Familiennachrichten
Wiebke begleitete ihren Vater zum Tanzen und fand ihren späteren Ehemann
Wiebke begleitete ihren Vater zum Tanzen und fand ihren späteren Ehemann
Sie begleitete den Vater zum Tanzen und fand ihren Ehemann
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Wiebke Andersen kannte den Bauernsohn Carsten Dinsen Andersen vom Steinhof bereits. Als sie mit ihm in Apenrade bei einer Feier der Studentenverbindung tanzte, fand sie ihren Ehemann. Vor 50 Jahren gaben sie sich das Ja-Wort in der Kirche zu Hoyer.
Sie wohnten gar nicht so weit voneinander entfernt und kannten sich auch schon. Wiebke Andersen, geborene Schau, wuchs in Hoyer (Højer) auf, wo Carsten Dinsen Andersen den Konfirmandenunterricht von Pastor Andreas Schau besuchte.
Wenn der Unterricht zu Ende war, fuhr Schau die auswärtigen Jugendlichen nach Hause. Im Auto saß auch seine jüngste Tochter Wiebke.
So wie Dinsen Andersen wurde auch die heute 74-Jährige von ihrem Vater konfirmiert. Dass Andreas Schau Jahre später die beiden auch in der Kirche in Hoyer traute, ist einem Weihnachtsfest der Verbindung Schleswigscher Studenten in Apenrade (Aabenraa) zu verdanken.
Tochter sprang als Begleiterin ein
Zu der Zusammenkunft waren Andreas Schau, der Theologie unter anderem auch in Kopenhagen studiert hatte, und Carsten Dinsen Andersen, der in der Hauptstadt Agronomie studierte, eingeladen.
Wiebke Andersens Mutter Ilse hätte ihren Mann nach Apenrade begleiten sollen. Als sie krank wurde, meinten die Eltern, dass die Tochter für sie einspringen sollte.
Auf der Tanzfläche lernte sie den um vier Jahre älteren Dinsen Andersen näher kennen. Dass sie dann 1974 von ihrem Vater, der wie Dinsen Andersen Mitglied der Verbindung war, getraut wurden, fand das Ehepaar schön, aber als nichts Besonderes, erklären sie wenige Tage vor ihrem 50. Hochzeitstag am Freitag. 15. November.
Feiern im Pastorat und mit Kindergartenkindern
Im kleinsten Kreis wurde damals im Gemeinderaum des deutschen Pastorats in Hoyer gefeiert. 15 Gäste saßen im reetgedeckten Zuhause der Familie Schau. Für eine gewisse Nervosität hatte ein größerer Kreis junger Gäste zumindest bei der Brautmutter Ilse vor der Eheschließung gesorgt.
Denn die Kindergartengruppe der Tochter, die zu diesem Zeitpunkt in der Flensburger Diakonissenanstalt arbeitete, ihre Betreuerinnen sowie einige Eltern beehrten das Brautpaar mit einem Besuch im Pastorat, wo Kakao und Boller im Konfirmandenraum serviert wurden. Alle hatten Blumen mitgebracht und waren im Anschluss auch bei der Trauung dabei.
Die letzte berufliche Station von Wiebke Andersen war der Kindergarten in Hoyer, bevor sich der Nachwuchs ankündigte. 1977 kam Anke zur Welt, zwei Jahre später deren Schwester Ilse und 1983 dann der Bruder Carsten.
Mit Oma und Opa nach Röm
Die drei Geschwister haben je zwei Kinder. Da gab und gibt es so einiges für die Oma und den Opa in Tondern zu tun. Denn besonders Wiebke Andersen ist oft als Kindermädchen in Sonderburg (Sønderborg), Gentofte und Odense eingesprungen. Mit seinen sechs Enkelkindern fährt das Paar auch oft ins Sommerhaus nach Röm (Rømø), wenn die Eltern noch keine Ferien haben.
Sowohl Wiebke als auch Carsten Dinsen Andersen sind in jüngeren Jahren ehrenamtlich aktiv gewesen. Sie zum Beispiel im Vorstand der Ludwig-Andresen-Schule oder viele Jahre als Theaterobfrau für den Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN).
Ihr Mann, der 41 Jahre als Rechnungsprüfer beim Landwirtschaftlichen Hauptverein für Nordschleswig tätig war und 2012 in Rente ging, saß unter anderem im Vorstand der SG West, vertrat die Schleswigsche Partei im Tonderner Stadtrat und war Vorsitzender der Tønder Bank. Heute ist das frühere deutsche Mitglied des Kirchengemeinderats aktiver Schütze und Kegler.
Als er noch berufstätig und aufgrund seiner vielen Ämter oft unterwegs war, hat Wiebke Andersen immer gekocht. Nur nicht freitags. Da war ihr Mann an der Reihe.
Das Kochen habe er von seiner Mutter gelernt, da im Helleruper Kollegium abwechselnd gekocht wurde, erzählt Carsten Dinsen Andersen. Hacksteak, Koteletts und braune Soße musste er zumindest auf den Tisch bringen können. Seine Mitbewohnerinnen und Mitbewohner im Kollegium waren zufrieden mit seinen Kochkünsten. Daher war es auch er, der einen Gänsebraten zubereiten sollte.
Kochen muss er nicht, wenn die goldene Hochzeit am Sonnabend, 16. November, gefeiert wird.