Geglückte Präsentation

Die Minderheiten zeigten ihre breite Vielfalt in Tondern

Die Minderheiten zeigten ihre breite Vielfalt in Tondern

Die Minderheiten zeigten ihre breite Vielfalt in Tondern

Tondern/Tønder
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Aus dem Clown der deutschen Schulen schossen Süßigkeiten heraus. Foto: Brigitta Lassen

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Die Vereine und Einrichtungen aus Nordschleswig und Südschleswig konnten sich über den Minderheitentag nicht beschweren. Die Fußgängerzone war zum Event gerammelt voll. Geschäftsleute wurden vom Ausmaß des „Ansturms“ freudig überrascht.

Es wurde das erhoffte Highlight für die Vereine, Einrichtungen und Organisationen der deutschen Minderheit in Nordschleswig und der dänischen Minderheit in Südschleswig, als sie sich am Sonnabend in der Tonderner Fußgängerzone präsentierten.

101. Geburtstag

Zum ersten Mal in ihrer 101-jährigen Geschichte zeigten sie gemeinsam, was die Minderheiten der deutschen und dänischen Westküste zu bieten haben, bei einer Großveranstaltung, die als Interreg-Projekt durchgeführt wird.

Christian Marquardsen (l.), aktives Mitglied der deutschen Minderheit, und Jens Andresen, früherer Vorsitzender des Grænseforeningen, im Gespräch Foto: Brigitta Lassen

Die Fußgängerzone war voll, als sie ab 11 Uhr ihre Stände bis 14 Uhr öffneten, und der Andrang war groß. Mit viel Fantasie waren Aktivitäten vorbereitet worden, die die Passanten just zu ihrem Standort locken sollten. Und die Rechnung ging auf.

 

Was wollen wir mehr. Das läuft fantastisch. Wir haben alles gesammelt, was die Minderheiten in der Kommune Tondern und im Amt Südtondern zu bieten haben. Die Stimmung ist gut, es wird viel geschnackt. Zudem hat es rechtzeitig aufgehört zu regnen.

Christian Andresen, Mitorganisator des Minderheitentags

Viele Mitglieder von beiden Minderheiten südlich und nördlich der Grenze unterstützten ihren Verein beziehungsweise ihre Einrichtung mit ihrem Besuch. Dazu mischten sich viele Besucherinnen und Besucher ins große Gewimmel, die zum Einkaufsbummel nach Tondern gekommen waren.

Mitorganisator Christian Andresen, Vorsitzender der Schleswigschen Partei (SP) in der Kommune Tondern, strahlte. „Was wollen wir mehr. Das läuft fantastisch. Wir haben alles gesammelt, was die Minderheiten in der Kommune Tondern und im Amt Südtondern zu bieten hat. Die Stimmung ist gut, es wird viel geschnackt. Zudem hat der Regen rechtzeitig aufgehört“, freute er sich.

Auch die Kinder kamen auf ihre Kosten. Foto: Brigitta Lassen

Geschäftswelt überrascht vom Andrang

Die Geschäftsleute jubelten über die Menschenmassen, denn ihre Läden füllten sich zusehends. „Sie und der Tonderner Handelsverein waren sich über die Anziehungskraft dieses Events gar nicht bewusst. Ich habe gleich gespürt, dass diese Veranstaltung auch etwas für die Stadt bringt“, erklärte Carl Jørgensen, Besitzer des Klostercafés auf dem Markt. Sein Laden lief auch wie geschmiert. Sogar im Freien waren fast alle Plätze besetzt.

Auch City-Koordinator Erik Petersen des Handelsvereins strahlte: „Die Geschäftsleute sind glücklich. Es sind viel mehr Menschen gekommen, als sie sich vorgestellt haben“, erklärte er.

Pastor emer. Günther Barten versuchte sein Glück beim Kirchenmemory, das Anke Haagensen, Mitglied des Tonderner Kirchengemeinderats, kreiert hatte. Foto: Brigitta Lassen
Der kunterbunte Bücherbus der dänischen Minderheit übte große Anziehungskraft aus. Auch die Lollys waren beliebt. Der deutsche Bücherbus war ebenfalls in der Fußgängerzone geparkt worden. Foto: Brigitta Lassen
Melanie Petersen Bose war von Süderlügum mit ihrer Familie nach Tondern gekommen. Sie ist Mitglied der dänischen Minderheit und kannte die Musikvereinigung Nordschleswig. An diesem Stand wurde klassische Musik gespielt. Am Stand der deutschen Kindergärten Tondern, Jeising und Lügumkloster waren niedliche Kinderlieder zu hören. Elke Bundgaard (r.) und Gisela Jepsen informierten über den Chor. Foto: Minderheitentag

Die Minderheiten haben sich mit dieser Initiative, die im vergangenen Jahr wegen der Corona-Krise auf 2021 verschoben werden musste, einem großen Publikum präsentiert.

Die Tonderanerin Asta Haagensen beim Schnack mit Claus Erichsen und Veronika Bjørn von der Nordschleswigschen Gemeinde Foto: Brigitta Lassen

Auch die Mitglieder der Minderheiten, die natürlich von der  Existenz der Nachbarn auf der anderen Seite der Grenze wussten, lernten sich bei dieser Veranstaltung besser kennen.

Beim Minderheitentag in Tondern besetzte Eva Weitling den Ergometerstand des Rudervereins Hoyer. Foto: Archivfoto: Brigitta Lassen

 

Über die Minderheiten wurden aber auch Menschen aus der Mehrheitsbevölkerung von nördlich und südlich der Grenze informiert. Auswärtige, aber auch Tonderanerinnen und Tonderaner waren überrascht, wie das Grenzland durch die Minderheiten eine zusätzliche geschichtliche und kulturelle Note bekommt.

 

Anke Tästensen, Lügumkloster, lag mit ihrem Tipp gut und durfte eine kleine Blume mit nach Hause nehmen. Beim Sozialdienst musste geraten werden, wie viele Äpfel im Glas waren. Familienberater Regin Hansen und Kerstin Lo-Monaco, Vorstandsmitglied des Sozialdienstes Lügumkloster, freuten sich mit der Gewinnerin des Flammenden Käthchens (Brændende Kærlighed). Foto: Brigitta Lassen

Beim Minderheitentag wurde deutlich, dass auch die Kommunal- und Regionswahl in Dänemark bevorsteht. So waren die Schleswigsche Partei und ihre Kandidaten mit dem VW-Käfer und Campingwagen sowie der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) auf dem Markt vertreten.

Die SP-Kandidaten waren zahlreich vertreten. Foto: Brigitta Lassen

 

Die Partei der dänischen Minderheit konnte sich über die erfolgreiche Bundestagswahl und den Einzug von Stefan Seidler freuen. Das SP-Team aus der Kommune Tondern suchte das Gespräch mit den Menschen. Auch andere dänische Parteien nutzten den Tag für den Wahlkampf.

 

Die Kontakte der Minderheiten wurden zudem bei einem abschließenden gemeinsamen Essen in der Ludwig-Andresen-Schule vertieft.

Alle vier Jahre Minderheitentag

Es ist geplant, dass der Minderheitentag alle vier Jahre im Wechsel in Tondern beziehungsweise in Niebüll stattfinden soll. Mit dem Minderheitentag soll eine bürgernahe Feier veranstaltet werden, die die Vielfalt der Grenzregion und die Minderheiten widerspiegelt.

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