschung erlebt hatte.

SønderjyskE war mit der Einstellung ins Spiel gegangen, sich nicht hinten reinstellen zu wollen, sondern mutig nach vorne zu spielen. Der krasse Außenseiter dominierte anfangs das Geschehen, belohnte sich aber nicht für eine starke erste halbe Stunde.

Lawrence Thomas konnte hier noch klären, doch die Tschechen staubten zum 2:0 ab. Foto: David W. Cerny/Ritzau Scanpix

Die große Chance zur Führung hatte in der achten Minute Anders K. Jacobsen, der nach dem starken Pass von Rilwan Hassan Torwart Hruska bereits überwunden hatte, doch Jakup Brabec rettete in höchster Not. 
Ausgerechnet Brabec, der vor vier Jahren den 3:2-Siegtreffer für Sparta Prag gegen SønderjyskE geköpft hatte. Und er sollte später noch einmal eine Hauptrolle spielen.

Bei der nachfolgenden Ecke hätte es einen Handelfmeter für SønderjyskE geben müssen, als Hejda den Kopfball von Patrick Banggaard mit einem keineswegs angelegten Arm abwehrte, doch der litauische Schiedsrichter ahndete das Handspiel nicht. Und VAR gibt es erst ab der Gruppenphase.
VAR oder einfach einen besseren Schiedsrichter hätten sich die Gäste auch in der 35.  Minute gewünscht. Donatas Rumsas wollte ein Foul von Johan Absalonsen im Strafraum gesehen haben. Diese Meinung hatte er exklusiv.

Vorangegangen war aber ein dicker Patzer von Lawrence Thomas. Sein Fangfehler nach einer Flanke hatte die Chance für Jakub Brabec ermöglicht, der wie von der Tarantel gestochen zu Boden fiel. Wieder einmal Brabec.

Miroslav Kacer macht aus einer Abseitsstellung mit dem 3:0 den Sack zu. Foto: David W. Cerny/Ritzau Scanpix

Groß war auch der Schnitzer von Stefan Gartenmann nur sechs Minuten später. Der SønderjyskE-Verteidiger brachte einen weiten Abschlag aus dem tschechischen Strafraum nicht unter Kontrolle und schenkte dem ehemaligen Vejle-Kicker Adrian Ba Loua das 2:0.

Der Doppelpack kurz vor dem Seitenwechsel war bereits die Vorentscheidung. Der Glaube an eine Wende verschwand spätestens nach dem dritten Treffer nur sechs Minuten nach Wiederanpfiff. Kurz nach einer Großchance für Alexander Bah staubte Miroslav Kacer am anderen Ende des Spielfeldes zum 3:0 ab. Aus einer Abseitsposition, doch auch dies bekam das Schiedsrichter-Gespann aus Litauen nicht mit. 

Das Spiel war verloren. SønderjyskE bemühte sich zwar redlich, doch richtig gefährlich wurde es selten.

Viktoria Plzen war mit der Erfahrung von zehn Jahren Europapokal die abgeklärtere Mannschaft. SønderjyskE machte über weite Strecken eine gute Figur, brachte sich mit dicken Patzern selbst um alle Chancen.

Viktoria Plzen - SønderjyskE (2:0) 3:0

1:0 Zdenek Ondrasek (Foulelfmeter/35.), 2:0 Adriel Ba Loua (41.), 3:0 Miroslav Kacer (51.)

Viktoria Plzen: Ales Hruska – Milan Havel, Lukas Hejda, Jakub Brabec, David Limbersky – Miroslav Kacer, Lukas Kalvach – Adriel Ba Loua (71.: Joel Kayamba), Ales Cermak (90.: Pavel Bucha), Jan Kopic – Zdenek Ondrasek (79.: Jean-David Beauguel).
SønderjyskE: Lawrence Thomas – Alexander Bah, Patrick Banggaard, Pierre Kanstrup, Stefan Gartenmann, Marc Dal Hende – Rilwan Hassan (31.: Julius Eskesen), Victor Mpindi, Mads Albæk (71.: Emil Frederiksen), Johan Absalonsen (73.: Haji Wright) – Anders K. Jacobsen.

Gelbe Karten: Miroslav Kacer – Johan Absalonsen, Victor Mpindi, Glen Riddersholm, Alexander Bah.
Schiedsrichter: Donatas Rumsas (Litauen).
Zuschauer: 0.

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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
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