Deutsche Minderheit

Sommerausflug ins Kunstmuseum: Mit Kurator Carstensen durch die Ausstellung

Sommerausflug ins Kunstmuseum: Mit Kurator Carstensen durch die Ausstellung

Sommerausflug: Mit dem Kurator durch die Kunstausstellung

Tondern/Tønder
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Auf dem Gemälde des Berliners Herbert Volkmann mit dem Titel „Tu's für Van Gogh, Baby“ scheint eine erschöpfte Angela Merkel dem Betrachter entgegen zu blicken. Das ist eines der Bilder, die Claus Carstensen für die Ausstellung in Tondern ausgesucht hat. Foto: Pressefoto/Museum Sønderjylland

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„Res Publica“ – auf Deutsch: Die öffentliche Sache – ist der Name einer Sonderausstellung im Tonderner Kunstmuseum. Es geht dabei um das Verhältnis zwischen Kunst und Öffentlichkeit. Wer erfahren möchte, wie und warum der deutsch-dänische Künstler und Kunstprofessor Claus Carstensen die Werke ausgesucht hat, ist bei einer besonderen Museumsführung der deutschen Vereine in Tondern bestens aufgehoben.

Gemeinsam mit der Deutschen Bücherei Tondern und dem örtlichen Sozialdienst lädt der deutsche Teil der Kirchengemeinde am 22. Juni zu einer einzigartigen Führung durch die aktuelle Sonderausstellung im Kunstmuseum ein. Der Kurator selbst wird die Teilnehmenden durch die Ausstellung mitnehmen und – auf Deutsch – erzählen, warum er dieses oder jenes Bild ausgewählt hat.

Die Ausstellung trägt den Namen „Res Publica“. Zusammengestellt hat die Ausstellung der in Sonderburg (Sønderborg) gebürtige Claus Carstensen. Der Kurator hat 1977 bis 1983 ein Kunststudium an der Kunstakademie in Kopenhagen absolviert, wo er einige Jahre später (1993 bis 2002) selbst als Professor tätig war. Darüber hinaus hat er Literaturwissenschaften studiert, war Gastlehrer an den Kunstakademien in Reykjavik (Finnland) und Karlsruhe (Baden-Württemberg/Deutschland) sowie am Otis College of Art and Design in Los Angeles sowie an der nordischen Kunstschule in Kokkola (Finnland).

Claus Carstensen vor wenigen Monaten bei einem Besuch in seiner Geburtsstadt Sonderburg Foto: Karin Riggelsen

Multikünstler mit Pinsel und Stift

Carstensen kann getrost als Multikünstler bezeichnet werden. Obwohl er primär malt, ist er auch als Installationskünstler bekannt, schreibt Gedichte und Essays und hat zudem mit anderen kreativen Ausdrucksformen wie Musik und Film experimentiert.

Claus Carstensen entstammt einer deutsch-nordschleswigschen Familie mit Wurzeln in Tondern. Aufgewachsen ist er jedoch in der Alsenmetropole. Die Kontakte an die Westküste sind über die Jahrzehnte geblieben. 

Däne mit internationalem Weitblick

Er selbst bezeichnet sich als „,Synnejysk‘ und ,Reichsdänisch‘ sprechender Däne mit internationalem Weitblick.“

Auch seine „deutschen“ Wurzeln haben ihn sein Leben hindurch begleitet. So hat er viele Jahre in Deutschland gelebt und gearbeitet. Seine Frau Ute Pichert hat, wie er, einen Minderheitenbackground. Sie entstammt einer sudetendeutschen (und hessischen) Familie. Die gemeinsame Tochter Zoe, die in Bensberg bei Köln geboren wurde, hat sowohl die deutsche, als auch die dänische Staatsbürgerschaft. 

Grenzlandhistorische Adressen

Seit nunmehr 31 Jahren lebt die Familie im Kopenhagener Stadtteil Frederiksberg. Es entbehrt nicht einer gewissen Komik, dass die aktuelle Adresse Ved Grænsen lautet. Genauso „putzig“ ist es, dass es ihn im Laufe seiner fast 67 Lebensjahre eher zufällig sowohl in Kopenhagen als auch in Köln an „grenzlandhistorischen“ Adressen wie Mysundegade, Hedebygade, Dannebrogsgade, Dannevirkegade und an die Lübeckerstraße verschlagen hat.

Wie eingangs erwähnt, ist er Kurator einer spannenden Ausstellung über das Verhältnis zwischen Kunst und Öffentlichkeit. Die Ausstellung mit dem Namen „Res Publica“ erstreckt sich über 17 Räume des Tonderner Kunstmuseums. Jeder Raum steht unter einer anderen Überschrift.

Begrenzte Plätze

Nach der Führung erwartet die Teilnehmenden im Museumscafé eine Tasse Kaffee und ein Stückchen Kuchen. Da die Anzahl der Plätze begrenzt ist, ist eine vorherige Anmeldung bei Pastorin Dorothea Lindow erforderlich. Außerdem hängt eine Liste in der Deutschen Bücherei Tondern aus. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Museum. Anmeldeschluss ist der 16. Juni. 

Die Vereine übernehmen die Kosten für Eintritt, Führung und Kaffee. Wer eine Jahreskarte für das Museum hat, kann diese dennoch gerne mitbringen. 

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