Eishockey
Playoffs auf unbestimmte Zeit verschoben
Playoffs auf unbestimmte Zeit verschoben
Playoffs auf unbestimmte Zeit verschoben
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Der Saisonhöhepunkt im dänischen Eishockey stand vor der Tür. Für Freitag waren die ersten Spiele um die Meisterschaft angesetzt, doch die Playoffs sind auf unbestimmte Zeit verschoben. Der Meister wird zudem nach einem neuen Spielmodus gefunden.
Die Eishockey-Fans müssen auf den Kampf um die dänische Meisterschaft warten. Aus Furcht vor dem Coronavirus sind die Playoffspiele auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
Diese Entscheidung ist bei einer Krisensitzung der neun Liga-Vereine am Montag in Odense gefällt worden.
„Wir stehen in einer Situation, die das dänische Eishockey in eine tiefe und ernste Krise gebracht hat“, sagt Liga-Vorsitzender Klaus Rasmussen: „Die Playoffs ist ein essentieller Teil der Eishockey-Saison, und wir haben Klubs, die kurz vor dem finanziellen Aus stehen. Deswegen haben wir eine Lösung gefunden, die solidarisch für alle Liga-Klubs ist.“
Neuer Spielmodus
Der dänische Meister wird nach der Pause von unbekannter Länge in einem neuen Format gefunden. Die langgezogenen Playoff-Serien „Best of 7“ in den Viertelfinals, Halbfinals und im Endspiel wird es nicht mehr geben.
Um allen Klubs gute Einnahme-Möglichkeiten zu gewährleisten, wird der Titel in einer Meisterschafts-Runde gefunden, wo alle gegen alle spielen. Somit werden die acht Playoff-Teilnehmer alle auf 14 Spiele kommen.
Die vier besten Klubs der regulären Saison werden mit vier, drei, zwei bzw. einen Bonus-Punkt in diese Meisterschafts-Runde gehen. Die vier übrigen Vereine fangen bei null an.
Somit steht am letzten Spieltag der regulären Saison, die am Dienstag vor leeren Rängen stattfinden wird, für SønderjyskE noch ein Punkt auf dem Spiel. Die Hellblauen sind vom dritten Tabellenplatz nicht mehr zu verdrängen, können aber mit einem Sieg im Auswärtsspiel gegen Esbjerg Energy (Beginn: 19 Uhr) noch an Herning Blue Fox vorbeiziehen, wenn der Rekordmeister ab 20.30 Uhr gegen Tabellenführer Aalborg Pirates verlieren sollte.
Der neue Spielmodus ist für SønderjyskE nicht unbedingt ein Vorteil, dennoch „stehen wir zu 120 Prozent hinter der Entscheidung“, sagt Klaus Rasmussen in seiner Eigenschaft als SønderjyskE-Direktor.
Kritik an Regierungs-Entscheidung
„In dieser kritischen Situation sind wir gezwungen, an die Gemeinschaft zu denken. Schlimmstenfalls sind zur neuen Saison nur noch fünf oder sechs Klubs übrig, der Rest wäre finanziell am Ende, wenn wir keine solidarische Lösung gefunden hätten. Und ich denke, wir haben eine vernünftige Lösung gefunden, wo man immer noch selbst entscheiden kann, ob man Meister werden will“, meint Klaus Rasmussen zum „Nordschleswiger“ und richtet auch Kritik an Staatsministerin Mette Frederiksen und der Entscheidung der Regierung: „Wir haben eine Regierung, die die Unterhaltungsindustrie in die Knie gezwungen hat. Wir werden im Moment angezählt. Uns fehlt in erster Linie Klarheit. Mit der Anwendung des Begriffes Empfehlung wird der Schwarze Peter einfach weitergeschoben.“
Esbjerg Energy ist einer der Klubs, der finanziell in Bedrängnis geraten ist. Energy-Vorsitzender Søren Mathiasen spricht davon, dass 80 Prozent der Einnahmen in den Playoffs liegen. Bei SønderjyskE liegt sie etwas niedriger, bei rund 50 Prozent.
„Wir sind zu dem Zeitpunkt der Saison angelangt, wo die Ernte eingefahren werden muss, aber das ist nicht möglich. Wir sind dadurch alle in Bedrängnis geraten“, so Klaus Rasmussen.
Spielraum bis zum 1. Mai
Danmarks Ishockey Union (DIU) hat bereits angekündigt, vom dänischen Staat eine Entschädigung zu fordern.
Die Eishockey-Saison ruht, bis es von den Behörden wieder grünes Licht gibt, Spiele vor mehr als 1.000 Zuschauern durchzuführen. Ist dies bis Ende März nicht der Fall, werden sich die Liga-Vereine noch einmal zusammensetzen, um einen neuen Plan zu entwerfen. Der Startschuss für die Meisterschafts-Runde kann mit dreitägiger Vorwarnung fallen.
„Wir haben noch keine Pläne, was wir machen, wenn die Pause sich über den März hinaus zieht. Dann wird die Situation noch kritischer“, meint der SønderjyskE-Direktor und nennt den 1. Mai als Deadline für die Eishockey-Saison. Verträge mit Spielern, Heimspielstätten und eine Weltmeisterschaft Anfang Mai verhindern eine spätere Austragung.