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Katalanisch, Baskisch und Galicisch sollen EU-Amtssprachen werden

Katalanisch, Baskisch und Galicisch sollen EU-Amtssprachen werden

Katalanisch, Baskisch, Galicisch: Bald EU-Amtssprachen?

Flensburg/Apenrade/Brüssel
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Baskisch
Baskisch ist eine Minderheitensprache, die von vielen Menschen in der EU gesprochen wird. Foto: Edurne Tx/Unsplash

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Die Grünen im EU-Parlament unterstützen einen Vorstoß von Spaniens Außenminister, die Regional- und Minderheitensprachen zu offiziellen Arbeitssprachen des Europäischen Parlaments zu machen. Für den Flensburger Europa-Abgeordneten Rasmus Andresen ist das eine „historische Chance“. Auch die SP-Parteisekretärin Ruth Candussi begrüßt das Vorhaben.

Vor knapp einem Monat, am 17. August, hat der spanische Außenminister die Mitgliedstaaten der EU in einem Schreiben aufgefordert, Katalanisch, Baskisch und Galicisch in die Liste der Amtssprachen der EU aufzunehmen. In der Präsidiumssitzung des Europäischen Parlaments am Dienstag haben die Abgeordneten nun zu diesem Thema diskutiert. Die Grünen/EFA-Fraktion (Europäische Freie Allianz) forderten darin Präsidentin Roberta Metsola auf, einen endgültigen Zeitplan für eine Abstimmung über dieses Thema festzulegen. 

Der Grüne Europa-Abgeordnete Rasmus Andresen sagt dazu: „Die Anerkennung [...] als offizielle Arbeitssprachen in den Plenarsitzungen des EU-Parlaments ist für die Förderung der sprachlichen Vielfalt und den Schutz der Rechte von Minderheiten und regionalen Sprachgemeinschaften in Europa von größter Bedeutung.“

 

 

Als Europäisches Parlament sollten wir diese Möglichkeit nutzen, um Regional- und Minderheitensprachen weiter zu stärken.

Rasmus Andresen, Abgeordneter im EU-Parlament

Andresen: „Historische Chance“

Die Präsidentin müsse nun eine Abstimmung ansetzen, so der Flensburger. Damit werde sichergestellt, „dass das Europäische Parlament diese historische Chance zur Förderung der sprachlichen Vielfalt in der Europäischen Union nutzt.“ Dies sei ein weiterer Schritt zur Stärkung von Regional- und Minderheitensprachen.

In der Liste der meistgesprochenen Sprachen in der EU liegt Katalanisch auf Platz 14. Dennoch darf es noch immer nicht in den europäischen Institutionen gesprochen werden. Insgesamt gibt es 24 offizielle Sprachen in der EU, die im Parlament gesprochen werden dürfen. 

 

EU-Amtssprachen

  • Deutsch, Französisch, Italienisch, Niederländisch (seit 1958)
  • Dänisch, Englisch (seit 1973)
  • Griechisch (seit 1981)
  • Portugiesisch, Spanisch (seit 1986)
  • Finnisch, Schwedisch (seit 1995)
  • Estnisch, Lettisch, Litauisch, Maltesisch, Polnisch, Slowakisch, Slowenisch, Tschechisch, Ungarisch (seit 2004)
  • Bulgarisch, Irisch, Rumänisch (seit 2007)
  • Kroatisch (seit 2013)

„Als Europäisches Parlament sollten wir diese Möglichkeit nutzen, um Regional- und Minderheitensprachen weiter zu stärken“, sagt Andresen.

Gerade die eigene Sprache sprechen zu können, ist so wichtig für die Identität von Angehörigen von Minderheiten und regionalen Sprachgruppen. Millionen von Menschen in der EU gehören einer solchen an. Die EU sollte ihrem eigenen Motto Einheit in Vielfalt gerecht werden und mehr sprachliche Vielfalt zulassen.

Ruth Candussi, SP-Parteisekretärin

SP unterstützt Grünen-Vorstoß

Die Parteisekretärin der Schleswigschen Partei (SP), Ruth Candussi, unterstützt den Vorschlag der Grünen/EFA-Fraktion. „Der Schutz und die Stärkung von Regional- und Minderheitensprachen sollten bei der EU viel weiter oben auf der Tagesordnung stehen.“ Das gelte im Übrigen für den Minderheitenschutz generell. Dies zeige sich nicht zuletzt auch am Widerstand, den die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) seitens der EU-Kommission erfährt, die die von der FUEN gemachten Vorschläge zum Schutz nationaler Minderheiten konsequent ablehnt, so Candussi.

„Gerade die eigene Sprache sprechen zu können, ist so wichtig für die Identität von Angehörigen von Minderheiten und regionalen Sprachgruppen. Millionen von Menschen in der EU gehören einer solchen an. Die EU sollte ihrem eigenen Motto Einheit in Vielfalt gerecht werden und mehr sprachliche Vielfalt zulassen.“ Die Anerkennung der drei Sprachen als offizielle Arbeitssprachen im EU-Parlament wäre hierfür ein wichtiger Schritt, so die Vorsitzende.

Candussi: „Spannender Prozess“

„Dies ist auch ganz im Sinne der Politik der Europäischen Freien Allianz, einem Zusammenschluss von Regional- und Minderheitenparteien, der auch die SP angehört und die im EU-Parlament durch ihre großen Mitgliedsparteien vertreten ist.“ Der Schutz und die Förderung der sprachlichen Diversität seien einer der Grundsätze der EFA, sagt Candussi. 

„Interessant übrigens, dass der Vorschlag vom spanischen Außenminister kommt. Gerade Spanien hat sich in seiner Geschichte nicht gerade als großer Freund seiner eigenen Minderheiten und regionalen Sprachgruppen gezeigt.“ Es wird spannend, dem weiteren Prozess zu folgen. 

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