Pressekonferenz im „Peter-Iver-Sportpalast“

Team Nordschleswig – Æ Mannschaft will 2018 „voll durchstarten“

Team Nordschleswig – Æ Mannschaft will 2018 „voll durchstarten“

Team Nordschleswig – Æ Mannschaft will 2018 „voll durch

Apenrade/Aabenraa
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Lasse Tästensen, Uffe Iwersen und Thore Naujeck (von links) stellten sich den Fragen der Presse zur Zukunft des Team Nordschleswigs – Æ Mannschaft. Foto: K.Riggelsen

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Die Verantwortlichen des Team Nordschleswigs, Uffe Iwersen, Lasse Tästensen und Thore Naujeck, stellten am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im „Peter-Iver-Sportpalast“ die Pläne für die Zukunft vor. Neben der „erfolgreichen“ Fußballmannschaft will das Team Nordschleswig künftig auch in anderen Sportarten für Aufsehen sorgen.

Lange war es ruhig um das Team Nordschleswig – Æ Mannschaft. Das desaströse Abschneiden bei der Europeada 2016 hatte seine Spuren hinterlassen. Doch 2018 will das Team voll durchstarten. Das gaben die Verantwortlichen Uffe Iwersen, Lasse Tästensen und Thore Naujeck am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im „Peter-Iver-Sportpalast“ im Medienhaus in Apenrade bekannt. „Hello Europe, Hello World, Hallo Nordschleswig, Mojn“, begrüßte Uffe Iwersen die anwesenden Journalisten und die Zuschauer auf Facebook, wo die Veranstaltung live übertragen wurde. 

Der Fokus soll 2018 nicht nur auf die (erfolgreiche) Fußball-Sparte gelegt werden, mit der neuen Faustball-Mannschaft gibt es ebenso große Planungen wie mit anderen kleineren Freizeitaktivitäten.

„Die Fußballer“

Damit sich im Fußballbereich das Debakel der vergangenen Europeada in zwei Jahren nicht wiederholt, soll nun frühzeitig an der Kaderplanung gearbeitet werden. Iwersen sprach von einer sogenannten „Brutto-Truppe“, die aufgebaut und aus der kurz vor der nächsten Europeada 2020 der endgültige Kader zusammengestellt werde. „Wir sammeln jetzt junge und auch erfahrene Spieler in dieser Brutto-Truppe, weiten sie weiter aus und werden dann vor dem nächsten Turnier den Kader benennen“, so Uffe Iwersen bei der Pressekonferenz. Sein Nebenmann Thore Naujeck versicherte, dass es Strategien gebe, um vermehrt junge Spieler zu integrieren. Hoffnungen, künftig sportlich bei dem Turnier eine gute Rolle spielen zu können, mache er sich hingegen nicht, für ihn seien andere Ziele, wie eine gute Präsentation der Minderheit, deutlich wichtiger, so Naujeck.

Der Fitnesszustand

Das Trainerteam Bretschneider/Fischer fühlte sich hingegen nach dem Auftritt in Südtirol durchaus auch in der sportlichen Ehre gekränkt und kündigte an, den Spielern Ernährungs- und Trainingspläne aufzuerlegen. Wer zuletzt jedoch die „Katze von Hadersleben“ oder andere Spieler der Europeada-2016-Mannschaft sah, musste hingegen davon ausgehen, dass diese Pläne niemals in Nordschleswig ankamen. Doch was sagen die Verantwortlichen zum katastrophalen Fitnesszustand einiger Spieler? Dies sei auch ihnen nicht entgangen, allerdings sehen sie derzeit noch keinen Bedarf, diesbezüglich aktiv zu werden, sagt Uffe Iwersen „Natürlich wird es auch Strategien in Sachen Ernährung und für ein sportliches Gesamtkonzept geben.“ Thore Naujeck wurde konkreter und richtete das Wort direkt an die Veteranen, die sich aufgrund ihrer (nicht erbrachten) Verdienste vor zwei Jahren, ihres Stammplatzes sicher zu sein scheinen: „Die Mannschaft befindet sich im Umbruch. Die fittesten Spieler werden spielen. Nur weil jemand 2016 dabei war, heißt dies nicht, dass er auch 2020 automatisch dabei sein wird.“

Die Sprachbarriere

Auch das Problem der Sprachbarriere  zwischen Trainern und Spieler, das bei der Europeada mehr als deutlich wurde, kam in der Pressekonferenz zur Sprache. Das Trainerteam sprach weder richtiges Deutsch noch Dänisch. Die Spieler verstanden kein erzgebirgisches Sächsisch. Die Verantwortlichen versicherten, sich dessen bewusst zu sein. Iwersen schloss deshalb auch nicht aus, 2020 im Notfall auf einen Dolmetscher zurückzugreifen. Damit es so weit gar nicht erst kommt, wollen Mannschaft und Trainerteam in diesem Jahr bereits an einer besseren Kommunikation arbeiten – und auch an den fußballerischen Fähigkeiten. Wie die Verantwortlichen bekannt gaben, wird an Pfingsten ein Trainingslager im Erzgebirge stattfinden – inklusive Trainingsspiel gegen eine sorbische Auswahl.

„Die Faustballer“

Durchstarten soll 2018 auch die neu gegründete Faustball-Mannschaft. Neben diversen Trainingstagen und einem Showmatch am 26. Mai im ehemaligen Faustball-Mekka Saxburg soll das Team im August auch bei der offiziellen Faustball-Europameisterschaft antreten. Dort allerdings als „Team Faustball Denmark“, sprich als Vertreter Dänemarks. Dafür haben die Verantwortlichen in den vergangenen Monaten diverse Gespräche mit dänischen Sportverbänden geführt und schließlich grünes Licht bekommen. Zur Umsetzung soll dafür ein eigener Verein gegründet werden, der strukturell nicht an die Minderheit angegliedert ist, anders als beim sonstigen Teil von Team Nordschleswig – Æ Mannschaft, die aus einer Kooperation aus dem Bund Deutscher Nordschleswiger und dem Deutschen Jugendverband für Nordschleswig besteht. 

Auch beim Faustball-Team setzt das Team Nordschleswig auf geballte Trainerkompetenz. Keine Kosten und Mühen wurden gescheut, sodass feststeht, dass Roland Schubert, Trainer der deutschen Jugend-Faustballnationalmannschaft, das Team trainieren und bei der EM betreuen wird.

Die Handballer

Nachdem man zur Europeada, der Fußball-Europameisterschaft der Minderheiten, mit rund 20 Handballern gefahren war und auch das Faustball-Team zu einem großen Teil aus Handballern besteht, kam bei der Pressekonferenz die Frage auf, ob die drei Überlegungen haben,  eine Handball-Sparte unter dem Dach von Team Nordschleswig zu gründen. „Ja, die Planungen gibt es“, versicherte Lasse Tästensen. Man werde zu Ostern am  Hanse-Cup in Hamburg teilnehmen. Der Fokus liege dabei vor allem auf Auswahlmannschaften in den Altersklassen U12 bis U18. „Wir werden gleich mit mehreren Mannschaften ins Rennen gehen und freuen uns, dass 2018 auch ein Jahr des Handballs für Team Nordschleswig – Æ Mannschaft wird“, so Tästensen.

Nach  knapp 35 Minuten war die Pressekonferenz  vorbei, die drei Verantwortlichen verließen den „Peter-Iver-Sportpalast“ mit der Ansage, 2018 mit Team Nordschleswig – Æ Mannschaft voll durchzustarten. 

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Leitartikel

Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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