Stadtentwicklung
Sonderburg: Neues Leben für die alte Kaserne
Sonderburg: Neues Leben für die alte Kaserne
Sonderburg: Neues Leben für die alte Kaserne
Wie geht es weiter mit der Sonderburger Kaserne? Seit Schließung des Asylcenters vor Ort im Jahr 2017 steht sie leer, doch das soll sich nun ändern. Am Mittwochabend behandelt der Stadtrat einen entsprechenden Flächennutzungplan.
Sonderburgs Dornröschen besteht aus roten Ziegelsteinen und ruht ungenutzt in alter Schönheit am Alsensund. Doch jetzt kommt neues Leben in die alte Kaserne. Der Sonderburger Stadtrat behandelt am Mittwochabend einen Flächennutzungsplan, der Hotelbetrieb, Büroräume und Vereinslokalitäten vorsieht.
Die Pläne sind durch die Anhörungsphase und sollen nun in die Tat umgesetzt werden. Für Anwohner der Kaserne ist das nicht nur Grund zur Freude: In einem Teilbereich des Geländes ist trotz Protesten von Bürgern eine Bebauungshöhe von maximal 30 Metern zugelassen worden.
Drei Gebäude der Kaserne sind bereits verkauft
Drei Gebäude der Kaserne sind bereits verkauft: das Hauptgebäude, der Gymnastiksaal und der neuere Zimmerflügel aus der Kasernenzeit. Käufer der Adresse Gerlachsgade 4, 6 und 8 ist das Unternehmen Castra ApS aus Gravenstein.
Der neue Besitzer will die Gebäude in Büros, Konferenzräume sowie ein Hotel mit Frühstücksangebot umwandeln. Die übrigen Gebäude wird die Kommune für öffentliche Zwecke selbst nutzen.
Das gesamte Gelände des Bebauungsplans umfasst 4,2 Hektar, die elf existierenden Gebäude haben ein Gesamtvolumen von 19.500 Quadratmetern.
Fünf von ihnen stehen unter Denkmalschutz: der Zimmerflügel, das alte Unterrichtsgebäude, der alte Gymnastiksaal mit Anbau aus den Jahren 1926 und 1942 sowie das Eingangsportal.
Es soll wieder vor Menschen wimmeln
„Mit dem Bebauungsplan schaffen wir die Grundlage, dass das Kasernengebäude wieder von Menschen wimmelt“, sagt Stadtratspolitikerin Aase Nyegaard (Fælleslisten), Vorsitzende des Technik- und Umweltausschusses, der für die Ausarbeitung der Pläne verantwortlich ist. „Die privaten Eigentümer können Räumlichkeiten für Übernachtungen und Restaurant einrichten, und wir können einer Reihe von Vereinen im ältesten Gebäudeteil Lokalitäten anbieten.“
Traurig sei es gewesen, sagt der Vizevorsitzende des Ausschusses, Stefan Lydal (DF), dass die Kaserne so lange leer gestanden habe. „Daher sind wir unglaublich froh, dass der Weg für neues Leben in den Gebäuden nun gebahnt ist. Ich glaube und hoffe, dass richtig viele etwas von den neuen Gegebenheiten haben werden“, so Lydal. Auch der Tourismus vor Ort werde gestärkt.
Bedenken
- In der Anhörungsphase gingen insgesamt sieben externe Eingaben ein. Darunter waren Forderungen von Bürgern und Anwohnern, dass die Sicht von der Kær Bygade aus nicht eingeschränkt wird und sich der Baustil der Natur anpasst.
- Mehrere Bürger gaben zu bedenken, dass es nicht erlaubt werden sollte, 30 Meter hoch zu bauen. Die maximale Bauhöhe müsse bei zwölf Metern liegen. Auch solle die Verwaltung an eine moderate Beflaggung und Beschilderung denken, damit „das Ganze nicht einem Tivoli Park gleicht“.
- Zur Bauhöhe gab die Verwaltung folgende Rückmeldung: In den Teilbereichen eins bis vier darf sie höchstens zwölf Meter betragen, im Teilbereich fünf ist aber eine maximale Bauhöhe von 30 Metern zugelassen.
- Alle zukünftigen Eigentümer des Kasernengeländes werden in einem Grundeigentümerverein gesammelt. Die Mitgliedspflicht in diesem „Grundejerforening“ tritt in Kraft, sobald Eigentum erworben wird.
- Die Dächer der Gebäude dürfen nur mit roten Ziegeln oder schwarzer Dachpappe belegt werden. Glänzende oder reflektierende Materialien sind nicht erlaubt.
- Die vom Denkmalschutz umfassten Kasernengebäude – die ersten Gebäude standen 1906 – müssen bei Renovierung, Umbau oder Erweiterung in gleichem Stil erhalten werden.