Kultur und Geschichte
Geschichte der Wattenmeerauster Vortragsthema
Geschichte der Wattenmeerauster Vortragsthema
Geschichte der Wattenmeerauster Vortragsthema
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Die Leiterin des Museums in der Hoyeraner Mühle, Anne Marie Overgaard, spricht am Dienstag, 26. Oktober, 14 Uhr, im Tonderner Museum im Strickcafé über deren Bedeutung am Wattenmeer. Einst Delikatesse für die Zarin in St. Petersburg, heute „invasive“ Tierart.
Während der vergangenen Woche standen die Austern im angrenzenden Wattenmeer im Mittelpunkt touristisch-kulinarischer Aktionen. Am Dienstag, 26. Oktober, lädt die Sparte Kulturgeschichte des Museums in Tondern im Rahmen des Strickcafés im Pumpenhaus von 14 bis 16 Uhr zu einem Vortrag unter dem Titel „Austern – vom Leibgericht der Kaiserin zur invasiven Art“ ein. Die Museumsinspektorin im Museumsverbund „Museum Sønderjylland“ erläutert, wieso die Austern schon seit Jahrhunderten als exklusive Speise galten, was sich in der Tatsache widerspiegelte, dass lange nur die Eigentümer der Grafschaft Schackenborg die Austernbänke zwischen Hoyer (Højer) und der Insel Sylt (Sild) ausbeuten durften.
Anne Marie Overgaard geht aber auch darauf ein, dass trotz des vom dänischen König vergebenen Privilegs auch Ortsansässige die einst im Wattenmeer verbreitete Europäische Auster verputzt haben. Es wird über die Versendung von Austern aus dem Watt bei Hoyer nach Lagerung im Austernlager des Kier-Hofs über Flensburg bis nach St. Petersburg berichtet, wo sich die berühmt-berüchtigte Zarin Katharina II. besonders fleißig am Muschelfleisch gestärkt haben soll, dem viele nützliche Wirkungen nachgesagt wurden.
Austern verschwanden bei Hoyer
In den 1930er Jahren verschwanden die Europäischen Austern im deutschen und dänischen Wattenmeer aufgrund von Raubbau sowie möglicherweise auch Klimaveränderungen und genetischer Isolation. Seit rund 20 Jahren haben sich jedoch vor Jahrzehnten als Zuchtaustern aus Ostasien eingeführte Pazifikaustern im Wattenmeer verbreitet, wo sie als invasive Tierart unter anderem die Miesmuscheln verdrängen. Mit den „Austernfestivals“ macht man aus der Not durch die Invasoren eine Tugend und versucht, die unerwünschten Muscheln durch Aufessen zu dezimieren. Zum Vortrag gibt es Kaffee und Kuchen.
Der Eintritt kostet 65 Kronen, für Mitglieder des Freundeskreises des Museums und des Museumsklubs 50 Kronen. Während des Strickcafés sind auch alle willkommen, die nicht stricken.