100 Jahre Grenzziehung
Corona: Keine Feiern mit der Königin in Nordschleswig im Sommer
Corona: Keine Feiern mit der Königin in Nordschleswig im Sommer
Keine Feiern mit der Königin in Nordschleswig im Sommmer
Margrethe II. hat ihren Besuch im Grenzland abgesagt. Die Feierlichkeiten zum Anschluss Nordschleswigs an Dänemark sollen verschoben werden – zum Teil bis weit ins Jahr 2021. Auch die Minderheit ist betroffen.
Es sollte der ganz große Grenzland-Sommer werden. Doch der Coronavirus hat den Feierlichkeiten zu 100 Jahren Grenzziehung, 100 Jahren Anschluss Nordschleswigs an Dänemark und dem deutsch-dänischen kulturellen Freundschaftsjahr einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Auch der royale Glanz wird dem Sommer 2020 fehlen – das steht seit Dienstag fest. Das Königshaus teilt mit, dass Königin Margrethe II. ihre geplante Reise durch Nordschleswig vom 9. bis zum 12. Juli nicht antreten wird. Auch der Besuch im Deutschen Museum in Sonderburg ist abgesagt.
Die Königin hatte vor, auf den Spuren ihres Großvaters, Christian X., durch den Landesteil zu reisen, wie dieser es 1920 getan hat.
Der Ausbruch des Coronavirus und die Auflagen der Behörden, dass große Versammlungen unterlassen werden sollen, haben das Königshaus dazu gebracht, die Pläne aufzugeben.
Stattdessen sollen die Festveranstaltungen nun rund um den 15. Juni 2021 stattfinden. Der 15. Juni ist der Waldemarstag, an dem in Dänemark seit 1912 die laut Sage 1219 vom Himmel gefallenen Flagge Dannebrog gefeiert wird. Zudem ist es der Gedenktag für den Anschluss Nordschleswigs an Dänemark 1920.
Besuch im Deutschen Museum fällt aus
„Natürlich habe ich die Hoffnung, dass die Königin uns dann besuchen wird“, sagt Hinrich Jürgensen, Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), zum „Nordschleswiger“.
Der Dachverband der deutschen Minderheit in Dänemark hatte zur Eröffnung des Museums in Sonderburg neben der Königin auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet.
„Wir versuchen, es genau so wieder, mit der Königin und dem Bundespräsidenten, auf die Beine zu stellen. Auch unseren Sponsoren gegenüber soll es ein Highlight werden, dann eben ein Jahr später“, so Jürgensen.
„Es ist allemal schade, denn es ist sehr viel Arbeit hineingesteckt worden – und es wird jetzt wieder viel zusätzliche Arbeit geben“, sagt er.
Andresen: Vieles wird abgesagt
Wie das Planungskomitee, „Det Sønderjyske Præsidium“, dem Jürgensen angehört, nach einer digitalen Sitzung am Dienstag mitteilt, werden zahlreiche weitere Veranstaltungen verschoben.
Apenrades Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre), Vorsitzender des Gremiums, schreibt in einer Pressemitteilung, er hoffe darauf, dass einige Termine dennoch eingehalten werden können, wenn die Behörden die Restriktionen graduell lockern.
„Aber wir müssen einsehen, dass sehr viele Akteure ihre Veranstaltungen absagen oder verschieben müssen“, so Andresen. Es ist geplant, die Feierlichkeiten in den Herbst und bis in den Sommer 2021 zu verschieben.
Auch andere Großveranstaltungen in Nordschleswig werden ausfallen: