Eishockey

Mads Lund hängt seine Schlittschuhe an den Nagel

Mads Lund hängt seine Schlittschuhe an den Nagel

Mads Lund hängt seine Schlittschuhe an den Nagel

Esbjerg
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Mads Lund ist nur acht Spiele vom Klubrekord von Kim Lykkeskov entfernt. Foto: Karin Riggelsen

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Das war nicht der Abschied, den er sich gewünscht hatte. Und auch nicht der Abschied, den er verdient hat. Vor leeren Rängen machte Mads Lund sein 803. und vermutlich letztes Spiel für SønderjyskE.

„Das war's wohl. Ich denke, dass die Saison zu Ende ist. In Deutschland und Österreich ist die Saison bereits für beendet erklärt worden“, sagt Mads Lund nach einem bitteren und wehmütigen Abschied in einer menschenleeren Granly Hockey Arena in Esbjerg zum „Nordschleswiger“.

Der 31-Jährige wird zum Saisonende seine lange und beeindruckende Karriere beenden. Der Woyenser hat seine gesamte Laufbahn bei den Hellblauen gespielt und bei sämtlichen Titelgewinnen in der Geschichte von SønderjyskE mitgemacht. Sechs Meistertitel, drei Pokalsiege und der erste internationale Titel einer dänischen Mannschaft überhaupt, der Continental Cup, stehen in seiner Vita.

Sechs Goldhelme befinden sich in der Sammlung von Mads Lund. Foto: Karin Riggelsen

Die Ovationen der Fans beim Karriereende bleiben ihm aber verwehrt, wenn die Saison frühzeitig zu Ende geht.

„Im letzten Drittel sind mir Tausend Gedanken durch den Kopf geschossen. Das ist ein ganzes Leben im Eishockey, das vorbei sein könnte. Ich hoffe, dass noch 14 Spiele vor uns stehen, aber ich habe meine Zweifel. Als die Uhr nach unten tickte, hatte ich einen Klos im Hals. Ich dachte an die vielen Jugendjahre beim VIK und an die vielen Jahre in der Liga mit SønderjyskE. Es ist ärgerlich, dass alles dort in einer menschenleeren Arena zu Ende gehen sollte, aber das ist wie es ist“, so Mads Lund nach dem bitteren Abschied: „Ich hätte schon gerne gesehen, dass meine Eltern, meine Frau, meine Tochter und auch meine Schwestern dabei gewesen wären.“

Mads Lund hat 803 Spiele im SønderjyskE-Trikot absolviert. Nur acht Begegnungen fehlen, um den Klubrekord von Kim Lykkeskov zu egalisieren.

„Es wäre schön gewesen, den Rekord zu halten, aber so viel bedeutet es mir auch nicht. Ich denke, dass ich noch das Niveau habe, um in der Liga zu spielen. Hätte ich den Rekord unbedingt haben wollen, hätte ich noch ein Jahr drangehängt“, sagt der 31-Jährige.

16 Jahre lang hat Mads Lund für SønderjyskE in der Liga gespielt. Foto: Karin Riggelsen

„Den Entschluss, meine Karriere zu beenden, habe ich mir reiflich überlegt. Ich habe verstärkt darüber nachgedacht, seitdem wir unsere Tochter Agnes bekommen haben. Ich bin immer zu ungünstigen Zeiten von zu Hause weg“, sagt Mads Lund, der aber auch an seinem Körper Verschleißerscheinungen spürt: „Ich bin zuletzt häufiger verletzt gewesen, wurde an er Schulter operiert und hatte auch einen Bandscheibenvorfall. Ich habe immer gesagt, dass ich aufhören möchte, bevor mein Körper nicht mehr mitmacht.“

SønderjyskE ist der sechsfache Nationalspieler immer treu geblieben.

„Ich hatte andere Möglichkeiten, aber ein anderer dänischer Klub kam nie infrage. Bei SønderjyskE ist immer alles sehr professionell gewesen, und ich bin gerne in der Nähe von Familie und Freunden. Ich hatte auch die Möglichkeit, ins Ausland zu gehen, aber richtig interessant war das nicht. Ich spiele gerne um die Meisterschaft mit“, so Lund, der unter anderem die Möglichkeit hatte, in die DEL 2 zu wechseln.

Viele Jahre spielte Mads Lund mit seinem Vater John als Assistenztrainer an der Bande. Foto: Karin Riggelsen

Nur wenige dänische Eishockeyspieler können auf eine größere Titelsammlung als Mads Lund zurückblicken.

„Alle Goldmedaillen sind etwas Besonderes gewesen. Die Meisterschaften, der Continental Cup und auch die Pokalsiege sind alles Höhepunkte gewesen, aber wenn ich einen Höhepunkt hervorheben muss, ist es die erste Meisterschaft 2006, obwohl ich damals nicht so viel gespielt habe. Das war ein wahnsinniges Erlebnis, als die Halle explodierte und die Stadt eine Woche Kopf stand“, meint Mads Lund.

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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
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