Kultur

Zwei Sonderausstellungen im Kunstmuseum: Ruhe und Provokation im Sommer

Zwei Sonderausstellungen im Kunstmuseum: Ruhe und Provokation im Sommer

Zwei Sonderausstellungen: Ruhe und Provokation

Tondern/Tønder
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Kurator Claus Carstensen führt Mitarbeitende des Kunstmuseums Tondern in seine neue Ausstellung ein. Foto: Helge Möller

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Die Ausstellung „Res Publica“, zusammengestellt von Claus Carstensen, gibt es im Kunstmuseum Tondern ab 15. Juni zu sehen und bietet gesellschaftskritische Einblicke in 17 Kapiteln.

Einheimische und Gäste können sich in den kommenden Sommerwochen auf gleich zwei Sonderausstellungen freuen. Die eine, „Univers“, wird Ende Juni eröffnet und soll vom Ton ruhiger sein. Die andere „Res Publica“ wird am Sonnabend, 15. Juni, um 14 Uhr eröffnet und ist alles andere als ruhig. Das zeigt ein kleiner Rundgang am Donnerstag. Kurator Claus Carstensen aus Sonderburg (Sønderborg) führte am Mittag die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums durch die Sonderausstellung. 

„Res Publica“ heißt die Ausstellung, deren Werke Carstensen auswählte. Es geht also um Dinge, die die Öffentlichkeit betreffen oder um „das, was mit der Gesellschaft zu tun hat“, wie es im Info-Text heißt, der in die Ausstellung einführt – auf Dänisch und Deutsch.  

Claus Carstensen hat sich nicht nur einige Gedanken gemacht. Viele müssen es sein, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten einen einzigartigen Einblick in die Denkweise des Künstlers, die zu dieser sehenswerten Ausstellung führen. Denn Claus Carstensen erläutert begeistert, wo er was gefunden hat, warum er genau dieses Werk ausgesucht hat. Verbindungen spielen eine wesentliche Rolle. 

„Res Publica“ gibt Besucherinnen und Besucher Einblicke in die Geschichte, und verhandelt gesellschaftliche Fragen provokant und manchmal erschreckend, etwa wenn es Plakate zur Volksabstimmung geht oder um welche der Schleswigschen Partei zu Zeiten des Nationalsozialismus.

Die Ausstellung besteht aus 17 Kapiteln und wer hinschaut, entdeckt nach und nach einige der genannten Verbindungen. So wird die schwere Kugel, die ein Bauer auf einem Plakat der Schleswigschen Partei mit sich herumschleppt, in Verbindung mit dem Transport eines Gedenksteins zur Wiedervereinigung gesetzt.

Ähnliches Motiv, sehr anderer Kontext. Die Werke haben eine Verbindung, eine durchaus provokante. Foto: Helge Möller

Ein Gemälde mit Näherinnen, die Exemplare des Dannebrogs nähen, findet sein Pendant in einer Fotografie einer heutigen Näherin eines Dannebrogs irgendwo in weiter Ferne. Die Ausstellung provoziert und regt zum Nachdenken an über die Geschichte und über die unterschiedlichen Sichtweisen, die Menschen nun mal auf die Dinge haben. 

 

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